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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Mädchen? Wie spät ist es?« Sie drehte sich um und blinzelte nach dem Wecker. War es wirklich schon sieben? »Mist«, murmelte sie halblaut; dann wälzte sie sich aus dem Bett und taumelte in Richtung Klo, nachdem sie Duchess flüchtig den Kopf getätschelt hatte. Sie hatte schon viel früher im Café sein wollen. Ein paar von ihnen hatten es sich zur Gewohnheit gemacht, sich auf einen frühmorgendlichen Kaffee und Croissants zu treffen, bevor das Samstagsgeschäft so richtig in Schwung kam, und sie konnte es nicht erwarten, irgendjemandem von ihrem Projekt zu erzählen – eigentlich in erster Linie Marc, wenn sie ehrlich war. Ob sie
ihren Plan in die Tat umsetzen konnte oder nicht, hing ganz von ihm ab.
    Nachdem sie sich das Gesicht gewaschen hatte und in Jeans, Stiefel und Pullover geschlüpft war, ging sie noch rasch mit Duchess eine Runde über die handtuchgroße Grünfläche von Powis Square, bevor sie sich in Richtung Elgin Crescent auf den Weg machte.
    Eine dichte Wolkendecke hing über den Dächern und verdunkelte die aufgehende Sonne, aber wenigstens regnete es noch nicht. Bryonys lange Schritte ließen die Entfernung zwischen ihrer Wohnung und dem Café rapide dahinschmelzen, und als sie schließlich die Tür öffnete und eintrat, glühten ihre Wangen rosarot.
    Ihre Freunde saßen hinten im Café, um zwei Tische gruppiert: Wesley, der seine üppigen Rastalocken mit einer Mütze gebändigt hatte; Fern Adams mit ihrem punkigen Aufzug und schrillem Make-up, das ihre profunden Kenntnisse über das antike Silber, mit dem sie auf dem Markt handelte, nicht erahnen ließ; Marc, der Bryony mit dem speziellen Lächeln begrüßte, das nur für sie bestimmt zu sein schien; und Otto mit seiner Schürze vor dem Bauch und der Kaffeekanne in der Hand. Nur Alex Dunn fehlte.
    Alle blickten sie mit ernsten Gesichtern an, niemand sagte etwas. Auch Marcs Lächeln war verschwunden.
    »Was ist denn? Ist jemand gestorben?«, scherzte Bryony.
    Als niemand antwortete, beschlich sie eine fürchterliche Ahnung. Sie starrte in die Runde, ließ sich auf einen Stuhl sinken und flüsterte: »O nein – ist etwas passiert? Doch nicht Alex -«
    Otto nahm eine Tasse von dem Stapel auf dem Tisch, drehte sie um und schenkte ihr Kaffee ein, doch es war Wesley, der ihre Frage beantwortete. »Es geht um Dawn Arrowood, die Dame, mit der Alex … nun ja, ein Verhältnis hatte. Sie wurde gestern Abend umgebracht. Ermordet.«

    »Mrs. Arrowood? Aber das ist doch nicht möglich! Sie war erst gestern in der Praxis, mit ihrer Katze. Gavin hat sich um sie gekümmert.« Die hübsche blonde Frau, die ihre Katze so abgöttisch liebte, war eine Stammkundin der Tierklinik. »Ich kann es gar nicht glauben. Was ist denn passiert?«
    »Das ist alles, was wir mit Sicherheit wissen«, sagte Marc mit einem Kopfschütteln. »Allerdings gehen schon seit dem Morgengrauen die wildesten Gerüchte auf dem Markt um.«
    »Alex -« Bryony warf Fern einen verunsicherten Blick zu. Sie wusste, dass Fern bis vor kurzem mit Alex zusammen gewesen war. Sie hatten ein seltsames Paar abgegeben; Alex mit seinen Hemden aus Oxford-Baumwolle und seinem konservativen Haarschnitt, Fern mit ihrem Flitterkram und ihren alten Militärklamotten, aber sie hatten nun einmal benachbarte Stände in den Markt-Arkaden, und Bryony hatte schon sonderbarere Allianzen erlebt, die durch physische Nähe gestiftet worden waren.
    »Ich hab’s ihm doch gesagt«, ließ Otto sich mit seiner tiefen Stimme vernehmen. »Ich hab ihm gesagt, dass dabei nichts Gutes rauskommen kann. Aber ich hatte gedacht, er wäre derjenige, der dabei zu Schaden kommen würde.«
    »Weiß er es schon?«
    »Nein.« Fern zupfte nervös an dem silbernen Ring in ihrer Augenbraue. »Er hat gerade seinen Stand aufgebaut, als ich ging. Überall in den Arkaden wurde geflüstert, aber niemand hat sich getraut, ihm was zu sagen.«
    »Aber was ist, wenn er hierher kommt?«, fragte Bryony. »Dann müssen wir ihm doch -« Sie hielt inne, als sie sah, wie Ferns Augen sich weiteten. Als sie sich umdrehte, erblickte sie Alex Dunn, der eben die Tür des Cafés aufdrückte.
    »Morgen zusammen!«, rief er, als er auf ihren Tisch zukam. »Das wird ein scheußlicher Tag heute; hoffen wir mal, dass es den Leuten nicht allzu sehr die Freude an ihrem weihnachtlichen Einkaufsbummel verdirbt. Hat jemand von euch eine
Zeitung? Ich hatte heute Morgen kein Kleingeld, um mir eine zu kaufen -«
    »Alex -«, fiel ihm Wesley ins Wort, nur um sich sogleich

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