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Der Prinzessinnenmörder

Der Prinzessinnenmörder

Titel: Der Prinzessinnenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Föhr
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Nachmittag gegen 17  Uhr kontrolliert. Auf der Straße zwischen Wall und Osterwarngau.«
    Wallner schoss das Blut in den Kopf. »Und?«
    »Wir konnten die Kontrolle nicht ordnungsgemäß beenden. Weil wir haben ja Taxi spielen müssen für die Grieserin.«
    »Der Mann ist hier im Landkreis, und wir wissen, mit welchem Wagen er unterwegs ist?«
    »Wenn net einer von euern Computer-Freaks die Abfrage gelöscht hat …«
    Wahrscheinlich hatte Rathberg inzwischen einen anderen Wagen – wenn er überhaupt noch im Landkreis war. Aber sie hatten jetzt einen Namen!

[home]
    32 . Kapitel
    R athberg goss heißes Wasser aus dem Wasserkocher in die Thermoskanne. Er war nervös, wie jedes Mal, wenn er die Vorbereitungen traf. Die Nervosität ließ trotz der mittlerweile erworbenen Routine nur unbedeutend nach. Dass er die Vorbereitungen für die anstehende Tat zum zweiten Mal durchführen musste, trug nicht zu seiner Beruhigung bei.
    Rathberg achtete darauf, dass der Teebeutel nicht in die Kanne rutschte. Es war warm in dem sonnendurchfluteten Zimmer, und Rathberg hatte das »Bitte-nicht-stören«-Schild vor die Tür gehängt. Die Thermoskanne war jetzt gefüllt. Der Tee konnte ziehen. Das Flunitrazepam würde er später hinzufügen. Rathberg sah auf seine Uhr und griff zum Handy. Als das Mädchen sich meldete, hörte Rathberg im Hintergrund das Stimmengewirr des Pausenhofes.
    »Hallo, wie geht’s Ihnen? Sind Sie gut nach Hause gekommen?«
    »Ja. Danke.«
    »Tut mir leid, dass das mit dem Treffen in dem Hotel nicht geklappt hat.«
    »Kein Problem. Was ist mit heute Nachmittag?«
    »Sieht gut aus. Der Regisseur sieht sich mit mir die Locations an. Die auf den Fotos.«
    »Ja, ich erinnere mich.«
    »Wann können Sie?«
    »Ich bin hier um zwei fertig.«
    »Ja, das wäre gut. Können Sie dann direkt kommen?«
    »Wohin denn?«
    »Das hängt davon ab, wo wir dann gerade sind. Vermutlich irgendwo bei Warngau. Ich lasse Sie von der Schule abholen.« Rathberg hatte nicht vor, das Mädchen von irgendjemandem abholen zu lassen. Aber es klang geschäftsmäßiger.
    »Okay. Ich warte an der Bushaltestelle.«
    »Gut. Das kann ich dem Fahrer auch besser erklären. Also – bis nachher.«
    Rathberg schaltete das Handy aus und fischte den Teebeutel aus der Thermoskanne, die er noch offen ließ. Der Tee sollte nicht zu heiß sein, wenn er ihn servierte.
     
    Wallner hatte nach Kreuthners Meldung etliche Maßnahmen in die Wege geleitet, die darauf abzielten, Informationen über die Person Peter Rathberg und dessen gegenwärtigen Aufenthaltsort zu bekommen. Jetzt saß Wallner in seinem Wagen auf einem Parkplatz am Spitzingsee und starrte auf die schneebedeckte Eisfläche. Die Sonne schien und brach sich glitzernd in den Schneekristallen. Dahinter verschneiter Wald. Dahinter verschneite Berge. Die Landschaft war ein Wintermärchen. Wie an dem Tag, als die Leiche von Pia Eltwanger auf dem zugefrorenen See gelegen hatte. Wallner war eine halbe Stunde lang ohne Ziel mit dem Wagen übers Land gefahren. Es musste ihm etwas einfallen. Und das sehr schnell.
    Es konnte reiner Zufall sein, dass jemand namens Peter Rathberg in diesen Tagen im Wagen eines Fernsehsenders durch das bayerische Voralpenland fuhr. Aber die Recherchen, die Wallner in Gang gesetzt hatte, förderten mehr und mehr Beunruhigendes zutage. Bei dem Fernsehsender stand Peter Rathberg nicht in den Personalakten. Ein Team des Senders war im Augenblick nicht in der Gegend, und man plante auch keine Beiträge über die Morde im Landkreis. Herr Rathberg war zu Hause in Unna nicht zu erreichen. Auch sein Handy hatte er nicht eingeschaltet, was bedauerlich war. Dann hätte man ihn mittels Funkpeilung zumindest grob orten können. Lutz rief an und teilte mit, dass man noch keine Verwandten von Rathberg hatte auftreiben können. Und Rathbergs Frau war vor kurzem verstorben, wie die Kollegen in Unna mitteilten. Wie es aussehe, sei Rathberg nicht in der Stadt. Die Kollegen in Unna seien aber an der Sache dran. Wallner hatte auf der Fahrt mit Rosenheim telefoniert. Dort war man auch nach den neuesten Erkenntnissen noch nicht gewillt, Personal für Straßenkontrollen zur Verfügung zu stellen. Man verlangte mehr Beweise, dass es sich um einen Fall höchster Dringlichkeit handelte.
    Lutz hatte erwähnt, dass Rathbergs Frau vor drei Monaten Selbstmord begangen hatte. Das kam Wallner bekannt vor. Es war ihm, als habe ihm jemand vor kurzem etwas Ähnliches erzählt. Er dachte angestrengt nach. War es

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