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Der Prometheus-Verrat

Der Prometheus-Verrat

Titel: Der Prometheus-Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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von Töpfen und Geschirr. Er wartete, bis die Schwingtür wieder aufging. Aus der Küche kam derselbe Kellner, der vor wenigen Minuten darin verschwunden war. Jetzt trug er ein mit Appetithappen gefülltes Tablett vor sich her.
    Leise trat Bryson in den Gang hinaus und schlich an den Kellner heran. Mit ihm würde er leichtes Spiel haben, doch er musste leise sein, durfte keine Aufmerksamkeit erregen. Als er sich dem Mann bis auf wenige Schritte genähert hatte, griff er ihn hinterrücks an, zwang ihn, die Hand auf den Mund gepresst, zu Boden und schnappte sich gleichzeitig das Tablett. Der Kellner versuchte zu schreien, was ihm wegen Brysons Hand aber nicht gelang. Bryson setzte das Tablett auf dem Boden ab und quetschte den Trigeminuspunkt am Unterkiefer des Kellners, woraufhin dieser bewusstlos in sich zusammensackte.
    Schnell schleifte Bryson den Mann in die Galerie, platzierte ihn in sitzender Haltung vor der Wand, faltete ihm die Hände und senkte den Kopf auf die Brust, so dass es den Anschein hatte, als würde er ein Nickerchen machen. Dann eilte er in den Gang zurück und nahm das Tablett vom Boden auf.
    Schnell, schnell , trieb er sich selbst zur Eile an. Jeden Moment konnte ein anderer Bediensteter aufkreuzen, ihn entdecken und als Eindringling überführen. Er wusste, dass
die Überwachungszentrale ganz in der Nähe sein musste. Aber wo?
    Er bog in einen anderen Gang ein; die Tür an seinem Ende öffnete sich automatisch. Nein, auf diesem Weg gelangte man in den Speisesaal, der heute Abend leer blieb. Er machte kehrt, ging zur Küche zurück und schlug dann die Richtung ein, aus der der Kellner anfangs mit leerem Tablett gekommen war. Wiederum öffnete sich eine automatische Schiebetür. Er blickte in einen Flur, der allem Anschein nach in die große Empfangshalle führte. Auf halber Strecke zweigte ein anderer Gang nach rechts ab. Vielleicht hatte er dort Glück. Er schlug diesen Weg ein und erreichte nach etwa 50 Schritten eine Tür mit der Aufschrift:
    Sicherheitsdienst Unbefugten Zutritt verboten
    Er blieb stehen, holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und klopfte an die Tür.
    Keine Reaktion. Neben dem Türrahmen bemerkte er einen kleinen Klingelknopf, den er spontan drückte.
    Nach etwa zehn Sekunden – er wollte gerade ein zweites Mal drücken – schnarrte aus einem Lautsprecher in der Wand eine Stimme, die fragte: »Ja? Was ist?«
    »Hi, ich habe Ihr Abendessen hier«, antwortete Bryson.
    Nach einer Pause: »Wir haben keins bestellt.«
    »Na schön. Wenn Sie nicht wollen. Kein Problem. Mr. Manning meinte nur, dass wir seine Sicherheitskräfte gut versorgen sollen. Ich sag ihm dann, dass Sie keinen Hunger haben.«
    Die Tür flog auf. Vor ihm stand ein gedrungener Mann in dunkelblauer Jacke; das braun gefärbte Haar hatte einen unschönen Stich ins Gelbrote. Auf der Plakette an seinem Revers stand der Name Ramsey. »Geben Sie schon her«, sagte er und langte nach dem Tablett.
    »Tut mir Leid, ich brauche das Tablett zurück. Bei all den Leuten da draußen wird uns das Serviergeschirr knapp. Lassen
Sie nur, ich trag Ihnen auf.« Bryson rückte vor. Ramseys Misstrauen schien sich ein wenig gelegt zu haben, und er ließ ihn passieren.
    Bryson sah sich in dem Raum um, der auf kreisrunder Grundfläche aus lauter Bildschirmen aufgebaut zu sein schien und auch ansonsten jede Menge Hightech-Geräte enthielt. Mit demjenigen, der die Tür aufgemacht hatte, und einem zweiten Mann war die Station voll besetzt.
    »Wir hätten geräucherte Entenbrust zu bieten, Kaviar, Gougere, Lachs, Schweinemedaillons … Wo kann ich das Tablett mal kurz absetzen? Hier scheint ja alles voll zu stehen. «
    »Stellen Sie’s da drauf«, sagte der Mann namens Ramsey und konzentrierte sich wieder auf die Monitore. Bryson setzte das Tablett auf einer Konsole ab und langte dann unter den linken Ärmel, scheinbar um sich zu kratzen. Blitzschnell zog er die Bolzenpistole und streckte die beiden Wachposten mit zwei gezielten Schüssen nieder. Das injizierte Betäubungsmittel würde sie für mehrere Stunden außer Gefecht setzen.
    Gleich darauf eilte er an die Tastaturen, über die sich die Bilder auf den Monitoren steuern ließen: vergrößern, verkleinern, verschieben und so weiter. Auf einem der Schirme erkannte er die Empfangshalle.
    Dort fand das Bankett statt, bei dem sich die Mitglieder der Prometheus-Gruppe am Vorabend der geplanten Machtübernahme trafen.
    Wessen Macht sollte eigentlich auf wen übergehen?
    Bryson tippte auf

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