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Der purpurne Planet

Der purpurne Planet

Titel: Der purpurne Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz Tuschel
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nüchternen Worte von Michael wirkten. Keine der beiden Frauen bemerkte, daß er im Grunde genommen genauso besorgt war wie sie und daß nur die Verantwortung ihn befähigte, einigermaßen gelassen zu bleiben. Ja, so wird es sein, sagte er sich, wie denn sonst. Jetzt Signale zu geben ist zwecklos wie weitere Beobachtungen. Übrigens wird das Irina und Erika wohl auch klarsein, sie müßten etwas zu tun haben, etwas, das ihnen sinnvoll erscheint, sie sind keine Kosmonauten, sie sind das Warten nicht gewöhnt, ich muß ihnen etwas aufgeben…
    „Macht mal schon den Wagen fertig zum Einsatz, für alle Fälle, und kommt dann wieder her!“ forderte Michael die beiden Frauen auf. „Packt zusätzliche Sauerstoffpatronen ein. Und einen mittleren Handstrahler!“
    Ich hab schon was gelernt! dachte Michael, als Irina und Erika gegangen waren. Er war ein bißchen stolz darauf, daß sie ihm so widerspruchslos gehorchten.
    Er kritisierte sich zwar gleich darauf wegen dieses dummen Stolzes, aber er fühlte sich trotzdem sehr wohl in seiner Haut, und er war auch plötzlich ganz sicher, daß alles gut ablaufen würde und daß es sich wirklich genau so verhielt, wie er es den beiden erklärt hatte.
    Wohlbefinden fördert Denkfähigkeit und Entschlußkraft, und so wurde er sich nun sehr schnell darüber klar, was zu tun sei.
    Als die beiden Frauen zurückkamen, ließ das Gewitter nach, und Michael ordnete an:
    „Irina und ich fahren Uwe und Erich entgegen. Erika bleibt hier, hält Funkverbindung mit uns und versucht, auch mit den beiden Verbindung aufzunehmen. Du kannst uns dann dirigieren, damit wir uns nicht verfehlen. Damit alle einen Orientierungspunkt haben, richten wir den großen Scheinwerfer senkrecht nach oben.“

    Die ersten Kilometer fuhren sie auf Luftkissen. Sie brauchten dadurch nicht jeden Schritt abzutasten. Die Regelautomatik des Wagens verstärkte selbsttätig das Kissen, sobald der Untergrund nachgiebiger wurde. Es gab zwar jedesmal ein leichtes Federn, aber sonst keine Behinderung ihrer kurvenreichen Fahrt. Die Vegetation war auf dieser Strecke noch nicht geschlossen, sondern trat mehr oder weniger in Inseln auf, die sie umfahren konnten.
    Nach und nach aber wurde das immer schwieriger und zeitraubender, der Pflanzenwuchs immer geschlossener, so daß Michael schließlich sagte: „Es bleibt uns nichts übrig, wir müssen versuchen, irgendwie durchzukommen.“
    Anfangs glitt der Wagen über den schwärzlichen Pflanzenteppich mühelos wie vorher über Sand und Fels. Aber je weiter sie fuhren, um so höher stiegen zwei Zeiger auf dem Armaturenbrett: der für den Kissendruck und der für die Leistung des Antriebsmotors. Der Tachometer dagegen sank.
    Schließlich hielt Michael an. „So kommen wir nicht weiter. Ich fahre die Radwalzen aus.“
    Leicht federnd hob sich der Wagen um einen halben Meter. „Wir sollten versuchen herauszukriegen, woran das liegt“, sagte Irina, „ich seh mir das mal an!“ Und ehe Michael Einwände erheben konnte, hatte sie die seitliche Luke geöffnet und – stieg aus.
    Michael mußte wohl oder übel zustimmen. „Hallo, Erika“, rief er ins Mikrofon, „wir steigen aus und sehen uns die Botanik an.“
    „Verstanden“, antwortete Erika. „Von Uwe und Erich noch keine Meldung.“
    Michael schaltete das Funkgerät des Wagens ab und verließ ihn ebenfalls.
    Irina kam auf seine Seite herüber. Die Pflanzen waren hier schon kniehoch, aber die Bodenfläche des Wagens stand jetzt ein paar Zentimeter höher. Irina wischte mit dem Handschuh ihres Schutzanzuges unter dem Wagen entlang und hielt das Ergebnis dieser Operation Michael unter die Nase.
    „Schau mal – ist ja kein Wunder, was?“
    Im Licht der Helmscheinwerfer sahen sie, daß die Hand in einem großen Ballen von grünlich-weißem Schaum steckte, der steif und zitternd seine Form bewahrte.
    „Das ist kein Luft-, sondern ein Schaumkissenwagen!“ stellte Irina fest.
    „Aber woher kommt das Zeug?“ fragte Michael und blickte sich suchend um.
    Irina kniete inzwischen nieder und betastete eine der Pflanzen. Plötzlich schrie sie leicht auf.
    Sofort kniete Michael neben ihr. „Was ist?“ Irina lachte. „Paß mal auf“, sagte sie, „aber nimm den Kopf etwas zurück!“
    Vorsichtig faßte sie mit beiden Händen in die Krone einer der Pflanzen und bog dann mit einem Ruck die Blätter nach außen. Ein nadelfeiner Flüssigkeitsstrahl sprang etwa einen halben Meter hoch.
    „Was ist das?“ fragte Michael verblüfft.
    „Eine

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