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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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himmelwärts, wie die Decke seines Büros es gestattete. »Nun ja, wir könnten ihn langsam verhungern lassen oder ihm die Füße zerquetschen und ihn in eine Tretmühle stecken, ihn verbluten lassen, ihn zu Brei schlagen, ihm ein langsam wirkendes Gift verabreichen, ihm nacheinander seine lebenswichtigen Organe rausnehmen, sein Gehirn in den Körper einer Ratte verpflanzen, ihm glühend heiße Nadeln in die Ohren stecken, ihm die Füße auf dem Boden festnageln, so dass er nicht mehr an sein Essen rankommt (dann verhungerte er zwar auch, aber mit ein bisschen mehr Stil), ihn in einen Niedrigtemperaturofen stecken, ihn von einer Elefantenherde zertrampeln lassen, ihn zum Verzehr eines Endolgs zwingen, ihm Mund und Nase zuheften, ihn in einer Latrine ersäufen, ihm die Haut absengen, ihm einen Amboss auf den Kopf fallen lassen, ihn zwischen Brauereipferden strecken, ihn wilden Hunden zum Fraß vorwerfen, ihn in eine Badewanne mit Zitteraalen setzen, ihn von einem hohen Turm werfen, ihm Seifenschaum in die Blutbahn spritzen, ihn von Moskitos auffressen lassen, ihm ein Halekmesser in die Hand drücken, das er gegen Fels schlagen muss, ihn in eine Maus verwandeln und die Katze reinholen, ihn bis zum Frühling in Schnee eingraben, ihn in die Tintenminen schicken, ihm Löcher in den Kopf bohren und Säure hineinträufeln – « Er winkte vornehm ab. »In diesem Hinrichtungsbefehl steht nur etwas von Hängen.«
    Dingy warf einen Blick in die Papiere. Sie schienen wirklich ein wenig einfallslos. »Wie wär’s, wenn ich ihn vorher noch ordentlich durchprügelte?«
    »Wäre schon mal nicht schlecht«, sagte der Direktor.
    »Was ist also mit dem Siegelwachs?«
    Der Gefängnisdirektor zuckte die Schultern. »Rot… rosa… wo ist da der Unterschied?« Er stand auf. »Setzen Sie Ihre Kapuze auf. Ich lasse jemanden kommen, der Sie zu seiner Zelle führt.«
     
    Bei den meisten Zellen in Asloght handelte es sich um Würfel von dreieinhalb Meter Kantenlänge mit einem Abfluss für das Wasser, das die groben Mauern hinunterrann. Die Einrichtung bestand aus einem feuchten Strohhaufen in der Ecke und einem Eimer. Fenster gab es nicht, die Gefangenen bekamen wöchentlich einen Kerzenstummel ausgehändigt.
    Jasper Chalkhills Unterkunft war um einiges komfortabler, da er ein kleines Vermögen für Bestechungsgelder ausgegeben hatte. Er verfügte über deutlich mehr Platz, einen rosafarbenen Teppich, ein anständiges Bett, Glühkugeln unter der Decke, einen Sessel, einen Stuhl, ein Bücherregal, einen Tisch und einen kleinen Kühlschrank voller Süßigkeiten und Limonade. Chalkhill hatte es in ganz Asloght am gemütlichsten, das Gefängnispersonal eingeschlossen.
    Das hielt ihn trotzdem nicht davon ab, sich zu beschweren.
    »Ich bin anderes gewöhnt«, erzählte er dem Burschen, den er für ein enormes Honorar als Kammerdiener eingestellt hatte. »Ich vermisse meine kleinen Zauber so sehr. Sie wollen mir hier keinerlei Magie gestatten, weißt du.« Was nicht ganz zutraf – einmal pro Woche kümmerte sich ein Absaugzauber um die Feuchtigkeit –, aber von luxuriösem Zauber konnte wirklich kaum die Rede sein.
    Der Bursche, ein geduldiger Trinianer namens Clutterbuck, war mit leichter Hausarbeit beschäftigt, während Chalkhill auf dem Bett lag und vor Langeweile fast einging. »Ich kann dich nicht zufällig zu einer kleinen Runde Mah-Jongg überreden?«, fragte er. »Wir könnten um Bonbons spielen. Hauptsache, es vertreibt diesen schrecklichen ennui.« Er führte theatralisch einen Handrücken an die Stirn, um dem Vorschlag Nachdruck zu verleihen, obwohl er fürchtete, die Antwort zu kennen.
    »Tut mir Leid, Sir, ich kenne das Spiel gar nicht«, erklärte Clutterbuck schneidig. »Außerdem, Sir, mit Respekt, Sir, Spielen ist in meinem Vertrag nicht vorgesehen. Nur die vier grundlegenden K – Kochen, Kehren, Konversation und Kleidung. Vier K, Sir. Spielen fällt da nicht drunter, fürchte ich, wo es doch mit S anfängt.« Er begann, den Tisch für Chalkhills nächste Mahlzeit zu decken.
    »Und wenn wir nun – « Chalkhill brach ab. »Was ist los?« Der Trinianer war abrupt zur Zellentür gesprungen und drückte sich nun daneben an die Wand. Er schnupperte wild.
    »Gefahr, Sir. Nähert sich im Schritttempo.«
    Chalkhill setzte sich im Bett auf. »Woher weißt du das?«
    »Kann ich riechen, Sir – bin entsprechend ausgebildet.«
    Chalkhill schwang die Füße auf den Boden. Er war fett und hatte eine Vorliebe für extravagante Kleidung,

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