Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
Vom Netzwerk:
er ja nichts davon?« Kate hob eine Augenbraue.
    »Und wenn er es nicht wusste – was war der Grund dafür?«, meinte Gemma nachdenklich. »Haben Sie noch irgendetwas anderes entdeckt, was uns weiterhelfen könnte?«
    »Wie wir gestern Abend schon vermutet haben, gibt es keinerlei Anzeichen für einen sexuellen Übergriff. Es sieht also so aus, als könnten Sie ein sexuelles Motiv für das Verbrechen ausschließen.«
    »Was ist mit der Brustverletzung?«
    »Eine einzelner Stich, der den linken Lungenflügel verletzt hat. Nach dem Einstichwinkel zu urteilen würde ich sagen, dass ihr die Verletzung zum Schluss zugefügt wurde, als sie schon am Boden lag.«

    »Können Sie sagen, ob der Täter ein Mann oder eine Frau war?«
    »Ein Mann, würde ich sagen. Oder eine sehr große Frau.«
    »Links- oder Rechtshänder?«
    »Rechtshänder.«
    »Irgendeine Idee, was die Waffe gewesen sein könnte?«
    »Irgendetwas mit einer sehr scharfen und spitzen Klinge. Ein Rasiermesser, vielleicht auch ein Skalpell.«
    »Oje. Das darf die Presse auf keinen Fall erfahren.«
    »Nein. Sie würden es mit einer Jack-the-Ripper-Hysterie zu tun bekommen, und das können Sie wirklich nicht brauchen.« Wieder warf Kate ihr einen prüfenden Blick zu. »Sie können jetzt ruhig wieder verschwinden, Gemma. Ich lasse die Organe ins Labor bringen und halte Sie über die Ergebnisse auf dem Laufenden.«
    »Danke.« Gemma schenkte der Gerichtsmedizinerin ein dankbares Lächeln. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass sie sich auf der persönlichen Ebene ein Stück näher gekommen waren. Aber als sie das Krankenhaus verließ, fragte sie sich auch, wie viel Kate Ling wohl über ihren Zustand erraten hatte. Ein Blick auf ihre Taille machte ihr klar, dass sie ihr Geheimnis nicht mehr lange würde wahren können.
     
    »Ich gehe ihm nach.« Fern schob ihre Kaffeetasse weg und stand auf.
    »Es ist vielleicht im Moment keine so gute Idee, mit ihm reden zu wollen«, riet Marc mit sanfter Stimme. »Besonders nicht vor dem Haus der Arrowoods -«
    »Dahin gehe ich auch nicht. Er wird zu seinem Stand zurückkehren, sobald er sicher weiß, dass es wahr ist. Ich kenne ihn doch.« Sie sah ihre mitleidigen Gesichter, als sie das Café verließ, und für einen kurzen Moment hasste sie sie deswegen. Sie kannte ihn wirklich, besser als irgendwer sonst, und sie konnte ihn trösten, ganz gleich, was die anderen dachten.

    Sie bog um die Ecke in die Portobello Road und zog den Kopf ein, als der Regen ihr ins Gesicht prasselte. Wie ein flussaufwärts schwimmender Lachs kämpfte sie sich durch den Strom der Weihnachtseinkäufer, die ihr vom oberen Ende der Straße entgegenkamen, bis sie die Arkaden erreichte, in denen sie und Alex ihre Stände hatten.
    In den schmalen Durchgängen kam sie leichter durch. Doch sie wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis sich auch hier die Kauflustigen Schulter an Schulter drängen würden. Schon jetzt hing dichter Zigarettenrauch in der Luft, und aus dem Café im Souterrain wehten die vertrauten Bratfettund Kaffeegerüche herauf.
    Sie schloss das Sicherheitsgitter ihres Standes auf und rollte es hoch. Dann schlüpfte sie hinein und machte es sich hinter der Vitrine mit den silbernen Löffeln, den Vergrößerungsgläsern und den Schmuckartikeln bequem, mit denen sie ihren Lebensunterhalt verdiente.
    Um nicht untätig zu wirken, nahm sie einen Lappen und begann die Fingerabdrücke von einer georgianischen Teekanne abzuwischen, die sie gestern für einen guten Preis von einem Antiquitätenhändler in Bermondsey bekommen hatte. Damit würde sie vielleicht einen ordentlichen Profit machen können, wenn zufällig der passende Käufer vorbeikäme, doch Fern musste feststellen, dass sie all ihre Begeisterung für das Geschäft verloren hatte.
    Der Stand nebenan wirkte unheimlich leer ohne Alex. Sie kannte seinen Warenbestand fast ebenso gut wie ihren eigenen, und sie empfand es regelrecht als Erleichterung, als eine Frau stehen blieb und eine zierliche Coalport-Tasse mit Untertasse in der Auslage bewunderte. Fern schloss Alex’ Stand auf – sie hatten Ersatzschlüssel ausgetauscht -, nahm die Tasse mit der Untertasse für die Frau heraus und hielt sie gegen das Licht der Lampe, die Alex benutzte, um die Transparenz des hauchdünnen Knochenporzellans zu demonstrieren.

    Die Kundin war entzückt und bezahlte gleich den Preis auf dem Etikett, ohne zu feilschen, wodurch sie sich eindeutig als Anfängerin zu erkennen gab. Fern steckte das Geld in

Weitere Kostenlose Bücher