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Der Profi

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Titel: Der Profi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fernando S. Llobera
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aufzusuchen.
    Ich wartete noch, bis die Sonne ganz aufgegangen war. Dann wählte ich die Nummer der Telefonzentrale von Brown & McCombie . Ich bat darum, mich mit der Sekretärin des Vorstands zu verbinden. Als ich sie endlich am Apparat hatte, sagte ich:
    »Bitte, können Sie mich mit Don Eleuterio Zabaleta verbinden? Es geht um eine dringende Angelegenheit!«
    »Mit wem spreche ich überhaupt?«, entgegnete eine Stimme in forschem Tonfall, der klar erkennen ließ, dass meine Chancen, mit ihrem Chef zu sprechen, gleich null waren.
    »Enric Villabés.«
    »Und worum geht es, bitte?«
    Ich gab mir auch weiterhin den Anschein eines Mannes, der schlechte Nachrichten überbringt.
    »Ich rufe Sie aus dem Sporthafen von Palma de Mallorca an. Heute Nacht hat es dort gebrannt, und Señor Zabaletas Segeljacht ist davon betroffen. Wir haben noch keine Ahnung, was die genaue Ursache für den Brand war. Wir sind entsetzt, die Untersuchungen laufen bereits. Eine Katastrophe, so viel kann ich Ihnen versichern!«
    Obwohl die Sekretärin es gewohnt war, täglich Dutzende Anrufe entgegenzunehmen von Leuten, die etwas von ihrem Chef wollten, gelang es mir, ihr Misstrauen gründlich zu unterminieren.
    »Oh Gott …«, stammelte sie. »Also, Señor Zabaleta ist gerade nicht in seinem Büro!«
    »Wie ärgerlich!«, rief ich, bemüht darum, meine Stimme so besorgt wie möglich klingen zu lassen. »Ich muss sofort mit ihm sprechen. Die Küstenwache der Guardia Civil ist gerade bei mir, sie vermuten, dass das Feuer auf Señor Zabaletas Schiff ausgebrochen ist! Über zwanzig Schiffe stehen bereits in Flammen, die Benzinlager des Hafens liegen ganz in der Nähe. Vier Personen sind wegen Rauchvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden …«
    »Ach, du lieber Himmel!«, rief die Sekretärin. »Señor Zabaleta ist gerade bei einem dienstlichen Frühstück. Ich werde ihn über Handy zu erreichen versuchen, dann stelle ich ihn gleich zu Ihnen durch.«
    »Hervorragend …«
    »Warten Sie bitte einen Augenblick«, bat sie. Dann ertönte Musik vom Tonband, und nach einer Weile meldete sich tatsächlich Zabaletas verängstigte Stimme.
    »Ja, bitte …?«, fragte er hastig.
    »Señor Zabaleta?«
    »Am Apparat. Sie rufen aus dem Sporthafen an? Was ist denn geschehen?«
    »In Wahrheit gar nichts.« Ich hatte exakt eine Sekunde, um seine Aufmerksamkeit zu gewinnen, bevor er wieder auflegte. »Ich rufe Sie an, weil ich eine gute Nachricht für Sie habe: Heute Vormittag werden Sie Ihren Vertrag mit Repsol wieder zurückbekommen!«
    Es folgte ein längeres Schweigen.
    »Wa… was sagen Sie da?«
    Ich hatte es geschafft.
    »Mein Name ist Lucca Corsini. Ich stehe über einen Bekannten in Moskau in Kontakt mit den Verantwortlichen von Lukoil-Perm . Vor drei Stunden habe ich mit ihm gesprochen. Er hat Druck auf Repsol ausgeübt, damit das Unternehmen mit Brown & McCombie wieder einen Vertrag abschließt und die Zusammenarbeit um zusätzliche drei Jahre verlängert wird. Repsol wird unverzüglich alle Kontakte mit Accenture abbrechen! Im Laufe des heutigen Nachmittags werden Sie sich von der Wahrheit meiner Nachricht überzeugen können. Allerdings muss ich Sie darauf hinweisen, dass die Entscheidung jederzeit wieder rückgängig gemacht werden kann. Nach dem Mittagessen werde ich Sie wieder im Büro anrufen. Gegen fünf. Dann sind Sie doch da, oder?«
    »Hören Sie …«, sagte Zabaleta. »Ist das ein Scherz?«
    »Ganz im Gegenteil. Also, bis um fünf!«
    Ich knipste mein Handy aus.
    Anschließend aß ich gemütlich in einem in der Nähe gelegenen Restaurant zu Mittag. Während ich die Stunden verstreichen ließ, bereitete ich mein Treffen mit den Stellvertretern der ermordeten vory vor. Ich brauchte dringend Informationen aus erster Hand über die Vorfälle. Schließlich musste der Mörder irgendein Motiv für seine Taten haben.
    Obwohl mich der Gedanke zutiefst beunruhigte, dass der Mörder selbst ein vor war, der Viktor Stonowitsch die Treue versagte, um das Kommando der Russenmafia in Spanien zu übernehmen, war es in diesem Moment, da mein Exboss hinter Gittern saß, die wahrscheinlichste aller Vermutungen. Leider sind Kriege und Spannun gen zwischen den einzelnen Mafiaclans unser tägliches Brot. Falls meine Annahme zutraf, hatte der Mörder Boris Iwanowitschs Fähigkeiten (trotz der Entfernung zwischen Moskau und Madrid) stark unterschätzt. Für den Mörder und seinen Clan hätte dies tödliche Konsequenzen! Ich ging im Kopf noch einmal durch, wen

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