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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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den Geldbeutel, den Alex hinter der vorderen Auslage hatte liegen lassen. Dann blickte sie sich in dem Stand um und erinnerte sich an ihre erste Begegnung mit Dawn Arrowood.
    Die Frau war früh in die Arkaden gekommen, noch vor dem großen Andrang, und obwohl sie nur scheinbar ziellos von Stand zu Stand geschlendert war, hatte sie irgendetwas an sich, was sofort Ferns Aufmerksamkeit geweckt hatte. Alles an ihr roch nach Geld, von den Designer-Jeans bis hin zu dem perfekt gestylten blonden Haar, doch Dawn strahlte ein elegantes Understatement aus, das Fern nie vergönnt sein würde. Und trotz ihrer Model-Erscheinung besaß die Frau eine natürliche, sympathische Frische, und Fern hatte ihr spontan zugelächelt.
    Doch die Frau hatte an ihr vorbeigeschaut. Neugierig war Fern ihrem Blick gefolgt und hatte festgestellt, dass es Alex war, den sie ansah. Er hatte zurückgestarrt, wie vom Donner gerührt, und die plötzliche Gewissheit hatte ihr einen Stich ins Herz versetzt.
    Oh, sie hatte gekämpft! Anfangs hatte er sie mit verlegenen Ausreden abgespeist, dann hatte er alles verärgert abgestritten, doch schließlich hatte Fern ihm keine andere Wahl gelassen, als ihr offen ins Gesicht zu sagen, dass es zwischen ihnen aus war. Und selbst dann hatte sie die Hoffnung nie ganz aufgegeben, dass sie ihn irgendwie zurückgewinnen könnte … und mehr als ein Mal hatte sie Dawn Arrowood den Tod gewünscht.
    Aber nicht so – nicht ermordet! Und Otto hatte heute Morgen angedeutet, dass ihr Mann sie möglicherweise wegen Alex getötet haben könnte.
    Fern hob die Augen, als sie bemerkte, dass es in der Arkade plötzlich ganz still geworden war. Alex stand im Eingang.
Das Wasser tropfte aus den klatschnassen Haaren auf seinen Kragen, sein Gesicht war bleich vor Schreck, die Augen ausdruckslos. Einer der anderen Verkäufer sprach ihn leise an, und er schüttelte den Kopf und wankte weiter. Fern schlüpfte aus ihrem Stand heraus und lief auf ihn zu. »Alex! Ist alles in Ordnung?«
    Er setzte blind einen Fuß vor den anderen, als ob er sie gar nicht wahrgenommen hätte. Vor seinem Stand blieb er stehen; er schien nicht so recht zu wissen, was er dort eigentlich wollte.
    »Alex, lass mich dir helfen«, drängte Fern ihn. »Du bist ja tropfnass.«
    »Ich muss etwas holen.« Er schob sie beiseite und ging hinein. Achtlos stieß er gegen die mit edlem Porzellan vollgepackten Regale, als enthielten sie nur billige Urlaubssouvenirs. Er fiel auf die Knie und begann die Waren hinter der Auslage zu durchwühlen. Als er wieder auftauchte, hatte er eine bunt gefärbte Teekanne in der Hand, die Fern noch nie gesehen hatte. Er wickelte sie in ein Tuch, stopfte sie in eine Tragetasche und stand auf. Sein Blick fiel auf Fern, und zum ersten Mal schien er überhaupt ihre Gegenwart zu bemerken. »Du passt doch so lange auf meinen Stand auf, ja?«
    »Alex, was hast du vor? Du bist doch völlig durchnässt. Wenn du nicht auf dich acht gibst, holst du dir noch den Tod -«
    »Ich muss gehen – ich muss weg von hier.« Er wollte sich an ihr vorbeidrängen, doch sie stellte sich ihm entschlossen in den Weg.
    »Wohin, Alex? Sag mir wenigstens, wohin du gehst.«
    »Weiß nicht. Ich muss einfach fort von hier, das ist alles.«
    »In deinem Zustand kannst du nirgendwohin alleine gehen, geschweige denn Auto fahren. Los, komm mit mir.« Ein Gedanke begann in ihrem Kopf Gestalt anzunehmen. Wenn Karl Arrowood seine Frau ermordet hatte, weil er hinter ihre Affäre
mit Alex gekommen war, könnte dann nicht Alex der Nächste sein? Aber nicht, wenn Karl ihn nicht finden konnte. »Gib mir deine Autoschlüssel«, befahl sie. Nachdem er sie ohne Widerrede herausgerückt hatte, rief sie der Frau, die in dem Stand gegenüber antikes Spielzeug verkaufte, zu: »Kannst du bitte ein Auge auf unsere Stände haben, Doris? Du hast was gut bei mir.«
    Sie nahm die Tasche und steckte eine Hand voll Scheine aus ihrer Kasse ein, dann schloss sie rasch beide Sicherheitsgitter ab und führte Alex hinaus auf die Straße und weiter bis zu der Sackgasse, wo sein Passat vor dem Eingang zu seiner Wohnung stand. Alex schien jeden Widerstand aufgegeben zu haben; erst als sie ihn auf den Beifahrersitz dirigiert und sich selbst hinter dem Lenkrad angeschnallt hatte, murmelte er: »Wohin fahren wir?«
    »An einen sicheren Ort«, beruhigte Fern ihn. »An einen Ort, wo dich niemand suchen wird.«
     
    Die Menge der Schaulustigen vor dem Haus der Arrowoods war seit dem frühen Morgen stetig

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