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Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None

Titel: Der Rache kaltes Schwert - Crombie, D: Rache kaltes Schwert - And Justice there is None Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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mehr Spaß als Ihnen.«
    Er warf ihr einen Seitenblick zu und runzelte die Stirn. »Wie kommt es, dass Sie plötzlich denken, Otto hätte so etwas tun können?«
    »Ich fürchte, das kann ich Ihnen nicht sagen. Aber Sie könnten ihn selbst fragen.«
    »Ist wohl so was Ähnliches wie eine Beichte, so ein Gespräch mit der Polizei, was?«
    »So was in der Art, ja.«
    »Na, dann ist es ja in Ordnung«, sagte Wesley, anscheinend beschwichtigt. Sie gingen in friedlichem Schweigen weiter.
    Plötzlich fiel Gemmas Blick auf einige zusammengebundene
Weihnachtsbäume an einem der Blumenstände. »Ach du liebe Zeit! An einen Baum habe ich ja gar nicht mehr gedacht!«
    »Einen Weihnachtsbaum? Wohl für Ihr neues Heim, was?«
    »Ja. Wir ziehen am Samstag ein.«
    »Ich besorge Ihnen einen schönen Baum, wenn Sie wollen, und ich kann ihn auch gleich vorbeibringen. Einen großen.« Er kicherte. »Ein schwarzer Weihnachtsmann – was sagen Sie dazu?«

9
    Noch bis zum Zweiten Weltkrieg und darüber hinaus wa ren die Wohnverhältnisse in der Gegend um die Portobel lo Road eher ärmlich. Es war nicht unüblich, dass die Wohnungen kein Bad hatten und mehrere Familien sich Toiletten und Kochgelegenheiten auf dem Flur teilen mussten.
    Whetlor und Bartlett, aus: Portobello
     
     
    Die Portobello Road war schon immer eine gemischte Wohn- und Einkaufsstraße gewesen; Antiquitätenläden und Arkaden wechselten sich ab mit Wohnhäusern, Cafés und anderen Geschäften. Dagegen war Borough ein altes Lagerhausviertel in der Hafengegend, das durch seine Nähe zum Fluss zu einer attraktiven Wohnlage geworden war. Außer am Freitagmorgen, wenn der Obst- und Gemüsemarkt die Straßen mit Leben erfüllte, boten seine dunklen Ziegelbauten und engen Straßen dem Passanten keinen besonders freundlichen Anblick. Doch Kincaid und Doug Cullen fanden die Adresse, die ihnen die Arrowood-Brüder genannt hatten, ohne Mühe. Es war ein Loft in einem umgebauten Lagerhaus.
    Charles Dodd war ein junger Mann mit schütterem Haar und einem unauffälligen, intelligenten Gesicht. Das Schwarz seiner Jeans und seines Rollkragenpullovers bildete einen interessanten Kontrast zu der luftigen Atmosphäre aus Glas und Grünpflanzen, die seine Dachgeschosswohnung auszeichnete.
    »Charles Dodd?« Kincaid zeigte seinen Dienstausweis. »Ich
bin Superintendent Kincaid, und das hier ist Sergeant Cullen. Hätten Sie ein paar Minuten Zeit für uns?«
    »Worum geht’s denn?«, erkundigte sich Dodd, ohne jedoch unfreundlich zu wirken. »Ich bin eben erst von der Arbeit nach Hause gekommen, und ich habe Gäste eingeladen, die jeden Moment kommen können.« Als Dodd sie zu zwei aufeinander abgestimmten weißen Sofas führte, fiel Kincaid auf, dass ein Teil des Fußbodens aus Glasbausteinen bestand, die den Blick auf die Hightechküche im Untergeschoss freigaben.
    »Es wird nicht lange dauern«, versicherte er Dodd. »Sie haben ja wirklich eine phantastische Wohnung. Sehr geeignet, um Gäste zu bewirten, nicht wahr?«
    »Ja, da haben Sie Recht – und beim Kochen kann ich mich vom Stress der Arbeit erholen.«
    »Wie ich höre, hatten Sie am vergangenen Freitag einige Leute zum Drink eingeladen?«
    »Ja, richtig. Alles vollkommen legal, das können Sie mir glauben. Es wurde nichts Härteres serviert als Wein.«
    »Und Sean und Richard Arrowood waren unter Ihren Gästen?«
    »Diese Armleuchter?« In Dodds Miene mischte sich Verblüffung mit Erheiterung. »Was sollen die denn verbrochen haben?«
    »Ihre Stiefmutter wurde am Freitagabend ermordet«, sagte Cullen. »Es ist Teil unserer Routineermittlungen, die Alibis sämtlicher Personen zu überprüfen, die in irgendeiner Verbindung zum Opfer standen.«
    »Sie glauben doch wohl nicht ernsthaft, dass diese beiden etwas mit dem Tod ihrer Stiefmutter zu tun hatten? Ich habe darüber in der Zeitung gelesen – schreckliche Geschichte. Aber Sean und Richard würden es nicht einmal fertig bringen, ein Huhn zu schlachten, und wenn sie sich damit vor dem Verhungern retten könnten.« Dodd zündete sich eine Zigarette
an. »Na ja, Sean ist eigentlich gar nicht so übel – oder wäre es, wenn man ihn nur von seiner Mutter und seinem Bruder fern halten könnte -, aber Richard ist ein richtiger Schmarotzer.«
    »Warum laden Sie die beiden dann ein, wenn Sie sie so wenig leiden können?«
    Dodd verzog das Gesicht und sah Kincaid an. »Die Arbeit. Richard sitzt im selben Büro wie ich, und Sean kommt im Doppelpack mit ihm. Wäre ziemlich problematisch,

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