Der Rache dunkle Saat - Booth, S: Rache dunkle Saat - One Last Breath
sich.
»Ja. Ich hab mich schmutzig gefühlt.«
»Wie bitte?«
»Die Gedanken des Autors waren in meinem Kopf, und ich wollte sie dort nicht haben.«
»Diane, das hab ich auch nicht gemeint.«
»Also hab ich es verbrannt.«
»Was? Du hast ein Buch verbrannt?« Cooper war geschockt. Er wollte sie fragen, um welches Buch es sich gehandelt hatte, doch er fürchtete, noch mehr geschockt zu sein, wenn sie es ihm sagte.
»Du hast aber Recht«, sagte Fry. »Ich werde bei der Gefängnisbibliothek nachfragen, was Quinn während seiner Haft gelesen hat. Vielleicht hat das seine Gedanken vergiftet.«
»Ja.«
»Und, was hast du heute Nachmittag vor, Ben?«
»Wir haben einen Anruf von einem Laden für Outdoor-Ausrüstung in Hathersage bekommen. Eine Verkäuferin erinnert sich daran, jemanden bedient zu haben, auf den Quinns Beschreibung passt. Anschließend schau ich dort am Bahnhof vorbei, in der Hoffnung, dass vielleicht jemand gesehen hat, wie er in den Zug gestiegen ist, nachdem er bei seiner Mutter war.«
»Nimmst du Gavin mit?«
»Es sei denn, du brauchst ihn.«
»Nein, schon gut.« Fry tippte auf die Akte, die Cooper beinahe vergessen hatte. »Tja, ich dachte, du möchtest das vielleicht sehen, bevor du dich auf den Weg machst. Dann kannst du wenigstens nicht behaupten, ich würde dich nicht auf dem Laufenden halten.«
»Was ist das?«
»Der Obduktionsbericht von Rebecca Lowe. Mrs. Van Doon schätzt, dass sie ein bis zwei Stunden, bevor ihre Schwester sie um halb zwölf an jenem Abend gefunden hat, getötet wurde. Wie wir wissen, ist sie an mehreren Stichverletzungen gestorben. Das Problem ist die Waffe.«
»Also kein Küchenmesser?«
»Oh, doch. Aber keines von denen, die wir im Haus gefunden haben.« Fry nahm ein Foto aus der Akte. »Erinnerst du dich, dass ich die Messer am Tatort erwähnt habe?«
»Mrs. Lowe hatte einen ganzen Block davon in der Küche.«
»Ja. Und zwar qualitativ hochwertige. Einem Händler aus dem Ort zufolge stammen sie aus der Henckels Professional S-Serie. Mit Klingen aus rostfreiem Stahl. Wenn man sie gut pflegt, sind sie höllisch scharf. Und ihre waren fast neu.«
Cooper warf einen Blick auf das Foto, das einer der Spurensicherer gemacht hatte. Es zeigte einen Teil des Bodens von Rebecca Lowes Küche in Parson’s Croft. Am Rand des Fotos waren gerade noch das linke Bein und die Hüfte des Opfers zu erkennen, und die Blutspritzer reichten von dem Leichnam bis fast zur Küchenzeile. Auf den Fliesen lagen verschiedene Gegenstände, die Cooper nicht bemerkt hatte, als er im Haus war, da er zu sehr damit beschäftigt gewesen war, den Leichnam und das Blut zu betrachten.
»Der Holzblock ist hier, auf dem Boden am Ende der Küchenzeile«, sagte Fry. »Dawn Cottrill sagt, er stand gewöhnlich dort auf der Arbeitsplatte oder dahinter auf dem Fensterbrett, je nachdem, ob Rebecca die Messer benutzt hatte. Damit hätte er zu nahe bei der Tür zur Waschküche gestanden, als dass jemand beim Reinkommen rasch danach hätte greifen können.«
Cooper sah fünf oder sechs verschieden große Messer mit schwarzem Griff auf dem Boden liegen. Die Spurensicherung hatte sie alle ordentlich mit Etiketten versehen, und bei allen waren Blutspuren auf den rostfreien Klingen zu erkennen.
»Dann gehen wir also davon aus, dass er sich ein Messer aus dem Block geschnappt und dabei die übrigen in der Eile hinuntergeworfen hat«, stellte Cooper fest.
»Die Position des Blocks und der Messer passt zu dieser
Theorie.« Fry schniefte erneut und räusperte sich. »Hier ist eine Nahaufnahme des Blocks.«
»Es steckt noch ein Messer drin.«
»Das ist ein Schälmesser mit zehn Zentimeter langer Klinge – das kleinste und leichteste Messer im Set. Es ist nicht aus dem Block rausgefallen wie die anderen.«
»Wie viele Messer umfasst das Set?«
»Sieben.« Fry deutete wieder auf das erste Foto. »Hier liegt ein zwanzig Zentimeter langes Kochmesser, daneben ein Brotmesser mit derselben Länge. Da ist ein kleineres Schinkenmesser, und dort unter einem der Küchenschränke liegt ein Wetzstahl. Und neben dem Fuß des Opfers, wo man sie kaum sehen kann, liegt eine Küchenschere. Wie du siehst, haben alle Blutflecken, bis auf das Schälmesser.«
»Und welches davon war die Mordwaffe?«, fragte Cooper.
»Keines davon. Bei der Obduktion wurden alle Messer durchprobiert, um eine Übereinstimmung mit den Wunden des Opfers zu bekommen. Keines hat gepasst.«
Cooper sah auf. »Ein Stück aus dem Set fehlt
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