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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Krankenberichte, Psychopharmaka-Verordnungen, Quittungen über den Verleih von Pornofilmen, ein zugunsten einer Abtreibungsklinik ausgestellter Scheck …«
    »Die Befürworter des Abkommens kämpfen offenbar mit harten Bandagen.«
    »Mehr noch. Sie haben Zugriff auf ganz persönliche Daten.«
    »Über Helfershelfer beim FBI?«
    »Aber du weißt doch: Seit den Tagen von J. Edward Hoover ist auch das FBI dem Datenschutz verpflichtet und darf nur im Zusammenhang mit konkreten Ermittlungen persönliche Informationen über Tatverdächtige einholen.«
    »Wer könnte denn sonst an solche Informationen herankommen? «

    »Beim Mustervergleich der fünf Skandalfälle ist mir noch etwas aufgefallen. Was hatten diese Kongressmänner miteinander gemein? Ich habe alles, was über sie bekannt ist, zusammengetragen. Du weißt ja, über das Internet erfährt man schon jede Menge, wenn man nur die Nummer der Sozialversicherung kennt, und die lässt sich leicht ermitteln. Pass auf, jetzt wird’s interessant: Zwei der blamierten Kongressmänner hatten Hypotheken bei einer Washingtoner Bank, der First Washington Mutual. Und dann war die Gemeinsamkeit schnell gefunden: Alle fünf waren Kunden eben dieser Bank.«
    »Also ist die Bank entweder Komplizin einer Erpressung oder das Opfer von Datenraub.«
    »Genau. In einer Bank läuft einiges an Daten zusammen, Informationen, die sich aus Überweisungen, Gutschriften, Geldgeschäften und so weiter ergeben. Also nicht zuletzt auch Informationen aus Krankenversicherungen und Kliniken. «
    »Harry Dunne«, sagte Bryson.
    »Ein weiteres Prometheus-Mitglied. Der stellvertretende CIA-Direktor.«
    » Dunne? «
    »Ja, wir nehmen es zumindest an«, fügte sie eilig hinzu. »Erzähl, was weißt du über ihn?«
    »Dunne ist derjenige, der mich aus meiner beschaulichen Anstellung als Collegedozent herausgeholt und auf das Direktorat angesetzt hat. Zu dem Zeitpunkt seid ihr wohl schon der Prometheus-Gruppe auf der Spur gewesen. Dunne wollte also durch mich herausfinden, wie viel und was ihr schon wisst. Die CIA steht hinter dem Abkommen, denn auch sie ist natürlich an verbesserten Überwachungsmöglichkeiten interessiert.«
    »Klar, und das aus mehreren Gründen; nicht zuletzt geht’s um die eigene Existenzberechtigung, jetzt, in der Zeit nach dem Kalten Krieg. Ja, wir sind Prometheus schon seit längerem auf der Spur, aber immer noch nicht nahe genug dran. Ich bin hier fleißig damit beschäftigt, ihre Funksignale zu entschlüsseln. Einige der Mitglieder sind identifiziert, nämlich
Arnaud, Prischnikow, Tsai und Dunne. Wir haben auch etliche Gespräche zwischen diesen Herren aufzeichnen können. Aber die sind natürlich alle verschlüsselt. Wir erkennen zwar spezielle Übertragungs muster , die Inhalte aber bleiben uns verborgen. Es ist wie bei einer Holografie: Um sich ein vollständiges Bild machen zu können, braucht man zwei so genannte Datenräume. Ich arbeite schon lange und intensiv daran, aber leider bislang ohne Erfolg. Falls du mir irgendwie weiterhelfen könntest …«
    Bryson richtete sich in seinem Krankenbett kerzengerade auf. Er fühlte sich schon sehr viel besser. »Reich mir mal bitte das Handy. Es liegt da hinten auf dem Tisch.«
    »Nicholas, damit wirst du nicht weit kommen. Wir sind hier tief unter der Erdoberfläche und …«
    »Gib’s mir einfach.« Sie reichte ihm das kleine silberne GSM-Gerät. Er öffnete das Batteriefach und zog ein winziges schwarzes Rechteck daraus hervor. »Das könnte dir weiterhelfen. «
    Sie nahm es entgegen. »Ein Chip … ein Silikonchip?«
    »Ein Kryptochip, um genau zu sein«, antwortete er. »Eine Kopie des Originals aus dem Satellitentelefon von Jacques Arnaud.«

Sechsundzwanzigstes Kapitel
    S ie begleitete ihn durch einen langen unterirdischen Gang, der von der Klinik in einen anderen Flügel der Anlage führte. Die Böden bestanden aus polierten Steinfliesen; die Wände waren weiß und die Decken schallisoliert. Fenster gab es nicht, also auch kein Tageslicht. Sie hätten sich wer weiß wo auf der Welt befinden können.
    »Diesen Komplex hat das Direktorat vor gut zehn Jahren als seinen europäischen Stützpunkt gegründet«, erklärte sie. »Ich arbeite hier seit… nun ja, seit ich die Staaten verlassen habe.« Und dich zu sagen, ließ sie aus. »Als dann klar wurde, dass unsere Aktivitäten in den USA sabotiert wurden – wahrscheinlich wegen unserer Ermittlungen gegen Prometheus – , ordnete Waller an, das Hauptquartier hierher zu

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