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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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hatte aberdutzende offene Fragen. Bevor er ihr eine stellen konnte, fragte Blue: »Wo ist Madame Cardui? Vor kurzem war sie noch bei uns, aber sie scheint verschwunden zu sein.«
    »Sie ist vorgegangen«, sagte die Königin. »Sie erwartet uns im großen Saal. Wir sollten uns jetzt auch dort hinbegeben – es gibt einiges zu besprechen.«
    »Ich kann Pferde nicht ausstehen«, sagte Mr Fogarty prompt. Er starrte das Pferd der Königin verdrossen an.
    Kleopatra sah ihn an. Sie wirkte irritiert, aber dann hellte sich ihre Miene wieder auf. »Ach, für die Reise?« Sie schmunzelte. »Torhüter, der große Saal ist näher, als Sie denken.«
     

Vierundvierzig
     
    » H airstreaks Schwester?«, rief Henry. »Warum sollte der Purpurkaiser losziehen und Hairstreaks Schwester heiraten?« Quercusia sah ziemlich gut aus für eine ältere Frau, aber so gut nun auch wieder nicht. Ihm fiel etwas ein. »Außerdem ist sie eine Nachtelfe, Herrgott noch mal!«
    Der Endolg machte diese merkwürdige Kräuselbewegung, die wohl ein Schulterzucken darstellte. »Genau darum hat er sie ja geheiratet – weil sie eine Nachtelfe ist. Und Hairstreaks Schwester. Das ist Politik, ganz einfach. Apatura Iris hat gedacht, eine arrangierte Ehe mit jemandem aus Hairstreaks Familie könnte für eine Annäherung zwischen Nachtelfen und Lichtelfen sorgen. Quercusia wirkte vielleicht von Anfang an nicht gerade einfach, aber dass sie richtig durchgeknallt ist, hat er bei der Hochzeit noch nicht gewusst.«
    Das war schlecht. Das war sehr schlecht. Das war sehr, sehr schlecht. Im Elfenreich hatten sich Dinge abgespielt, die kaum zu glauben waren, und alle waren sie schlimm für Pyrgus, schlimm für Blue. (Und schlimm für Mr Fogarty, wenn es Henry recht bedachte.) Aber wenigstens waren die drei noch am Leben, auch wenn es sich so anhörte, als ob es sehr knapp gewesen war; und wenn sie ihn je gebraucht hatten, dann jetzt. Ihm wollte dieses Bild nicht aus dem Kopf, wie sie irgendwo in einem Wald gelegen hatten.
    »Es muss hier doch irgendeinen Weg nach draußen geben«, ächzte Henry hilflos.
    »Aber ja«, sagte der Endolg.
    Er war an einer Mauer hochgekrochen und hing dort wie ein Wandteppich. Henry starrte ihn an. »Bitte?«
    »Es gibt einen Weg nach draußen«, wiederholte der Endolg.
    Henry schnaubte. »Ja, durch die Tür, nur dass sie vergessen haben uns einen Schlüssel dazulassen.«
    »Ich habe keine Ahnung, warum du einen so sarkastischen Ton anschlägst«, sagte der Endolg herablassend. »Ich bin davon ausgegangen, dass es sich um eine ernsthafte Frage handelt, und ich habe dir eine ernsthafte Antwort gegeben.« Er machte es sich an der Wand gemütlich und schloss die Augen.
    »Tut mir Leid«, sagte Henry sofort. »Gibt es wirklich einen Weg nach draußen?«
    »Ich glaube, ich sag’s dir lieber nicht«, sagte der Endolg. »Auf Sarkasmus reagiere ich ziemlich allergisch.«
    Hätte der Endolg einen besessen, Henry hätte ihm am liebsten den Hals umgedreht. »Tut mir Leid«, sagte er erneut. »Ganz ehrlich, es tut mir Leid. Ich wollte dich nicht verärgern. Entschuldige. Entschuldige bitte. Es ist nur so – na ja, du warst schon vor mir hier. Ich hab gedacht, wenn es hier einen Weg nach draußen gibt, dann wärst du doch längst über alle Berge, das ist alles. Tut mir Leid.«
    »Ich hab gesagt, dass es einen Weg nach draußen gibt. Ich hab nicht gesagt, dass er mir offen steht. Ich bin nicht kräftig genug. Aber du. Jedenfalls nehme ich das an – du siehst ganz schön stark aus. Stark und sarkastisch.«
    Es kostete Henry fast übermenschliche Anstrengungen, sich zusammenzureißen. »Würdest du ihn mir bitte verraten? Du bist mir schon jetzt eine Riesenhilfe gewesen.« Ihm kam ein Gedanke und er fügte hinzu: »Wenn ich es hinausschaffe, kann ich dich mitnehmen. Wenn du dort nicht selber laufen kannst, dann trag ich dich.«
    Der Endolg machte die Augen wieder auf. »Dies ist eines der ältesten Verliese des Palastes«, sagte er. »Es ist seit Jahrhunderten nicht instand gesetzt worden und war von Anfang an nicht sonderlich solide gebaut. Siehst du das kleine Gitter in der Mitte des Fußbodens…?«
    Es handelte sich um das Gitter, in das die Gefangenen pinkelten. Daneben befand sich ein kleines, braun beflecktes Loch. Henry rümpfte unwillkürlich die Nase. »Ja…«
    »Es lässt sich rausnehmen, man muss nur stark genug daran ziehen.«
    Henry starrte das Gitter an. Es war höchstens fünfzehn Zentimeter breit. »Da komm ich nie durch.«
    »Die

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