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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Dusche?«
    »Gavin hat draußen in seiner Werkstatt eine Duschkabine. Ich lasse ihn nicht ins Haus, wenn er von Kopf bis Fuß voller Sägemehl ist.«
    »Was macht Mr. Farley eigentlich in seiner Werkstatt?« Gemmas Gesicht verriet nichts weiter als höfliches Interesse.
    »Er bastelt Schmuckschatullen, CD-Ständer, Kugelschreiberablagen … Sachen, die sowohl nützlich als auch dekorativ sind, wie er gerne betont. Er verschenkt sie an seine besten Klienten.«
    Cullen sah das Zucken in Gemmas Mundwinkel und gab sich alle Mühe, seinen eigenen Gesichtsausdruck neutral zu halten. »Wissen Sie, ob er vorhatte, Dawn Arrowood eine seiner … Kreationen zu schenken?«
    »Ich habe keine Ahnung«, erwiderte Mrs. Farley steif. »Worum geht es hier eigentlich? Gavin hat die Frau kaum gekannt. Sie war nur ein oder zwei Mal mit ihrer Katze in der Praxis.«
    »Das ist merkwürdig.« Gemma runzelte die Stirn. »Wir hatten angenommen, dass Mrs. Arrowood die Praxis regelmäßig
aufgesucht hätte und dass Mr. Farley stets Wert darauf gelegt hätte, sich persönlich um sie zu kümmern.«
    Mrs. Farley stand auf und zog mit einer ruckartigen Bewegung den Rentierpullover über ihren knochigen Hüften stramm. »Davon weiß ich nichts. Sie sollten sich besser an meinen Mann wenden. Und im Übrigen habe ich zu tun. Das Weihnachtsessen … Einen Augenblick, ich gehe ihn holen.«
    »Wenn Sie uns nur sagen würden, wo es langgeht, Mrs. Farley, dann werden wir ihn schon selbst finden.«
     
    »Sie weiß, dass irgendwas nicht stimmt, aber sie ist sich nicht sicher, wie ernst es ist«, sagte Cullen halblaut zu Gemma, während sie über einen Gartenpfad aus Betonfliesen auf Farleys Werkstatt zugingen. Am hinteren Ende des Gartens sahen sie Licht durch die Ritzen einer Tür schimmern.
    »Ich vermute, die Frau hat jeden einzelnen Tag ihres Ehelebens befürchten müssen, dass der Himmel über ihr einstürzt«, entgegnete Gemma. »Und diese Sache mit der Duschkabine gefällt mir gar nicht.«
    Aus der Werkstatt ertönte das Kreischen einer Säge. Gemma wartete, bis das Geräusch verstummt war, dann hämmerte sie an die Tür. »Mr. Farley? Inspector James hier.«
    »Wenn sie weiß, dass er ein Mistkerl ist«, flüsterte Cullen, »würde sie ihn dann trotzdem noch schützen?«
    »Notfalls mit ihrem Leben.«
    Die Werkstatttür ging auf, und ein korpulenter, dunkelhaariger Mann spähte hinaus. Er hatte eine Lederschürze um, die Schutzbrille hatte er sich auf die Stirn geschoben.
    »Na, sieh mal einer an«, sagte er fröhlich wie der Weihnachtsmann persönlich. »Was verschafft mir die Ehre? Ich würde Sie ja gerne hereinbitten und Ihnen einen Platz anbieten, aber Sie sehen ja selbst …« Er deutete auf den in der Tat sehr beengten Raum.
    Der Geruch von Harz kitzelte Cullen in der Nase. Er blickte
sich in der Werkstatt um und konnte diverse Sägen erkennen, deren Funktionen ihm rätselhaft waren, dazu jede Menge unbearbeitetes Holz, Haufen von Sägemehl und Regale voll mit Farleys »Objekten«. Cullen hoffte insgeheim, von Farleys Freigebigkeit verschont zu bleiben, und fragte sich, wieso der Tierarzt wohl Schatullen bastelte, anstatt Darstellungen der Hunde und Katzen anzufertigen, mit denen er ständig zu tun hatte. Vielleicht mochte Farley Tiere ja gar nicht so besonders.
    »Danke, kein Problem«, sagte Gemma und trat vorsichtig in die Werkstatt, ohne irgendetwas zu berühren. »Es geht um Dawn Arrowood, Mr. Farley. An dem Nachmittag, bevor sie starb, erzählte sie einer Bekannten von einer unerfreulichen Begegnung mit Ihnen am selben Morgen. Es soll sich um einen Streit gehandelt haben.«
    »Das ist Unsinn. Warum sollte ich mich mit Mrs. Arrowood gestritten haben? Gut, ich hatte sie zum wiederholten Mal ermahnt, ihren Kater nicht aus dem Haus zu lassen, ganz gleich, ob es ihrem Mann recht war oder nicht.«
    »Sie hat es aber anders dargestellt. Sie sagte ihrer Bekannten, Sie hätten sich an sie herangemacht, hätten sie sexuell belästigt und seien schließlich beleidigend geworden, nachdem sie Sie aufgefordert hatte, sie in Ruhe zu lassen.«
    »Das muss sie sich alles eingebildet haben. Ich habe nichts dergleichen getan, und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie es unterlassen würden, meinen guten Namen in den Schmutz zu ziehen.« Farleys Protest kam ihm irgendwie ein bisschen zu glatt über die Lippen – so, als hätte er schon mit der Anschuldigung gerechnet.
    »Sie kann Ihnen ja schwerlich noch widersprechen, nicht wahr?«, bemerkte Cullen. Dann

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