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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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sie nicht deuten konnte, dann ging er zu seinem Topf zurück und begann halbherzig in seiner Sauce herumzurühren. »Ich weiß. Es ist bloß … ein bisschen schwierig.«
    »Schwierig?«, wiederholte Gemma.
    Marc machte eine ausladende Handbewegung. »Sehen Sie das hier? Ich habe die ganzen Ersparnisse meiner Großmutter aufgebraucht, um alles in Gang zu bringen. Ich habe also kein Geld – absolut nichts. Wenn ich bei Otto einen Kaffee trinke, muss ich das Geld dafür aus der Küchenkasse abzweigen. Mein Gott, ich kann Bryony ja noch nicht mal ins Kino einladen, geschweige denn in ein nettes Restaurant.«
    »Aber -«
    »Ich kann ihr nichts bieten, und meine Chancen, irgendwann einen Job zu finden, bei dem ich auch nur einen Bruchteil von dem verdiene, was sie zurzeit hat, sind gleich null. Bryony hat etwas Besseres verdient als-«
    »Mr. Mitchell, das ist ihr doch nicht wichtig. Sie bewundert Sie wegen Ihrer Arbeit -«
    »Ich schlafe oben auf einer Pritsche. Was glauben Sie, wie schnell die Bewunderung sich in Verbitterung verwandeln würde, wenn sie diese Lebensumstände mit mir teilen müsste?«
    »Aber warum sollte sie das tun? Sie hat ihre eigene Arbeit,
ihre Karriere, ihre eigene Wohnung. Sie könnten …« Gemma zögerte; sie hatte das Gefühl, sich da in etwas hineinzureiten.
    »In ihrer Wohnung wohnen? Sie das Essen kaufen lassen? Sie für ihr eigenes Weihnachtsgeschenk bezahlen lassen?« Er schüttelte den Kopf. »Das wäre nicht richtig.«
    »Ist das nicht ein wenig altmodisch gedacht?«
    »Ja, Sie haben vielleicht Recht. Aber seit ich erwachsen bin, habe ich den größten Teil meiner Zeit damit zugebracht, mich um meine Großmutter zu kümmern – sie war die letzten paar Jahre bettlägerig und brauchte Pflege rund um die Uhr – und so ist die sexuelle Revolution mehr oder weniger an mir vorübergegangen. Aber das ist nicht alles … Wissen Sie, ich kann nicht das tun, was ich nun einmal tue, und gleichzeitig ein völlig anderes Leben führen. Es hat etwas mit der Konzentration auf die Aufgabe zu tun -«
    »Sie können es sich nicht erlauben, durch eine Beziehung abgelenkt zu werden? So ähnlich wie ein Mönch?«
    Er lachte prustend auf. »Na ja, so könnte man es vielleicht ausdrücken, wenn meine Großmutter sich auch im Grab umdrehen würde. Sie war Nonkonformistin mit Leib und Seele. Aber worum es eigentlich geht, ist, dass ich nicht meine Tage mit diesen Menschen verbringen kann, die gar nichts besitzen, während ich selbst im Luxus lebe. Bausparverträge, teure Möbel, Autos, Klamotten – all diese Dinge, die für uns so selbstverständlich sind, haben für diese Leute keinerlei Bedeutung. Und wenn ich mich auf diese Ebene begebe, mir einen solchen Lebensstandard leiste, dann komme ich einfach nicht mehr an sie ran.« Er hob die Hände, die Handflächen nach oben gekehrt.
    »Ich verstehe«, sagte Gemma. Und sie verstand ihn tatsächlich. Ihr fiel kein Argument ein, mit dem sie ihn von der Unvernünftigkeit seiner Position hätte überzeugen können, und sie musste feststellen, dass sie das auch nicht wirklich wollte.
Wie Bryony gesagt hatte – er hatte ein einmaliges Talent, mit den Obdachlosen, denen er Essen servierte, eine echte Beziehung aufzubauen. Und welches Recht hatte sie, zu fragen, worin diese Gabe begründet lag – oder gar an ihrer Bedeutung zu zweifeln?
     
    Bryony schloss die Eingangstür der Praxis ab und ließ die Jalousien herunter, dann putzte sie noch rasch die beiden Behandlungszimmer. Sie war natürlich spät dran wegen der Notfälle, aber damit hatte sie gerechnet. Wenn ein Feiertag ins Haus stand, konnte man immer davon ausgehen, dass es in letzter Minute noch einmal hektisch wurde, zumal bei Feiertagen, an denen es traditionell viele Süßigkeiten gab – offenbar gelang es den meisten Leuten nicht, ihre Haustiere davon fern zu halten.
    Ganz zu schweigen von Gavins Anruf, als es gerade besonders hoch hergegangen war – außer sich vor Erregung hatte er auf sie eingeredet und irgendetwas von der Polizei gefaselt, die gerade sein Haus und sein Auto auf den Kopf stellte, weil Dawn Arrowood am Tag ihres Todes irgendeiner Freundin erzählt hätte, dass sie sich mit ihm gestritten habe.
    Wenigstens hatte Gemma sie nicht verraten, dachte Bryony. Aber die Polizei glaubte doch wohl nicht ernsthaft, dass Gavin irgendetwas mit dem Mord an Dawn zu tun hatte?
    Als ob ich mich mit meinen Klienten streiten würde , hatte Gavin ihr wutentbrannt ins Ohr gebrüllt. Bryony hatte sich alle

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