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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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zum ersten Mal schien er die Fassung zu verlieren.
    »Das mag ja durchaus der Fall sein. Aber selbst wenn der Mörder in keiner persönlichen Beziehung zu Ihrer Frau stand, ist es denkbar, dass er sie beobachtet hat, und einer Person, die ihr nahe stand, könnte etwas aufgefallen sein.«
    »Sie beobachtet?« Arrowood erblasste unter seiner Sonnenbank-Bräune.
    »Es ist eine Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen müssen.«
    »Meine Frau … wurde sie sexuell missbraucht?«
    »Nein. Die Obduktion hat dafür keinerlei Hinweise geliefert.«
    Arrowood erwiderte Gemmas Blick, dann wandte er sich ab. »Dawn … würden Sie sagen, dass ihr noch Zeit geblieben ist, Angst zu empfinden?«
    Gemma dachte daran, dass die Leiche kaum Anzeichen eines Kampfes aufgewiesen hatte, und antwortete wahrheitsgemäß: »Ich denke, es muss sehr schnell gegangen sein.«
    »Ich sehe immer noch …« Arrowood blinzelte und schüttelte heftig den Kopf, wie um sich aus seiner momentanen Schwäche zu reißen. »Es bringt nichts, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Ich musste nur daran denken, dass sie mir einmal gesagt hat, sie glaube, dass sie jung sterben würde. Sie hatte immer Angst, dass sie Krebs bekommen könnte, aber diese Sache …«
    »Mr. Arrowood, wussten Sie, dass Ihre Frau schwanger war?«
    »Was?«
    »Die Obduktion hat ergeben, dass Ihre Frau ungefähr in der sechsten Woche schwanger war.«

    »Aber das – nein, ich hatte keine Ahnung. Ich wusste, dass sie sich in letzter Zeit öfter unwohl gefühlt hatte, aber an diese Möglichkeit hätte ich nie gedacht …« Er schien in sich zusammenzusinken, sein Rücken passte sich der Rundung des Plastikstuhls an.
    »Es tut mir sehr Leid.« Gemma musste daran denken, wie lange sie selbst ihre Schwangerschaft geleugnet hatte, und sagte: »Vielleicht hatte sie es selbst nicht gewusst.«
    Karl Arrowood dachte einen Augenblick darüber nach. »Vielleicht. Aber ich hoffe irgendwie, dass sie es gewusst hat. Sie hat sich so sehr ein Kind gewünscht.«
    Gemma dachte erneut an die sorgfältig versteckten Kinderbücher und Puppen. »Und Sie nicht?«
    »Nein. Ich habe bereits zwei erwachsene Söhne, und die machen mir genug Ärger.« Seine Miene drückte deutliche Ablehnung aus.
    Zwei erwachsene Söhne, die vielleicht auf das Geld ihres Vaters spekulierten und nicht eben erfreut darüber waren, dass ihre junge Stiefmutter ihnen einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. »Ich brauche ihre Namen und Adressen, bitte. Und die Mutter Ihrer Söhne? Lebt sie noch?«
    »Sylvia? Es gab Zeiten, da hätte ich mir gewünscht, es wäre nicht so -«, sagte er mit einem sarkastischen Lächeln, »aber sie lebt noch, ja. Und zwar nicht schlecht, wenn ich das sagen darf. In Chelsea.«
    »Haben Sie Ihre Söhne in einem Testament bedacht, Mr. Arrowood? Oder hätte Dawn Ihr ganzes Vermögen geerbt?«
    Er warf ihr einen wütenden Blick zu. »Ich habe diesen Jungen Geld in den Rachen geworfen, seit sie kleine Kinder waren, und sie haben es mir weder gedankt noch irgendetwas daraus gemacht. Selbstverständlich habe ich den größten Teil meines Vermögens Dawn vermacht; sie war schließlich meine Frau.«
    »Und Ihre Söhne wussten davon?«

    »Ich habe nie ausdrücklich mit ihnen darüber gesprochen. Aber was Sie da andeuten, ist abwegig -«
    »Abwegig oder nicht, solche Dinge kommen nun einmal vor, und wir müssen jede Möglichkeit in Erwägung ziehen. Hat Ihre Frau gearbeitet, Mr. Arrowood?«
    »Sie hatte es nicht nötig, zu arbeiten.«
    Wie antiquiert Sie doch sind , dachte Gemma und wechselte einen Blick mit Melody, doch sie fragte nur: »Und wie hat sie dann ihre Tage verbracht?«
    »Sie hat sich um den Haushalt gekümmert. Sie half gelegentlich im Laden aus. Sie hat ihre Freundinnen besucht.«
    »Irgendwelche Freundinnen im Besonderen, abgesehen von Natalie Caine?«
    »Ich habe über ihre gesellschaftlichen Verpflichtungen nicht Protokoll geführt«, erwiderte Arrowood in so heftigem Ton, dass in Gemma der Verdacht aufkam, er habe im Grunde nicht die leiseste Ahnung, wie seine Frau die langen Stunden ihrer Tage ausgefüllt hatte.
    »Und gestern? Sie sagten, glaube ich, dass Sie gerade von einem Treffen nach Hause gekommen waren, als Sie Ihre Frau fanden.«
    »Ich hatte mich am Butler’s Wharf mit einem ausländischen Händler auf einen Drink verabredet.«
    »Sein Name?«
    Arrowood blickte sie erstaunt an, dann jedoch zuckte er mit den Schultern und antwortete: »André Michel.«
    Gemma notierte sich den Namen

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