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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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schnell wie möglich hinter uns bringen? Ich habe eine Verabredung.« Ihr Ton besagte unmissverständlich, dass ihre Zeit wichtig war und die von Gemma und Kincaid nicht.
    Kincaid setzte seine verbindlichste Miene auf, um seine Verärgerung zu kaschieren. Als er sie fragte, ob sie sich setzen dürften, hielt sie mit der ihren allerdings nicht hinter dem Berg.

    »Wir werden uns bemühen, Ihnen möglichst wenig Unannehmlichkeiten zu bereiten, Mrs. Arrowood«, begann er, während er sich prüfend in dem Raum umsah.
    Er war mit wertvoll aussehenden Antiquitäten und Kunstgegenständen angefüllt. Dies war ein Ort, der bewundert und nicht bewohnt werden wollte. Und doch hatte er etwas Unausgeglichenes an sich, und nach einer Weile wurde ihm auch klar, woran das lag. Der Raum war ganz einfach überfüllt, und er spürte, dass der Grund dafür nicht in der Liebe zu den erworbenen Objekten lag, sondern in purer Habgier. Warum sich mit einem kostbaren georgianischen Tisch oder mit einer Sèvres-Vase begnügen, wenn man sich zwei leisten konnte?
    »… wunderschöne Wohnung«, sagte Gemma gerade.
    Mrs. Arrowood thronte auf der Armlehne eines ihrer vergoldeten Sessel und sah sie misstrauisch an. Ihre Reaktion beschränkte sich auf ein Nicken.
    »Ihnen ist doch klar, weshalb wir hier sind?« Kincaids Ton war ein wenig schärfer, als er beabsichtigt hatte. »Die Frau Ihres geschiedenen Mannes wurde ermordet.«
    »Und warum glauben Sie, dass das für mich irgendwie von Interesse sein sollte? Ich bin der Frau nie begegnet. Karl habe ich seit Jahren nicht mehr gesehen.«
    »Seit wann sind Sie geschieden?«, fragte Gemma mit einer leisen Spur von Mitgefühl in der Stimme.
    »Seit dreizehn Jahren. Karl hat mich verlassen, als Richard elf und Sean neun Jahre alt war. Haben Sie irgendeine Vorstellung davon, was es bedeutet, zwei Jungen in dem Alter allein großzuziehen?«
    »Ich kann es mir denken«, antwortete Gemma. »Mrs. Arrowood, wir haben gehört, Ihr Mann habe sich sterilisieren lassen, als er noch mit Ihnen verheiratet war. Entspricht das der Wahrheit?«
    Sylvia Arrowood starrte sie an. »Warum wollen Sie das denn wissen?«

    »Es ist wichtig für die Aufklärung des Falles. Ich fürchte, ich kann Ihnen keine Einzelheiten mitteilen.«
    Sylvia zuckte mit den Schultern und sagte: »Nun, ich wüsste nicht, warum ich es Ihnen nicht sagen sollte. Ich wollte nach Sean noch ein Kind, und der Mistkerl ist einfach hingegangen und hat sich sterilisieren lassen, ohne vorher mit mir darüber zu reden. ›Ich wollte nur sicherstellen, dass es keine unliebsame Überraschung gibt‹, hat er gesagt. Das habe ich ihm nie verziehen.«
    »Das verstehe ich vollkommen.« Gemma warf einen Blick in ihr Notizbuch. »Mrs. Arrowood, stimmt es, dass Ihr Mann den Anblick von Blut nicht ertragen konnte?«
    »Woher wissen Sie das? In der Beziehung war Karl zimperlich wie ein kleines Mädchen; wenn er sich nur beim Rasieren die Haut geritzt hat, ist er schon fast ohnmächtig geworden.« Zum ersten Mal erschien ein Lächeln auf Sylvias Lippen, doch Kincaid hatte nicht den Eindruck, dass es durch die Erinnerung an glückliche Zeiten ausgelöst war. »Sie glauben doch nicht, dass Karl sein kleines Frauchen ermordet hat? Das ist abwegig.«
    »Warum?«
    »Nicht nur, weil er einen Ekel vor allem hatte, was mit Blut zu tun hatte. Karl ist viel zu grausam für eine so schnelle und saubere Aktion. Es macht ihm Spaß, seine Opfer ausgiebig zu foltern. Und warum sollte er so etwas überhaupt tun … es sei denn, sie hätte ihn betrogen?« Sylvia schien die Antwort an ihren Mienen abzulesen. »Ich verstehe. Also, ich kann Ihnen sagen, er hätte sie auf jeden Fall teuer dafür bezahlen lassen, wenn er dahinter gekommen wäre. Aber er hätte es in die Länge gezogen – es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass er sie einfach ohne einen Penny auf die Straße gesetzt oder in ihre schäbige Vorstadt zurückgeschickt hätte. Als er sie geheiratet hat, war er gerade gut bei Kasse«, fügte sie verbittert hinzu. »Er konnte es sich leisten, sich eine aus der Gosse zu angeln.«

    »Vielleicht hat er sie geliebt«, warf Gemma ein.
    Sylvias Blick schien zu besagen, dass eine derart absurde Bemerkung keine Antwort verdient habe.
    »Mrs. Arrowood«, fragte Kincaid, »stehen Ihre Söhne ihrem Vater sehr nahe?«
    »Nein. Weshalb fragen Sie danach?«
    »Lassen Sie mich überlegen – der Ältere, das dürfte dann Richard sein, nicht wahr? – er müsste jetzt vierundzwanzig sein, und

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