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Der Putzteufel geht um

Der Putzteufel geht um

Titel: Der Putzteufel geht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Cannell
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aufrufen, da ich ihn in der Zwischenzeit vergessen hatte, zusammen mit dem Grund, weshalb ich gekommen war. Aber Dr. Solomon, der zweifellos noch von seinem Urlaub zehrte, war in Bestform. Er winkte mich auf einen Stuhl, nahm selbst wieder hinter dem Schreibtisch Platz und begrüßte mich so frischfröhlich, als sei ich die erste Patientin des Tages. Ich erklärte ihm, daß ich wegen Jonas da sei, brachte fünf Minuten damit zu, ihm meine Sorgen zu schildern, und wartete anschließend darauf, daß er eine brilliante Diagnose stellen würde.
Im Grunde sagte er jedoch nicht viel. Dafür beanspruchte er aber einiges an Zeit und beackerte denselben Boden immer wieder von vorn – wie ein Bauer, der seinen neuen Traktor ausprobiert. Unterm Strich erfuhr ich, daß er nicht glaube, daß mit Jonas etwas nicht in Ordnung sei, außer daß er an normalen Alterserscheinungen leide. Was Jonas brauche, sei eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und etwas, das ihn geistig und körperlich fit halte.
»Sehen Sie zu, daß unser Sportsfreund öfter rauskommt«, riet er mir. »Machen Sie kleine oder größere Touren mit ihm. Fahren Sie an Orte, an denen er sich immer gern aufgehalten hat.« »Der Sportsfreund haßt Touren, egal ob sie klein oder groß sind.« Ich wußte, daß ich mich bockig anhörte, aber es war die Wahrheit. »Und der einzige Ort, an dem er immer gern war, ist Merlins Court.«
»Dann ermuntern Sie ihn, draußen herumzubasteln, suchen Sie jemanden, mit dem er sich über den Garten unterhalten kann. Alte Menschen geben ihr Wissen gern weiter. Halten Sie ihn bei Laune, das ist die beste Medizin – aber ich komme trotzdem vorbei und schaue ihn mir an.« Er blätterte seinen Kalender durch und sagte, vor kommender Woche sei es jedoch leider nicht möglich. Ich bedankte mich und stand auf, um zu gehen. Dr. Solomon begleitete mich zur Tür, wo er mir die Hand freundlich auf den Arm legte und sagte: »Ellie, Jonas hat ein langes und gesundes Leben hinter sich, Sie müssen sich darauf einstellen, daß Sie ihn irgendwann verlieren.« »Aber doch noch nicht jetzt! Nicht so schnell!« »Ich würde sagen, daß er noch gut ein paar Jährchen vor sich hat.« Dr. Solomon klopfte mir auf die Schulter. Ich verabschiedete mich und fühlte mich etwas hoffnungsvoller, aber noch lange nicht beruhigt.
Ich fragte die Arzthelferin, ob ich ihr Telefon benutzen könne, um zu Hause anzurufen, und erreichte Ben beim dritten Klingelzeichen. Er teilte mir mit, daß er vor einer halben Stunde eingetroffen sei, daß Freddy immer noch da sei und daß die Zwillinge beim Kochen helfen wollten. Es hörte sich an, als ob er alles unter Kontrolle habe, und ich mich mit dem Nachhausekommen noch nicht beeilen müsse. Ich erklärte Ben, daß ich Brigadegeneral Lester-Smith den Regenmantel zurückbringen wolle, versprach jedoch, mich nicht bei unzähligen Tassen Tee zu verplaudern.
Es war nur ein kurzes Stück bis zur Herring Street, wo der Brigadegeneral nur zwei Häuser entfernt von dem wohnte, in dem Mrs. Malloy residiert hatte. Sie hatte übrigens nicht nur bei Mrs. Larges Beerdigung durch Abwesenheit geglänzt, sondern auch meine darauffolgenden Telefonanrufe unbeantwortet gelassen. Immer wenn ich anrief, hatte ich Vanessa an der Strippe, die mit wenig Elan versprach, die Nachricht weiterzugeben. Sie selbst war auch nicht gerade mitteilsam gewesen, was das Baby oder den Ehemann betraf, oder gar die Anwesenheit ihrer leider nicht so vornehmen Schwiegermutter. Allerdings war Vanessa auch Weltmeisterin in Egozentrik. Das einzige Thema, das sie normalerweise gesprächig machte, war die Aussicht, einen Topjob als Model an Land zu ziehen. Ich parkte den Wagen vor dem Reihenhaus des Brigadegenerals. Er hatte einen kleinen, ordentlich abgezirkelten Vorgarten, an dessen Rändern Blumen blühten und über dem die Ästchen einer Zwergkirsche sanft im Wind schaukelten. Ich wollte gerade das grüngestrichene Törchen aufstoßen, als ich hinter mir Laufschritte hörte. Als ich mich umdrehte sah ich, daß eine Frau, ungefähr um die Dreißig, über die Straße auf mich zugespurtet kam. Sie trug einen engen Pullover und eine knallrote Hose. Ihre Arme ruderten in der Luft, so daß sie einem Storch glich, der versucht, in die Lüfte zu steigen. »Sie wollen sicher zum Brigadegeneral, nicht wahr?« schnaufte sie, als sie neben mir stand.
»Ich bringe ihm seinen Regenmantel zurück.« Ich dekorierte den Mantel auffällig über meinem Arm. »Ach so.« Ihre unechten

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