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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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verlegen. Zu dem Zweck musste allerhand angebaut werden. Von außen ist davon jedoch nicht viel zu sehen. Dem ersten Anschein nach ist es immer noch ein hübsches kleines Forschungsinstitut, das an einem Berghang liegt.«
    »Gibst du mir dein Wort darauf, dass wir uns in der Dordogne befinden?«, fragte Bryson. Er stand wieder halbwegs sicher auf den Beinen; nur die Wunde seitlich am Brustkorb machte ihm noch zu schaffen und verursachte mit jedem Schritt, den er tat, einen stechenden Schmerz, der über den ganzen Rücken ausstrahlte.
    »Davon wirst du dich draußen selbst überzeugen können. Es dauert wohl noch eine Weile, bis der Chip gelesen ist. Solange haben wir Zeit für uns.«
    Sie gelangten vor eine Doppeltür aus sandgestrahltem Metall. Elena tippte eine Codezahl in einen kleinen Ziffernblock ein und drückte ihren Daumen auf einen Sensor. Die Türflügel glitten auf. Kühle, trockene Luft schlug ihnen entgegen.
    Die Wände des niedrigen Raumes standen voll von großen Rechnern, Workstations und Monitoren. »Wir glauben
hier die leistungsstärkste Computeranlage zu haben, die es derzeit auf der Welt gibt«, sagte Elena. »Die von uns verwendeten Prozessoren können über 10 24 Rechenoperationen pro Sekunde ausführen. Zu dieser Anlage gehören IBM-SP-Nodes, mehrfach vernetzte Computer und eine SGI Onyx Reality Engine. Dazu kommt ein Massenspeicher-System mit einer Online-Kapazität von 120 Gigabyte, und der Robotic-Tape-Server fasst 20 Terabyte.«
    »Ich verstehe gar nichts mehr.«
    Elenas Begeisterung war greifbar. Sie konnte sie nicht überspielen. Hier war sie, die höhere Mathematik noch an der Wandtafel und an alten Rechnern der frühen 70er Jahre studiert hatte, offenbar in ihrem Element, im Wunderland. So kannte er sie, als jemanden, der von seiner Arbeit und den modernen technischen Hilfsmitteln fasziniert war.
    »Nicht zu vergessen die 120 Kilometer Glasfaserkabel, die hier verlegt worden sind, Elena.« Es war Chris Edgecomb, der große, schlanke Guyaner mit den grünen Augen und der kaffeebraunen Haut. »Mann, Sie sehen ja ziemlich fertig aus.« Chris schlang impulsiv seine Arme um Bryson. »Man hat Sie zurückgeholt.«
    Bryson winselte und lächelte. Er freute sich, den Computerspezialisten nach so langer Zeit wieder zu sehen. »Auf Dauer lasse ich mich nicht zurückhalten.«
    »Ich wette, Ihre Frau wird besonders froh darüber sein«, sagte Chris. »Was auch immer hinter Ihnen liegt. Ich werde natürlich nicht fragen, wo Sie gewesen sind und was Sie getrieben haben. Jedenfalls ist es schön, Sie zu sehen. Ich helfe Elena bei dem Versuch, den Nachrichtenaustausch von Prometheus mit unserer Software zu entschlüsseln – was alles andere als einfach ist. Dabei haben wir das tollste Spielzeug hier: einen Highspeed-Zugang zum Internet für distributed computing und einen geostationären Kommunikationssatelliten für K- und Ka-Frequenzen, auf denen digitale Daten mit Geschwindigkeiten wie durch Glasfaser übertragen werden können.«
    Elena steckte den Kryptochip in den Port einer Digital-Alpha-Maschine. »Auf diesem Band sind fünf Monate verschlüsselter
Informationsaustausch zwischen den Promethanern gespeichert«, erklärte sie. »Aufzuschnappen war’s ganz einfach, nur haben wir noch kein Wort davon verstanden. Das Material ist einfach perfekt verschlüsselt. Aber wenn das hier wirklich eine virenfreie Kopie des Prometheus-Schlüssels ist, schaffen wir vielleicht den Durchbruch. «
    »Wann werden wir das wissen?«, fragte Bryson.
    »In einer Stunde, vielleicht kann es auch ein bisschen länger dauern. Hängt von der Anzahl der Faktoren ab und von der Frage, auf welcher Ebene der Schlüssel greift. Stell dir den Schlüssel eines Wohnhauses vor; es könnte ein Hauptschlüssel sein, der in alle Türen passt, oder einer, der nur eine bestimmte Tür öffnet. Wir werden sehen.«
    »Sobald ich ein Ergebnis habe, rufe ich euch über Pieper oder Handy«, versprach Chris. »Bis es so weit ist, möchte Waller mit euch sprechen.«
     
    Wallers geräumiges, fensterloses Büro war genauso möbliert wie das alte an der K Street – da lagen dieselben edlen kurdischen Läufer aus dem 17. Jahrhundert und an den Wänden hingen die vertrauten englischen Ölschinken, auf denen Jagdhunde das erlegte Geflügel im Maul apportierten.
    Waller saß hinter seinem alten französischen Schreibtisch aus massiver Eiche. »Nicky, Elena, ich habe eine Information, die euch interessieren könnte. Elena, ich glaube, du hast sie

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