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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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eines internationalen Syndikats, dem sehr daran gelegen ist, dass das Abkommen für Überwachung und Sicherheit ratifiziert wird. Klar, dass er vorsichtig genug war, seine geheime Rolle zu kaschieren, aber ich bin sicher, es werden sich schon noch Beweise finden – zum Beispiel
nachträglich geänderte Anruferlisten oder Besucher, die an der Pforte gemeldet waren, aber in seinem eigenen Journal nicht mehr auftauchen …«
    Plötzlich flogen krachend die beiden Flügel des Eingangs auf. Zwei stämmige, uniformierte Männer mit Maschinenpistolen stürmten in den Saal. »Verteidigungsministerium, Sonderkommando!«, brüllte der größere der beiden in heiserem Bariton.
    Sullivan zeigte sich überrascht. »Über Ihren Einsatz hat man uns nicht informiert, Sir.«
    »Und wir wissen nichts von Ihrem. Auf jeden Fall übernehmen wir die beiden jetzt«, entgegnete der größere. Er hatte graue kurz geschorene Haare und hellblaue Augen.
    »Nicht nötig«, sagte Sullivan ruhig, aber entschieden. »Wir haben alles unter Kontrolle.«
    Alarmiert drehte sich Bryson um und zerrte an den Handschellen. Bei den Maschinenpistolen handelte es sich um tschechische Fabrikate. Solche Waffen hatte das britische Verteidigungsministerium ganz gewiss nicht in seinen Arsenalen. » Nein! «, rief er. »Die sind nicht, was sie vorgeben! «
    Irritiert blickte Sullivan von Bryson auf den Mann mit Bürstenschnitt. »Sie sind vom Verteidigungsministerium?«
    »Richtig«, antwortete der brüsk. »Und wie gesagt: Wir übernehmen den Fall.«
    » Runter! «, schrie Bryson. »Das sind Killer! «
    Elena lag bereits auf dem Boden, Bryson warf sich neben sie. Deckung bot einzig eine Reihe Stühle.
    Für die anderen war es schon zu spät. Er hatte die Warnung noch nicht zu Ende gesprochen, als die automatischen Waffen bereits ohrenbetäubend laut losratterten. Die beiden Killer nahmen die vier Polizisten unter Dauerbeschuss. Querschläger spritzten klirrend vom Steinboden ab und zerhackten die Mahagonivertäfelung. Die überrumpelten Polizisten waren leichte Beute. Allzu spät langten sie nach ihren Waffen, die sie vor wenigen Augenblicken erst ins Halfter zurückgesteckt hatten. Taumelnd sprangen sie hin und her in dem hilflosen wie vergeblichen
Versuch, den Kugeln auszuweichen, und sackten schließlich zu Boden.
    Elena schrie: » Oh mein Gott, oh mein Gott! «
    Ohnmächtig und angewidert musste Bryson mit ansehen, was sich da vor seinen Augen abspielte.
    Ätzender Pulvergeruch verbreitete sich in der Luft. Der grauhaarige Killer warf einen Blick auf seine Armbanduhr.
    Bryson ahnte, wieso es zu diesem Massaker gekommen war. Dass er und Elena in Polizeigewahrsam genommen wurden, durfte die Prometheus-Gruppe auf keinen Fall riskieren. Es war ja nicht abzusehen, was ein Verhör an Erkenntnissen brächte. Wie viel die beiden, er und Elena, wussten, wollte man lieber selbst herausfinden. Nur so erklärte sich, warum sie überhaupt noch lebten.
    Der größere der beiden Killer sprach mit tiefer Stimme. Dem Akzent nach schien er, wie Bryson vermutete, aus Holland zu stammen. »Wir werden uns jetzt ein bisschen miteinander amüsieren«, sagte er. »Die Pharmazie hat uns in jüngster Zeit ein paar wunderbare Verhörhilfen an die Hand gegeben.«
    Am Boden liegend, kämpfte Bryson heimlich verzweifelt mit den Handschellen. Doch ohne Schlüssel oder irgendetwas, das sich als Schlüssel gebrauchen ließ, war nichts zu machen. Er sah sich um. Die zerschossenen Leichen der Polizisten lagen nur zwei bis drei Schritte entfernt. Trotzdem schien es aussichtslos zu sein, ihnen unbemerkt einen Handschellenschlüssel aus der Tasche zu ziehen. Aber den Versuch gar nicht erst zu wagen hieße, dass er sich in sein Schicksal ergeben und mit Chemikalien voll pumpen lassen würde, die seine Gesundheit womöglich auf Dauer schädigen könnten.
    Falsch , korrigierte er sich – nach dem Verhör käme der Tod.
     
    Robert Sullivan empfand den ersten Einschuss wie den Tritt eines Pferdes. Unmittelbar darauf sah er sich am Boden liegen. Sein Sweater war blutdurchtränkt. Er bekam keine Luft mehr. Anscheinend war seine Lunge getroffen
worden, denn er hatte den Eindruck zu ertrinken. Er begann zu röcheln. Und die ganze Zeit über suchte er in Gedanken nach einer Erklärung. Was war hier passiert? Das festgenommene Paar schien unverletzt geblieben zu sein, doch seine Kollegen – allesamt gute Männer mit Freundin oder Frau und Familie – waren brutal niedergemäht worden. Theoretisch waren

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