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Der Q-Faktor

Der Q-Faktor

Titel: Der Q-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzette Haden Elgin
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Bestimmung des Q-Faktors bereits im Mutterleib ermöglichen, wodurch die Trennungszeit noch verkürzt werden kann.
     
    7) Für die Akten sei vermerkt, daß alle Empfehlungen des Personals und der Computer in bezug auf das Versuchskind gewissenhaft befolgt werden. Erwähnt sei noch, daß die Regierung die Umstände, die diesen Fall umgeben, abstoßend findet und die Ansicht vertritt, daß mit der Mutter des Kindes ein Exempel statuiert werden muß, um ähnlichen Situationen in Zukunft vorzubeugen. Man steht auf dem Standpunkt, daß die mit der humanen Behandlung von Menschen und Abnormen noch zu vereinbarende strengste Strafe bei dieser Frau angebracht ist, trotz der sehr natürlichen Neigung, mit ihr zu sympathisieren, weil jede andere Verfahrensweise durchaus weiteren Versuchen von Müttern, ihre Q-Faktor-Kinder zu verheimlichen, Vorschub leisten könnte.
    Aktennotiz: Eine Synthese aller in dieser Akte zusammengetragenen Fakten durch den Zentralcomputer zeigt, daß die Chance einer tatsächlichen Wiederholung dieser Situation von 10 18 zu 1 steht, was einen tröstet. Nichtsdestoweniger müssen alle Vorkehrungen getroffen werden, um eine Wahrscheinlichkeit selbst von so astronomischer Geringfügigkeit absolut auszuschließen.
    Ende der Aktennotiz – Ende des Berichts
     
    PS: Buzzy, dieses arme kleine Baby ist so mitleiderregend, es bricht einem das Herz. Es liegt nur da und starrt mit seinen großen, braunen Augen in die Luft und sehnt sich nach seiner Mutter. Die ganze Sache stinkt.
    Nysse

 
VI
     
    „Anne-Charlotte“, sagte Patrick, „wir sind bereit zu hören, was du uns zu sagen hast. Ich warne dich allerdings: wenn du versuchst, dich wieder wie gestern zu gebärden, werden wir dich in Schlaf versetzen. Wir dulden keine Obszönitäten mehr vor den Kindern.“
    Anne-Charlotte lachte sanft, verschränkte die Arme um die angezogenen Knie und schloß die Augen einen Moment, um ihre Zuversichtlichkeit zu verbergen.
    „Bist du sicher“, erkundigte sie sich, ohne den Triumph ganz aus ihrem Tonfall halten zu können, „bist du sicher, daß ihr mich überwältigen könnt?“
    „Gemeinsam? Aber selbstverständlich.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Verlaß dich nicht darauf, Patrick“, entgegnete sie. „Ich kann dir nur raten, nicht zu sicher zu sein. Und nichts zu überstürzen, sondern vorsichtig zu sein. Du entsinnst dich doch, was ich mit dem Felsbrocken draußen in der Wildnis angestellt habe, Patrick?“
    Sie wandte den Kopf und ließ ihre Blicke über die Gruppe schweifen. „Hat er euch erzählt, was ich vollbrachte?“
    „Er sagte“, nahm Naomi das Wort, „du hättest einen Felsbrocken von ungefähr fünfzig Pfund mit solcher Wucht durch die Luft in einen hundert Meter entfernten Kaktus segeln lassen, daß der Stamm zermalmt wurde.“
    „Und das habe ich durch reine Telekinese geschafft!“ jubilierte Anne-Charlotte. „Wißt ihr das alle?“
    „Wir wissen es, Anne-Charlotte“, erwiderte Jan. „Warum betonst du es eigentlich? Telekinese ist keine solche Seltenheit.“
    „Wirklich? Könntest du das gleiche vollbringen?“
    Er schwieg, und sie lachte wieder. „Natürlich wärst du dazu nicht imstande! Du hast mehr Psi-Kräfte als die anderen der Gruppe, mit Ausnahme von Patrick und mir, aber du hättest Schwierigkeiten, eine Brotscheibe vom Teller in deine Hand zu befördern. Du hast nicht viel Ahnung davon!“
    „Na und. Was soll das Ganze bedeuten?“
    „Nur, daß ihr euch vorsehen sollt, ihr alle! Woher wollt ihr wissen, ob ich mit euch nicht das gleiche anstelle wie mit diesem Felsbrocken?“
    Es herrschte betretenes Schweigen – eine fast hallende Stille – weil sie alle mit bedrückender Sicherheit wußten, daß diese Möglichkeit existierte. Sie wollten und konnten es nicht fassen, aber auszuschließen war sie nicht. Keiner unter ihnen hätte den Stein verrücken können. Und das Schweigen wurde um so lastender, als sie sich nicht in Gedankensprache zu verständigen wagten. Ihre Gedanken lagen vor Anne-Charlotte so offen wie ihre Gesichter da, und niemand traute sich die Fertigkeit zu, sie vor ihr abzuschirmen, nicht bei den Kräften, die sie besaß.
    „Willst du nun mit uns sprechen, Anne-Charlotte“, erkundigte Patrick sich schließlich, „oder willst du uns nur einschüchtern? Wenn das deine Absicht war, dann können wir ja auseinandergehen. Es gibt noch Arbeit zu erledigen, eine ganze Menge, und wenn wir uns freinehmen wollten, dann würden wir uns eine andere Beschäftigung

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