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Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath

Titel: Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Booth
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stimmte. Anscheinend lief er manchmal mit einer Ampel auf dem Kopf herum, da die Frauen in seinem Leben seine Launen immer durchschauten.
    »Machst du dir Sorgen wegen ihr, Ben?«
    »Nein, Kate. Wie du sagst, Mum geht es gut.«
    »Aber irgendwas...«
    Und dann war es zu spät, da die Mädchen zur Küchentür hereinstürmten und wild durcheinanderplapperten. Ihre Stimmen wurden um einige Dezibel lauter, und Ben musste beide Mädchen umarmen.
    Und so ging der Moment vorüber, und er hatte keine Zeit, sich etwas einfallen zu lassen, was er hätte sagen können. Allerdings wusste er genau, was das Problem war: Er wollte nicht, dass seine Mutter wieder in ihr ehemaliges Zuhause zurückkehrte. Das war egoistisch, aber er fürchtete, dass ihm nichts deutlicher vor Augen führen würde, wie sehr sich ihr Zustand verschlechtert hatte, als sie wieder auf der Bridge End Farm sehen zu müssen.
    Schließlich verließ Cooper die warme Küche und ging zu seinem Wagen zurück. Obwohl er erst seit wenigen Monaten in der Stadt wohnte, spürte er, wie er sich bereits von seiner Familie entfernte. Auf der Farm hatte er das Land als Lebensgrundlage betrachtet. Hier waren die Fruchtbarkeit des Bodens, die Qualität der Entwässerung und die Stabilität der Zäune, die die Kühe und Schafe auf ihrem Weideland umgaben, von größter Bedeutung gewesen. Wenn er jedoch jetzt
durch den Peak District fuhr, stellte er fest, wie er die Form eines Hügels bewunderte oder sich über einen Steinbruch ärgerte, der die schöne Aussicht verdarb, als sei alles nur Kulisse.
    Cooper sah seinen Bruder im Arbeitsoverall aufs Haus zugehen. Matt wurde immer kräftiger, je älter er wurde, und sah ihrem Vater mit jedem Jahr ähnlicher.
    Matt nickte ihm zu. »Hattet ihr einen schönen Tag, Ben?«
    »Ich glaub, die Mädchen hatten Spaß.«
    »Gut. Ich hoffe, sie haben einen Teil ihrer Energie verbraucht. Wenn sie zu Hause sind, machen sie mich fix und fertig.«
    Während sie im Hof standen, begann es zu regnen. Keiner von beiden machte Anstalten, ins Haus zu gehen. Cooper versuchte, sich einen Überblick zu verschaffen, wie viel Vieh in den Scheunen und auf den umliegenden Weiden war.
    »Kommen bald wieder Kälber auf den Markt?«, erkundigte er sich.
    Matt sah ihn überrascht an. »Die einzigen Kälber, die ich hatte, hab ich letzte Woche dort verkauft. Colin Sidebotham ist rübergekommen und hat mir geholfen.«
    »Das war nett von ihm.«
    »Na ja, ich hab ihm vor ein oder zwei Wochen geholfen, das Heu einzubringen. Er hat kurz vor dem Wetterumschwung gemäht.«
    »Eine Hand wäscht die andere – so muss es sein.«
    »So war es einmal. Einige von den Arschlöchern, die auf dem Markt rumlaufen, würden mir nicht mal mehr die Uhrzeit sagen. Alle denken nur noch an sich, und jeder hat Angst, nächstes Jahr Pleite zu machen, einer nach dem anderen. Wahrscheinlich möchten sie nicht, dass jemand auf ihren Hof kommt, damit es niemand sieht.«
    »Damit niemand was sieht?«
    »Damit niemand sieht, dass sie gerade einen neuen Golfplatz
bauen oder ihre Felder aufgraben, um Angelseen anzulegen.«
    Cooper wusste, dass sein Bruder in letzter Zeit die fixe Idee hatte, dass jede Viehfarm im Tal ihren Tierbestand verkaufte, die Branche wechselte und zu einer kleinen Touristenattraktion wurde – ein Naturlehrpfad hier, ein Café dort, ein Kunsthandwerkladen auf der anderen Straßenseite. Matt hatte irgendwann einmal gebrummelt, dass er so lange durchhalten würde, bis seine Farm die letzte sei, die noch bestellt wird, und dass er sie dann in ein Museum umwandeln und den Touristen Geld abknöpfen würde.
    Kate war aus dem Haus nach draußen gekommen und beobachtete sie. Der Regen wurde stärker, und Cooper spürte, wie er sein Hemd durchnässte.
    »Wegen Samstag«, sagte Matt. »Ich hol Mum zwei Stunden vor der Party von der Old School ab.«
    »Nein, ich hol sie selber ab, wenn du nichts dagegen hast.«
    »Kein Problem«, entgegnete Matt mit etwas finsterem Blick. »Wenn du dir sicher bist, Ben.«
    »Ich wäre gern ein paar Minuten mit ihr allein.«
    »Ja, klar«, sagte Matt. »Sie wird sich bestimmt freuen.«
    Cooper tauschte mit seinem älteren Bruder ein Kopfnicken. Das war eine Geste, die sie als Teenager eingeführt hatten und die ihnen dazu diente, ihre Gefühle nicht in Worte fassen zu müssen. Mit einem Nicken hatten sie alles kommunizieren können, was sie wollten.
    Jetzt schien diese Geste die Distanz aus dem Weg zu räumen, die Cooper zwischen Matt und sich gespürt

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