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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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Taschenlampe auf die Hintertür, doch die Dunkelheit im Freien ließ sich davon nicht beeindrucken. Dann hielt sie den Atem an und lauschte angestrengt. Nach und nach richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf eine der Gefriertruhen.
    Das Gerät stand einige Zentimeter von der Wand entfernt. Dawn glaubte, dass es schon immer so gestanden hatte, war sich allerdings nicht ganz sicher. Es war eine ziemlich große Gefriertruhe, da Rebecca gerne auf einer Farm in der Gegend Fleisch aus biologisch kontrollierter Zucht in großen Mengen kaufte. Wenn die Truhe voll war, bedurfte es sicher einiger Anstrengung, sie zu verrutschen. Deshalb war zwischen Gefriertruhe und Wand vermutlich schon immer ein schmaler Spalt gewesen.
    Dawn warf einen Blick auf die Hintertür und beschloss, sie offen stehen zu lassen. Sie sah sich nach einer Waffe um, fand aber nichts Geeignetes. Stattdessen schloss sie die Finger fester um die Taschenlampe und ging auf die Gefriertruhe zu. Als sie gerade den Deckel öffnen wollte, hörte sie das Geräusch erneut. Ein leises Streifen an der Wand, ein Kratzen auf den Fliesen. Irgendetwas befand sich hinter der Gefriertruhe.
    Sie beugte sich über die Truhe und leuchtete mit der Taschenlampe in den Spalt. Auf der Rückseite des Geräts hatte sich
Staub angesammelt, obwohl es noch gar nicht so lange dort stand. Zwischen den Rohren und Kabeln entdeckte sie etwas, das auf den ersten Blick aussah wie ein altmodischer Pelz-Muff, der in dem schmalen Spalt klemmte. Es war braunweiß, roch nach Urin und zitterte, als der Lichtstrahl es traf.
    »Oh, mein Gott. Milly.«
    Dawn brauchte ein paar Minuten, um die in die Jahre gekommene Shih-Tzu-Hündin hinter der Gefriertruhe hervorzuholen, wo sie sich zu einer unglaublich winzigen Kugel zusammengerollt hatte. Der Hund scharrte verzweifelt mit den Pfoten an den Fliesen, um sich dagegen zu wehren, ins Licht gezerrt zu werden.
    »Milly, du armes kleines Ding. Was ist denn mit dir passiert?«
    Soweit Dawn es beurteilen konnte, wirkte der Hund unverletzt. Als sie jedoch sah, wie verstört das Tier war, bestand für sie kein Zweifel mehr. Sie wusste mit absoluter Gewissheit, dass ihre Schwester tot war.
     
     
    Auf dem Rückweg von Castleton fuhr Ben Cooper am Hope-Zementwerk vorbei und über Pindale, um ins Eden Valley zu gelangen. Unterhalb von Pindale lag ein winziger Weiler mit einem restaurierten Minengebäude und einem Campingplatz. Allerdings nahmen nur wenige diese Route – die Straße war einspurig und zu steil und schmal für eine angenehme Fahrt, wenn man sie nicht gut kannte.
    Ein Stück weiter überquerte er die Batham Gate, eine römische Straße, und fuhr südlich von Bradwell auf die B6049. Nach einigen weiteren Meilen erklomm er den letzten Hügel und blickte auf Edendale hinunter.
    Das Eden Valley befand sich an einem geologischen Kollisionspunkt, an dem die beiden Hälften des Peak District aufeinandertrafen. Auf der einen Seite lagen die Kalksteinplateaus und bewaldeten Schluchten des White Peak mit seinem
Mosaik aus Feldern und ruhigen Ortschaften. Diese wurden von drei Seiten wie von den Fingern einer Hand von den höher gelegenen Hängen des Dark Peak umrahmt. Über seine kargen Torfmoore waren erodierte Sandstein-Felsnasen verteilt, deren groteske und unheimliche Formen zahlreiche volkstümliche Legenden ins Leben gerufen hatten.
    In Coopers Augen wohnte dem Dark Peak und dem White Peak ein unwiderstehlicher Symbolismus inne: Sie verkörperten Licht und Schatten, Gut und Böse. Aufgrund der Lage von Edendale hatte er manchmal das Gefühl, sich auf der Grenze zwischen Gut und Böse zu bewegen, wenn er in der Gegend unterwegs war. Doch diese Grenze war nicht so klar gezogen, wie es auf den ersten Blick erscheinen mochte. Jene dunklen, zerklüfteten Felsnasen neigten dazu, sich an Stellen aufzutürmen, wo man sie nicht erwartete. Unmittelbar unterhalb der Oberfläche schien immer etwas Dunkles zu lauern, das bereit war, sich den Weg ans Tageslicht zu bahnen.
    Cooper fuhr ins Ortszentrum und kam bei seiner Wohnung in der Welbeck Street an. Er sah, dass von Westen Gewitterwolken nahten. Sie schienen eine Zeit lang am Horizont zu hängen, bis sich ausreichend viele von ihnen angehäuft hatten, und dann zogen sie weiter, um den Himmel zu verdecken. Als er aus dem Auto stieg, konnte er bereits spüren, wie die Luft schwerer und feuchter wurde. Bald würden die Leute mit einem Ton der Erleichterung in der Stimme zueinander sagen: »Es wird jeden Moment

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