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Der Protektor von Calderon

Der Protektor von Calderon

Titel: Der Protektor von Calderon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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Blöße, und ihre Waffe senkte sich zum tödlichen Hieb.
    »Aleraner!«, rief Kitai. Er sah ihr Schwert vorbeifliegen, sah, wie es sich drehte. Es war mit der übernatürlichen Kraft einer Erdwirkerin geworfen. Doch die Klinge verfehlte Navaris um drei Fuß …
    … um die einzige Elementarlampe im Raum zu treffen.
    Plötzlich herrschte Dunkelheit.
    Tavi ließ sich einfach fallen und spürte, wie Navaris’ Schwert durch die Luft sauste, wo er gerade noch gestanden hatte.
    Die Schwertkämpferin fluchte, und Tavi spürte, wie sie versuchte, ihn zu finden. Der Kampf ging im Dunkeln weiter. Jemand schlug wild um sich. Ein Mann schrie, und Tavi hörte, wie schwere Schläge getauscht wurden. Dann zischte Navaris, und ihr Schwert bewegte sich auf Tavi zu.
    Die Wucht hinter dem Hieb war entsetzlich, sowohl körperlich als auch, was die Elementarkräfte betraf, die dahintersteckten und die den Stahl der Waffe mit dem Willen einer Irrsinnigen verschmolzen. Tavi musste dieser Kraft seine eigene entgegensetzen, oder Navaris’ Schwert würde seine Klinge zerschmettern - und das wäre sein Ende.
    Er fuhr herum, legte alle Kraft und alles Gewicht in die Klinge und schwang es in eine Richtung, in der er Navaris’ Schwert quer treffen würde.

    Die Klingen krachten aufeinander. Stahl klirrte, hoch und rein und schrill. Niedergeschlagen biss Tavi die Zähne zusammen. Von den Schwertern sprühte ein blendender Schauer Funken auf, und Tavi sah ein erstarrtes Bild des Raums: Navaris, das Gesicht vor Hass verzerrt. Kitai, die an der Lippe blutete und mit einem Mann in Rüstung um ein Schwert rang. Isana, die kniete und eine Miene aufgesetzt hatte, die kälter und härter wirkte, als er das je für möglich gehalten hätte. Sie hatte eine Hand in Richtung eines Mannes ausgestreckt, der sich wild auf dem Boden hin und her warf und dessen Kopf vollständig von einem riesigen Tropfen schmutzigen Wassers eingeschlossen war.
    Sofort war es wieder dunkel, und Tavi trat ein paar Schritte zur Seite, ehe er wieder erstarrte. Er schob das Kinn vor. Die anderen brauchten seine Hilfe, aber er wagte es nicht, sich in ihre Richtung zu bewegen. Jedes Geräusch würde Navaris verraten, wo er stand, aber ihre Angriffe konnte er nur abwehren, wenn er seine Aufmerksamkeit vollständig auf sie richtete.
    Erneut bewegte sich Navaris’ Schwert auf ihn zu, und wieder, und er wehrte es mit dem eigenen ab. Im Funkenregen sah er, wie der andere Mann in Rüstung durch die Luft flog und wie Varg mit ausgestreckten Armen über Kitai stand. Ehren lag reglos auf dem Boden. Araris wölbte den Rücken durch, ob vor Anstrengung oder vor Schmerz, ließ sich nicht erkennen, und versuchte, sich von dem Schutt zu befreien.
    Tavi machte zwei Schritte rückwärts, blieb wieder stehen und fluchte innerlich, während er sich für Navaris’ nächsten Angriff wappnete.
    So traf ihn die riesige Hand völlig unvorbereitet auf der Schulter, und nur der Geruch von Rost und Moschus hinderte ihn daran, herumzufahren und panisch zuzustechen.
    »Aleraner«, knurrte Varg. »Es ist vorbei. Komm mit mir.«
    »Ist gut. Geh«, flüsterte Tavi.
    Varg ließ seine Pfotenhand auf Tavis Schulter liegen und führte ihn. Tavi musste dem Cane vertrauen. Wenn er sich mit vorsichtigen
Schritten voranbewegte, konnte Navaris ihm folgen und ihn töten - aber da sie niemanden hatte, der sie führte, würde sie es nicht wagen, ihnen blind hinterherzurennen. Also lief Tavi los und verließ sich ganz auf Vargs Führung.
    Draußen war es deutlich heller, und Kitai folgte ihnen unbewaffnet, hatte sich jedoch Ehren über die Schulter geworfen.
    Tavi übernahm die Führung und bog um eine Ecke des Hauses, wo sie vom Eingang nicht mehr zu sehen waren.
    »Ehren«, keuchte er.
    Kitai legte den erschlafften kleinen Kursor vorsichtig ab. Er saugte tief Luft in sich hinein wie durch einen winzigen Strohhalm, und ein würgendes Rasseln begleitete sein Atmen. Die Blutergüsse an seinem Hals wurden bereits dunkel; möglicherweise war die Luftröhre zerquetscht. Seine Augen waren glasig, sein Blick ging ins Leere, und seine Brust hob und senkte sich heftig, um genug Luft in die Lunge zu pumpen.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Kitai.
    »Er braucht einen Wasserwirker«, sagte Tavi.
    Varg kniete vor Ehren und sah sich den Hals an. Dann knurrte er. »Gib mir einen Federkiel.«
    »Was?«, fragte Tavi.
    Kitai nahm ihren Rucksack ab, wühlte darin und brachte einen Federkiel zum Vorschein.
    Varg nahm ihn und schnitt ihn zwei

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