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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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würde.«
    »Er?«
    »Das habe ich sie auch gefragt. Aber da hat sie plötzlich aufgehört zu weinen und wurde totenstill. Und dann hat sie nur noch ihr Baby in der Wiege geschaukelt und unablässig den Kopf geschüttelt.«
    »Und Sie sind der Sache nicht nachgegangen?«, fragte Gemma.
    »Da war nichts, dem man nachgehen konnte«, antwortete Franks abwehrend. »Sie war schließlich nicht das Opfer, und
wir hatten nichts weiter in der Hand, da sie uns ja keinen Namen nennen wollte und auch keinen Grund, weshalb irgendjemand ihrem Mann etwas hätte antun sollen.«
    »Sie sagten, Sie hätten sich mit der Schwester unterhalten – Sie meinen Ronald Thomas’ Schwester? Wissen Sie noch, wie sie hieß?«
    »Ich habe Ihnen eine Kopie von der Akte gemacht.« Franks deutete auf den braunen Umschlag, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag. »Sie hieß Betty Howard, und die Adresse war Westbourne Park Road, hier in Notting Hill.«
     
    Gemma traf Kincaid vor dem ziemlich heruntergekommenen Reihenhaus in der Westbourne Park Road, nur einen Katzensprung von der Tierarztpraxis in der All Saints Road entfernt. Sie hatte ihm alles über Ronald Thomas’ Tod und über ihre Entdeckung von Karls Testament berichtet.
    »Wenn Dawn Arrowood Dunn von dem Testament erzählt hat, dann hatte er das perfekte Motiv für den Mord an Karl Arrowood«, sagte Kincaid nachdenklich. »Und im Übrigen auch für den Mord an Dawn, weil sie wusste, dass er Bescheid wusste«, fügte er hinzu. Allmählich geriet er in Fahrt. »Vielleicht war ja der Brieföffner ein Ablenkungsmanöver, und er hatte die ganze Zeit schon die Absicht, das Skalpell zu benutzen. Dunn ist mit Bryony befreundet – er könnte ohne Weiteres das Skalpell aus der Praxis entwendet haben -«
    »Aber wir wissen, dass er Dawn nicht getötet haben kann«, widersprach Gemma. »Die Aussagen von Otto Popov und Mr. Canfield sprechen dagegen. Und ich könnte schwören, dass er von dem Testament nichts gewusst hat. Ganz zu schweigen davon, dass es keine Verbindung zwischen Alex Dunn und Marianne Hoffman gibt.« Sie blickte zu dem Haus auf, vor dem sie standen. Der einstmals reich verzierte Verputz war längst unansehnlich geworden und bröckelte an den Ecken. »Wir müssen zu Wohnung C.«

    Im Gegensatz zu der verwitterten und fleckigen Fassade des Gebäudes war der grüne Anstrich der Haustür frisch, und als sie in die Diele traten, wehte ihnen der Duft exotischer Gewürze entgegen. Auf der Treppe stellten sie dann fest, dass die aromatischen Gerüche aus der oberen Wohnung kamen. Gemma lief unwillkürlich das Wasser im Mund zusammen.
    Die Bewohnerin der Wohnung C war eine Frau mittleren Alters von angenehmer Leibesfülle, deren üppiges graues Haar mit einem bunten westindischen Kopftuch hochgebunden war.
    »Mrs. Howard?«, fragte Kincaid. Als sie bestätigend nickte, stellte er sich und Gemma vor und erklärte, dass sie sich mit ihr über ihren Bruder unterhalten wollten.
    »Über Ronnie? Nach all den Jahren?« Sie schüttelte verblüfft den Kopf, doch sie bat die beiden in ihr Wohnzimmer und bedeutete ihnen, Platz zu nehmen, während sie sich selbst in einen riesigen Sessel sinken ließ. »Sie müssen entschuldigen, aber ich kann den Herd nicht allzu lange unbeaufsichtigt lassen. Ich mache einen Eintopf mit Okra und Auberginen – zwei von meinen Töchtern sind zu Besuch gekommen.«
    Als sie sich gesetzt hatten, hörten sie im rückwärtigen Teil der Wohnung Schritte. »Das müsste mein Sohn sein«, sagte Mrs. Howard. »Er kann ja auf das Essen -«
    Wesley betrat das Zimmer und blieb wie angewurzelt stehen. Er starrte Gemma verblüfft an.
    »Wesley«, sagte seine Mutter, »diese Leute sind von der Polizei. Kannst du dich um das Mittagessen kümmern, während ich mich mit ihnen unterhalte? Deine Schwestern müssen jeden Moment vom Einkaufen zurück sein.«
    »Mama. Das ist die Lady, von der ich dir erzählt habe, die -«
    »Sie haben meine Weihnachtsengel gemacht!«, rief Gemma. »Das war ja so lieb von Ihnen, Mrs. Howard. Sie sind einfach wunderschön.« Auf den ersten Blick hatte sie die Wohnung nur als ein buntes Meer von Farben und Formen wahrgenommen
– jetzt erkannte sie eine Nähmaschine und jede Menge Ballen und Stoffreste in allen möglichen Farben.
    »Sie wussten nicht, dass sie meine Mutter ist?«, fragte Wesley. Er schien vollkommen verblüfft. »Sie sind gar nicht wegen mir gekommen?«
    »Nein, es geht um etwas ganz anderes«, sagte Gemma. »Wir möchten uns mit Ihrer Mutter

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