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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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handelte. Er sah wirklich auf eine Felsenküste und ein wütendes Meer hinaus.
    »Wo zum Teufel sind wir?«, fragte er.
    »Außer Erdes«, sagte Gonepterix. Er wirkte ein wenig besorgt.
    »Außer Erdes?«
    »Aus Sicherheitsgründen«, erklärte Gonepterix.
    Diese Elfen konnten einen vom Planeten wegbefördern? Fogarty runzelte die Stirn. Es musste sich um irgendeine Art Portaltechnik handeln. Nur dass er nirgendwo ein Portal gesehen hatte. Aber wie sie es nun auch machten, die Vorstellung vom nötigen Aufwand machte ihn schwindeln. Zuerst einmal musste man die richtige Sorte Planet auftun – wo einen die Atmosphäre nicht umbrachte, die Sonne nicht versengte, die Schwerkraft nicht zerquetschte. Dann musste man seine Koordinaten anpeilen. Dann musste man ein Raum-Zeit-Tor öffnen, so etwas Ähnliches wie ein Wurmloch, nur größer. Dann –
    Er gab auf. Das Ganze war nicht zu fassen und doch hatten sie es praktisch nebenbei getan. Gott sei Dank, dass sie nur ihre Ruhe haben wollten. Mit solchen Technologien hätten sie in nicht einmal zwei Wochen das komplette Reich übernehmen können, dann Hael und als Dreingabe noch die Gegenwelt.
    »Wie weit weg vom Wald sind wir?«, fragte er Gonepterix.
    Zu seiner Verblüffung zögerte Gonepterix nicht. »Achtunddreißigtausend Lichtjahre.«
    Fogarty blinzelte. Vielleicht war er ja nicht nur wegen seines schönen Gesichts ihr Gemahl geworden. Fogarty wollte gerade nachhaken, da kamen Blue und Pyrgus zurück in den Saal.
    Fogarty wusste sofort Bescheid. Der Junge sah ziemlich angeschlagen aus, und es war Blue, die sich an Königin Kleopatra wandte und entschlossen sagte: »Euer Majestät, mein Bruder und ich danken Euch für Euer freundliches Angebot und nehmen es gern an.« Sie sah von einem Gesicht zum anderen, als wollte sie sehen, wer ihr zu widersprechen wagte. »Vielleicht können wir nun die Pläne durchsprechen.«
     

Fünfundfünfzig
     
    E s war sehr, sehr kalt hier. Zunächst nahm Henry an, dass es ihm nach dieser warmen und stinkenden Kanalisation nur so vorkam, aber vor seinem Mund bildeten sich Atemwolken und auf der Wand neben der einen Tür lag Raureif. Wo war er? Offensichtlich in den unteren Regionen des Palastes, aber wo genau? In einem Lebensmittellager? Er befand sich in einem gemauerten Zimmer mit zwei Türen und einem Fenster, das hoch oben unter der Decke lag. Der Raum war leer. Keine Schränke, keine Tische, keine Regale, keine Haken oder Halter; nichts, wo man Lebensmittel lagern würde.
    Wozu diese Kälte? Eine so niedrige Temperatur musste künstlich erzeugt sein. Er konnte keine Kühlanlagen sehen, aber vielleicht gab es im Elfenreich ja irgendwelche magischen Kühlmittel – einen besonderen Zauberanstrich vielleicht.
    Henrys Finger wurden langsam taub und ihm ging auf, dass er erfrieren konnte, während er noch darüber nachdachte, warum ihm so kalt war.
    Er ging zu der nächstgelegenen Tür. Sie ließ sich problemlos öffnen. Aber im nächsten Raum standen ihm immer noch Atemwolken vorm Gesicht; es war genauso kalt hier und viel dunkler: Das einzige Licht kam von einer trüben, spinnwebenverklebten Glühkugel am Fuße einer steilen Steintreppe, die nach oben führte.
    Diese Treppe machten ihn neugierig. Vielleicht befand er sich ja im Keller des Palastes – danach sah es hier ja auch aus –, und wenn das stimmte, dann ging es nur nach oben weiter. Er konnte den Palast verlassen und –
    Und was? Blue und Pyrgus nach Haleklind folgen? Er wusste nicht einmal, wo Haleklind lag, aber darüber konnte er sich den Kopf zerbrechen, wenn er es geschafft hatte, von dem Palast und dem verrückten Biest wegzukommen.
    Henry stieg die Stufen hinauf. Die Tür oben war abgeschlossen.
     
    Henry setzte sich auf die Stufen und dachte nach. Warum hatte er von zu Hause nicht irgendetwas Nützliches mitgenommen? Den großen Holzhammer zum Beispiel (der auf einem Regalbrett in der Garage vor sich hin gammelte, gleich neben dem Werkzeugkasten). Oder die… Aber was nützte das? Selbst ein Taschenmesser wäre praktisch gewesen, aber ein Taschenmesser besaß er ebenso wenig wie einen Schlüssel.
    Die Tür hinter ihm ging auf.
    Henry fuhr herum und erblickte eine Gruppe Frauen, die absolut fantastische Kleider trugen; sie schimmerten und schmiegten sich jeder Bewegung an.
    »Hallo«, sagte Henry und stand rasch auf. Auf einmal schämte er sich. Er trug Tarnhosen und sein BABE-MAGNET-T-Shirt und war völlig verdreckt, selbst im Gesicht. Er starrte die Frauen an und

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