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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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zusammen.«
    »Er arbeitet jetzt mit unserem Vater zusammen!« Pyrgus sah aus, als würde er jeden Moment in Tränen ausbrechen.
    »Er arbeitet nicht mit unserem Vater zusammen!«, rief Blue. »Unser Vater steht unter seinem Einfluss – das ist etwas anderes. Das hier ist unsere große Chance, begreifst du das denn nicht? Wenn die Waldelfen uns helfen, können wir mit Lord Hairstreak ein für alle Mal fertig werden. Hast du nicht gesehen, was diese Elfenbolzen vermögen? Wenn wir Hairstreak los sind, haben wir Papa wieder. Wir können ihn gesund pflegen, können ihm die beste medizinische Versorgung zukommen lassen. Er kann den Thron wieder besteigen – Comma wird verzichten, du weißt genau, dass er das tun wird, und wenn nicht, dann helfen wir eben nach oder Papa hilft nach. Papa wird wieder Purpurkaiser, genau wie früher. Alles wird wieder genau wie früher sein, nur besser, weil sich niemand mehr wegen Hairstreak Sorgen machen muss.«
    Auf einmal schien Pyrgus in sich zusammenzufallen. Er sah grau aus und schmal. »Es wird nicht wieder wie früher sein«, sagte er leise. »Es kann nicht wieder wie früher werden, nie mehr.«
    »Doch, Pyrgus, es kann! Wir bekommen das hin. Wir fordern das komplette Heer des Waldes an, wenn es sein muss. Wir – «
    »Blue, Papa ist nicht krank – er ist tot. Da hilft keine medizinische Versorgung – « Pyrgus wedelte hilflos mit den Händen. »Er ist tot! Nur darum kann Hairstreak ihn ja kontrollieren. Ganz egal, was wir machen, daran wird sich nichts ändern – weil er tot ist und tot bleibt.«
    Nach einer Weile sagte Blue: »Es kommt alles wieder in Ordnung, Pyrgus. Wir werden dafür sorgen, dass alles wieder in Ordnung kommt. Wir holen Papa von Hairstreak weg – das ist eindeutig der erste Schritt. Dann bringen wir ihn hierher – hierher in den Wald. Wir können ihn hier verstecken und uns alle Zeit lassen, die es braucht, um ihn wieder in seinen Normalzustand zu bringen. Königin Kleopatra wird uns helfen.«
    Sie stand auf und in ihren Augen war ein scharfes Funkeln. »Und jetzt wird es Zeit, dass wir zu den anderen zurückkehren.«
     

Zweiundfünfzig
     
    H enry presste sich gegen die Wand des Abwasserrohres und wartete. Er hatte keine Ahnung, ob er die nächsten Minuten überleben würde, und es war ihm auch ein bisschen egal: Er hatte ein total schlechtes Gewissen, weil er Flapwazzle im Stich gelassen hatte. Zum weitaus größeren Teil aber war es ihm nicht egal. Mehr als alles andere wollte er lebend aus dieser stinkenden Kanalisation herauskommen, damit er Blue finden und Pyrgus aus dem Schlamassel heraushelfen konnte, in dem er anscheinend steckte.
    Das Rauschen des herannahenden Wassers war jetzt so laut, dass es ihn fast taub machte. Er war mehr als zehn Meter vom Zulauf in den Haupttunnel entfernt – weit genug hoffentlich, um nicht in irgendwelche Rückströmungen zu geraten. Wenn er Recht hatte und Glück – ganz, ganz viel Glück –, dann strömte das meiste Wasser so schnell vorbei, dass das etwas höher gelegene Abwasserrohr trocken blieb. Wenn er sich irrte, dann war er tot.
    Bald werd ich’s wissen, dachte er. Der arme Flapwazzle.
    Auf einmal konnte er eine wühlende, wogende Wassermasse sehen, die den Zulauf füllte wie eine rasende Flut. Erstaunlicherweise war er total ruhig. Er würde vielleicht sterben, aber es gab absolut nichts, was er noch tun konnte.
    Dann plötzlich zog sich das Wasser wie bei Ebbe wieder zurück. Die große Flutung rauschte immer noch durch den Haupttunnel, aber sie hatte sich vollständig aus dem Seitentunnel zurückgezogen. Henry merkte, dass er die ganze Zeit den Atem angehalten hatte, und stieß die Luft aus. Er war in Sicherheit! Alles würde gut werden!
    Dann wurde er auf einmal Richtung Tunnelöffnung gezogen.
    Es gab nichts, woran er sich festhalten konnte. Die Wände des Abflussrohrs waren schleimig feucht. Seine Füße fanden keinen Halt auf dem Boden. In seinen Ohren pfiff der Wind, zerrte an ihm wie ein Sturm. Während er auf den Zugang und dieses brodelnde Wasser zurutschte, wurde ihm klar, was geschehen war. Der Sog des Wassers im Haupttunnel war so groß, dass in den Abwasserrohren ein Unterdruck entstand. Die Luft, die beim Druckausgleich durch die Abflüsse hereingerauscht kam, zerrte Henry in Richtung der tödlichen Strömung. Die Gewalt der entfesselten Elemente wuchs und wuchs und erfüllte den Raum.
    Dann war es vorbei.
    Das Rauschen des Wassers verklang in der Ferne. Aber der Druck hatte sich

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