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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Sie haben ihn nie ausfindig machen können.«
    »Nein. Und Angel hat uns verlassen«, fuhr seine Mutter fort, »und ihr armes Baby hat sie mitgenommen. Sie sagte – ach, ich bringe schon alles durcheinander, es ist so lange her – aber da war irgendwas mit Freunden von ihr, einem Ehepaar, die beide im Gefängnis gestorben waren – Byatt hießen sie, das weiß ich komischerweise noch, weil wir eine Klassenkameradin hatten, die Byatt hieß – und Angel meinte, es sei ihre Schuld, weil sie es nicht verhindert hatte, obwohl sie es gekonnt hätte. Die beiden hatten einen Sohn, und sie fühlte sich für ihn verantwortlich. Dann sagte sie noch, sie hätte Angst um uns, und dass niemand sicher wäre, der mit ihr zu tun hätte, und wir dürften nicht versuchen, sie zu finden.«

19
    Im North Kensington des neunzehnten Jahrhunderts fiel der Kirche und wohltätigen Einrichtungen die Aufgabe zu, denjenigen zu helfen, die in Schwierigkeiten geraten waren und mehr Unterstützung brauchten, als Familie oder Nachbarn ihnen bieten konnten. Die Bevölkerung wuchs stetig an, und im Laufe der Zeit wurden in der Gegend um die Portobello Road diverse religiöse und philanthropische Organisationen ins Leben gerufen. Ihr Ziel war es, den Kranken, den Alten und den Menschen, die unter den Folgen der Armut litten, Hilfe zu leisten.
    Whetlor und Bartlett, aus: Portobello
     
     
    »Jetzt haben wir unsere Verbindung zwischen den Opfern«, sagte Kincaid, als sie vor dem Haus der Howards standen.
    »Karl Arrowood«, stimmte Gemma ihm zu. »Ich denke, es kann keinen Zweifel geben. Aber damit wissen wir immer noch nicht, warum die Morde begangen wurden, und von wem.«
    »Wenn Karl noch am Leben wäre, könnten wir annehmen, dass er jeder Frau nach dem Leben trachtet, die sich ihm je widersetzt hat, und seine Exfrau unter Polizeischutz stellen.«
    »Und was ist mit Ronnie Thomas?«, fragte Gemma. Seinen kleinen Scherz ignorierte sie. Sie betrachtete das Fotoalbum in ihrer Hand. Wesley hatte es ihr aufgedrängt, als sie die Wohnung verlassen hatten. Ronnies Neffe hatte alle seine Fotos sorgfältig eingeklebt und aufbewahrt. »Glaubte Marianne, dass
Karl ihn hatte umbringen lassen? Hatte sie deswegen solche Angst?«
    Kincaid sah zu, wie ein Motorradfahrer an ihnen vorbeibrauste, gesichtslos und anonym durch den Helm auf seinem Kopf. »Du weißt ja, wie schwer solche Fälle zu lösen sind. Es war klar, dass sie von fahrlässiger Tötung ausgehen mussten, da es keine Indizien gab, die auf Mord oder Totschlag hingedeutet hätten. Gemma, geht es dir nicht gut?«
    Der Krampf hatte sie völlig unvermittelt überfallen, doch sie schaffte es, mit ruhiger Stimme zu antworten: »Alles in Ordnung. Ich sollte vielleicht mal eine Weile die Füße hochlegen. Und ich muss sowieso zurück aufs Revier. Ich habe einen Termin beim Chef, allerdings habe ich keine Ahnung, was ich ihm eigentlich erzählen soll.«
    »Dann fahre ich zum Yard zurück und sehe zu, was ich über dieses Paar herauskriegen kann, das ins Gefängnis gekommen ist. Wir haben einen Namen, wir können annehmen, dass es ein Drogendelikt war, und ein ungefähres Datum haben wir auch – um’69 herum. Ich werde Cullen darauf ansetzen. Seine Recherchekünste machen seinen Mangel an Einfühlungsvermögen fast schon wieder wett.«
    »Rufst du an?«, fragte sie. Plötzlich wollte sie ihn gar nicht gehen lassen.
    »Natürlich.« Er gab ihr einen flüchtigen Kuss, und sie spürte kurz seine warmen Lippen auf ihrer kalten Wange, bevor sie in verschiedene Richtungen davongingen.
     
    Als seine Schwestern mit ihren Kindern zurückkamen, verließ Wesley unter einem Vorwand die Wohnung. Seine Mutter mochte das Tohuwabohu als angenehm empfinden, doch er wollte in Ruhe seine Gedanken ordnen.
    Er ging rasch die Straße hinunter bis zur Portobello Road, und dann bogen seine Füße wie von selbst nach links ab, auf den Elgin Crescent und das Café zu.

    Sie waren alle da: Alex, der verstört und hohlwangig aussah; Fern mit Glitter in den Haaren und ihren unergründlichen grünen Augen; Marc, der wie üblich im Hintergrund saß und alles beobachtete; Bryony, die sich Marc zuliebe munter und fröhlich gab; und sogar Otto, der sich zu ihnen an den Tisch gesetzt hatte, wo sie bei den Resten ihrer Sandwichs und einer Kanne Kaffee zusammenhockten.
    »Wesley!«, rief Otto. »Siehst du, du kannst nicht mal an deinem freien Tag wegbleiben. Ist das nun eine gute Sache?«
    »Setz dich, Wes«, sagte Bryony. »Mensch, du siehst

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