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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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keine Neigung verspürte, Hilfe zu holen.«
    »Es muss Alex Dunn gewesen sein«, sagte Gemma. »Die Beschreibung passt haargenau auf ihn. Und das heißt, dass er Karl nicht ermordet haben kann, da er ihn bereits tot vorgefunden hat.«
    »Und wenn er nun mit ihm gekämpft hat und später noch einmal zurückgekommen ist, um nachzusehen, ob er ganze Arbeit geleistet hatte?«
    »Aber warum sollte er dann davonlaufen, als ob er über das, was er vorfand, erschrocken gewesen wäre?«, entgegnete Gemma.
    »Ich sehe nicht, wie wir weiterkommen können, solange wir uns nicht mit Dunn unterhalten haben. Schicken wir doch einen Wagen, um ihn herzubringen, und lassen gleich schon mal die Spurensicherung mit seiner Wohnung anfangen.«
     
    »Ich bestehe darauf, dass mein Anwalt dabei ist«, erklärte Gavin Farley, als sie das spartanisch eingerichtete Vernehmungszimmer mit dem Resopaltisch und den Plastikstühlen betraten. »Ohne meinen Anwalt sage ich kein Wort.« Er war ungekämmt, und unter der Jacke, die er sich hastig übergeworfen hatte, trug er noch das Oberteil seines purpurroten Seidenpyjamas, was seine Autorität merklich unterminierte.
    »Das dürfte doch wohl nicht nötig sein«, erwiderte Gemma beschwichtigend. »Wir wollen Ihnen schließlich nur ein paar Routinefragen stellen.«
    »Und dafür haben Sie mich und meine Frau mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und meine Kinder in Angst und Schrecken versetzt? Das lasse ich mir nicht bieten. Ich bestehe darauf, meinen Anwalt hinzuzuziehen.« Farley verschränkte die Arme vor seiner purpurroten Seidenbrust und starrte sie finster an.

    Gemma seufzte und rief einen Beamten her. »Gehen Sie bitte mit Mr. Farley zum Telefon, damit er seinen Anwalt anrufen kann, und bringen Sie ihn anschließend wieder hierher.«
    Sobald die Tür zu war, sagte Kincaid: »Man kann es ihm eigentlich nicht verdenken. Ich hatte selten weniger Grund, einen Mann aus dem Bett zu werfen.«
    »Und was ist mit der Dusche in seiner Werkstatt und seinen Lügen über den Streit mit Dawn Arrowood?«, konterte Gemma. »Außerdem denke ich, dass er schlauer ist, als er uns glauben machen will.«
    Farley kam in Begleitung des Polizisten zurück. Er sah zufrieden aus. »Mein Anwalt ist unterwegs. Sie werden warten müssen, bis er eintrifft.«
    »Gut.« Kincaid lächelte ihn an und lehnte sich entspannt zurück. »Können wir Ihnen irgendetwas bringen lassen? Einen Kaffee vielleicht?« Als Farley den Kopf schüttelte, fuhr Kincaid fort: »Es gibt keinen Grund, weshalb wir uns nicht in der Zwischenzeit miteinander bekannt machen sollten, was meinen Sie, Mr. Farley? Wie ich höre, können Sie ausgesprochen geschickt mit Holz umgehen. War das schon immer Ihre große Leidenschaft?«
    Der Widerstreit zwischen Vorsicht und Stolz war an Farleys Miene deutlich abzulesen. Der Stolz trug den Sieg davon. »Seit ich ein kleiner Junge war. Mein Vater hatte eine kleine Werkstatt. Leider scheint mein eigener Sohn sich nur für Videos und Computerspiele zu interessieren. Die heutige Jugend weiß solide Handwerkskunst einfach nicht mehr zu schätzen.«
    »Schnitzen Sie vielleicht Tiere? Ich meine, da Sie ja schließlich täglich damit in Berührung kommen -«
    »Nein, nein. Ich muss nach der Arbeit immer komplett abschalten, sonst würde der Stress …« Er zuckte mit den Achseln, als müsse er Kincaid sein Dilemma nicht weiter erklären.
Gemma, deren Gesicht Farley nicht sehen konnte, verdrehte die Augen.
    »Ich habe es selbst nie geschafft, mir ein Hobby zuzulegen«, gab Kincaid zu. »Aber es tut bestimmt gut, einfach mal alles vergessen zu können, und einen Bereich zu haben, in den man sich zurückziehen kann.«
    »Vergessen Sie’s.« Der Tierarzt presste die Lippen zusammen und schob trotzig den Unterkiefer vor. »Ich merke doch, worauf Sie hinauswollen. Sie bringen mich nicht dazu, über meine Werkstatt zu reden.«
    »Und was ist mit den Sachen, die aus Ihrer Praxis entwendet wurden, Mr. Farley?«, fragte Kincaid mit Unschuldsmiene. »Sie wollen doch sicher, dass die Polizei Ihnen da weiterhilft? Wie ich höre, vermissen Sie diverse Instrumente und Medikamente.«
    »Woher -? Das ist eine rein interne Angelegenheit.«
    »Sie beschuldigen doch nicht etwa Miss Poole?«, fragte Gemma in scharfem Ton.
    »Ich – nein! Sie war lediglich etwas nachlässig, aber ich wüsste nicht, was Sie das Ganze angeht.«
    »Wenn irgendjemand unbefugterweise in Ihre Praxis eingedrungen ist und sich an Ihrem Eigentum vergangen hat,

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