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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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beim Fluss ankommen?«
    »Das ganze System wird alle sechzehn Stunden geflutet. Sieben Milliarden Liter Trinkwasser unter Druck. Selbst gute Schwimmer überleben das normalerweise nicht. Eigentlich kann ich mich nicht erinnern, je gehört zu haben, dass es überhaupt jemand überlebt hat.«
    »Ja, aber wenn es nur einmal alle sechzehn Stunden gemacht wird, haben wir jede Menge Zeit, vorher hier herauszukommen«, widersprach Henry.
    »Hängt davon ab, wann das letzte Mal war«, sagte der Endolg.
     

Sechsundvierzig
     
    » D ie Wangaramische Revolution«, verkündete Cyril in Jasper Chalkhills Kopf, »stellt von ihrem Potenzial her im Reich die wichtigste politische Entwicklung der letzten fünfhundert Jahre dar; tatsächlich – «
    »Können wir nicht einfach gleich zum Punkt kommen?«, fragte Chalkhill leicht verzweifelt. Es hatte schon was, sein Bewusstsein mit einem Wurm zu teilen, aber dieser Bursche quatschte einen tot.
    »Ja, das wäre wohl am besten, schließlich ist Zeit von essenzieller Bedeutung. Wenn wir darin übereinstimmen, dass das Reich in einem verheerenden Zustand ist – und ein kurzer Blick auf deine Gedanken bestätigt mir, dass wir das tun –, dann ist die Wangaramische Revolution das geeignete Mittel, ordentlich aufzuräumen.«
    »Darum weiß ich immer noch nicht, was ich darunter zu verstehen habe, Cyril.«
    »Darauf wollte ich gerade zu sprechen kommen – deine Ungeduld ist wirklich außergewöhnlich. Du hast doch bestimmt schon einmal von dem weltberühmten wangaramischen politischen Theoretiker Munchen gehört –?«
    Chalkhill streckte den Finger müde nach dem Klingelknopf der Klinik aus.
    »Warte! Warte!«, kreischte der Wurm. »Ich muss dir das erzählen, damit du unser Angebot richtig einschätzen kannst. Ich beeil mich auch, versprochen. Wir Wangarami sind jetzt seit mehr als zwei Komma acht Millionen Jahren die am höchsten entwickelte Spezies auf diesem Planeten. Wangaramische Philosophen schlagen sich mit dieser Frage seit Generationen herum, stellen Theorien auf, überprüfen sie, verwerfen sie, eine nach der anderen – BLEIB DOCH VON DER KLINGEL WEG! Die Sache ist die, ein zeitgenössischer wangaramischer Philosoph – «
    »Jetzt hör mir mal zu«, sagte Chalkhill. »Das ist ja bestimmt alles hochinteressant, aber um es ganz offen zu sagen, mein lieber Cyril, ich habe gerade Wichtigeres zu tun, mein Leben weiterzuleben zum Beispiel, und dazu brauche ich keine weiteren Vorträge von dir. Wenn du mich also entschuldigen würdest, ich hole mir nur eben einen Termin für die Operation und bringe unsere kleine Scheidung auf den Weg. Ich werde natürlich zusehen, dass dir dabei kein Leid geschieht, und da du bisher anscheinend ganz gut alleine klargekommen bist, wüsste ich wirklich nicht – «
    »Wir machen dich zum Purpurkaiser!«, schrie Cyril.
     

Siebenundvierzig
     
    D er große Saal war riesig und Fogarty hatte nicht die geringste Ahnung, wie sie dort hingekommen waren. Er verspürte allmählich regelrecht Bewunderung für diese Waldelfen: Sie hatten Tricks drauf, von denen andere anscheinend nicht mal träumten. Außerdem musste man einen Stamm einfach bewundern, der seine Existenz seit Generationen vor aller Welt zu verbergen verstand. Vor aller Welt außer Cynthia, um genau zu sein. Er warf einen schmachtenden Blick zu Madame Cardui hinüber, die fast genau ihm gegenüber am Konferenztisch saß. Sie warf einen schmachtenden Blick zurück.
    Rechts von ihr saß Elfenkönigin Kleopatra. Pyrgus saß zur Rechten der Königin, auf dem traditionellen Ehrenplatz, neben ihm Blue mit ausdruckslosem Gesicht. Dann kam ein bleicher Waldelf namens Limenitis, der ihnen als Ratgeber der Königin vorgestellt worden war, dann Fogarty und schließlich der muskelbepackte Porcellus Hawkmoth, der den Angriff auf den Ouklou angeführt hatte und dem man den Militär an der Nasenspitze ansah. Fogarty bemerkte mit einiger Überraschung, dass der Gemahl der Königin, Gonepterix, nicht mit am Tisch saß, obwohl er anwesend war. Er stand an einem Fenster, das den Blick auf ein wütendes Meer vorgaukelte, und hatte als Einziger eine Waffe mit hereinbringen dürfen – den wohl bekannten Jagdbogen der Waldleute. Er sah die Königin forschend und, seinem Gesicht nach zu schließen, freundlich an. Fogarty nahm an, dass ihre Beziehung eine gute war, auch wenn es keinen Zweifel gab, wer das Sagen hatte.
    »Was jetzt?«, fragte die Königin an niemand Bestimmtes gerichtet. Eine interessante Eröffnung,

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