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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Brysons Hilfe das Fensterbrett. Er sah sich aufmerksam um, entdeckte aber keine Scharfschützen auf dem Dach, auch keine Patrouille auf der Terrasse. Für die Einsatzleitung schied die Ostseite anscheinend als möglicher oder nahe liegender Fluchtweg aus. Und weil ihr nicht beliebig viele Männer zur Verfügung standen, mussten Prioritäten gesetzt und die vorhandenen Kräfte sparsam eingesetzt werden, nämlich an Stellen, die als Fluchtweg am ehesten in Frage kamen.
    Sie stand auf dem Fenstersims und holte tief Luft. Einen Moment klammerte sie sich noch mit der linken Hand an seiner Schulter fest. Dann sprang sie beherzt in die Tiefe, kauerte sich zusammen und tauchte, nachdem sie 15 Meter
frei gefallen war, klatschend ins Wasser ein. Er wartete, bis sie ihm mit aufgerichtetem Daumen zu verstehen gab, dass mit ihr alles in Ordnung war, kletterte dann selbst auf den Sims und sprang.
    Das Wasser war kalt und trüb, die Strömung kräftig. Als er wieder aufgetaucht war, sah er, dass Elena, die eine gute Schwimmerin war, das Boot fast erreicht hatte. Als er beim Boot war, hatte sie bereits den Motor gestartet. Er kletterte an Bord, sprang ins Cockpit, und Sekunden später rasten sie über den Fluss davon, weg vom Parlament, weg von den Killern, die auf sie angesetzt waren.
     
    Wenige Stunden später befanden sie sich wieder in ihrem Hotelzimmer am Russell Square. Bryson war soeben von einem Einkauf zurückgekehrt, bei dem er auf Elenas Wunsch hin den leistungsstärksten Laptop erstanden hatte, der aufzutreiben gewesen war. Er war mit einem Infrarot-Port und einem superschnelle Modem ausgestattet.
    Nachdem sie den Laptop an die Telefondose angeschlossen und sich erfolgreich ins Internet eingewählt hatte, sagte sie: »So, jetzt brauch’ ich erst mal einen Drink.«
    Bryson holte eine Flasche Scotch aus der Minibar und schenkte ihr und sich ein. »Lädst du was runter?«, fragte er.
    Sie nickte und nahm einen tiefen Schluck aus dem Glas. »Software zur Password-Recovery … Shareware. Dawson hat sich vorgesehen und seinen Palm-Pilot mit einem Kennwort abgesichert. Das müssen wir jetzt zuallererst einmal knacken. Dann sehen wir weiter.«
    Bryson nahm Dawsons Brieftasche zur Hand. »Ist hier irgendwas Interessantes drin?«
    »Nur ein paar Kreditkarten, ein bisschen Bargeld und jede Menge Zettel. Aber nichts, was uns weiterhelfen könnte. Ich hab nachgesehen.« Sie wandte sich wieder dem Laptop zu. »Das könnte es sein.« Sie gab das gefundene Passwort in Dawsons digitales Notizbuch ein. Gleich darauf leuchtete der kleine Schirm auf. »Wir sind drin.«

    Bryson prostete ihr zu. »Gratuliere. Du bist fantastisch.«
    »Ach, das war nicht weiter schwer. Ich muss dir gratulieren. Was du geschafft hast, ist wirklich einzigartig. So einen Mann wie dich gibt’s kein zweites Mal.«
    »Du scheinst nicht viele Männer zu kennen.«
    Sie schmunzelte. »Genug. Vielleicht mehr als genug. Aber darunter war keiner wie du … so tapfer und so dickköpfig. Du hast nicht aufgegeben, nach mir zu suchen.«
    »Das stimmt so nicht ganz. Es gab eine Phase, da ging es mir sehr schlecht. Ich war ziemlich fertig, nicht zuletzt von dem Zeug hier…«, er hob sein Glas. »Mag sein, dass ich dich in dieser Zeit aufgegeben habe. Ich war verbittert und verunsichert. Mir war nie richtig klar…«
    »Was?«
    »Warum du gegangen bist. Ich wollte unbedingt den Grund erfahren. Eher mochte ich mich nicht damit abfinden, auch wenn es mir das Herz gebrochen hätte.«
    »Hast du Ted Waller nie gefragt?«
    »Das hielt ich nicht für nötig, denn ich war mir sicher: Hätte er etwas gewusst und mir Bescheid geben wollen, wäre er auch damit herausgerückt.«
    »Ich hab mich immer wieder gefragt…« Sie wirkte mit einem Mal wie entrückt und begann, mit einem kleinen schwarzen Stift Befehle in den Palm-Pilot einzugeben. »Oh je.«
    »Was ist?«
    »Im Terminkalender steht der Eintrag: ›H. Dunne anrufen‹. «
    Bryson merkte auf. »Harry Dunne. Verflucht. Steht da auch eine Telefonnummer?«
    »Nein, nur ›H. Dunne anrufen‹.«
    »Von wann ist der Eintrag?«
    »Von vorvorgestern.«
    » Was? Herrje, natürlich… er mischt immer noch mit. Hat das Ding kein Adressbuch oder Telefonregister?«
    »Es scheint alles Mögliche zu haben. Eine riesige Datenbank ist das.« Wieder tippte sie auf den Schirm. »Verflixt.«
    »Was ist denn jetzt?«

    »Verschlüsselt, sowohl die Adressen als auch die Telefonnummern. Und da ist noch etwas, gekennzeichnet als

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