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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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ihr Handy aus der Tasche, um eine Ausrede zu haben. »Caro, ich muss Ethan anrufen und nachfragen, ob wir uns zum Essen sehen.«
    Caro riss die Augen auf. »Du hast das von ihm angenommen? Auweia, dann muss es ja was Ernstes sein!«
    »Oh, halt die Klappe. Ich bin gleich zurück.« Schnell ging sie zum Wartezimmer, in dem Mia unruhig auf und ab lief. Ihre Eingeweide zogen sich zusammen. »Was ist passiert?«
    »Ich konnte dir das gerade nicht sagen. Ich will nicht, dass sie sich aufregt. Dana, setz dich hin.«
    Dana tat es und hatte plötzlich den Geschmack purer Angst auf der Zunge. »Was ist?«
    Mia seufzte. »Dr. Lee. Er ist tot.«
    »Oh Gott.« Sie schrie auf und rang um Atem, aber es tat so weh, dass sie einen Moment zu ersticken glaubte. »Bitte, Mia. Er war so lieb und so alt. Wer sollte ihm denn etwas antun wollen?«
    »Es tut mir so leid, Dana. Er wurde ungefähr zwei Blocks von seinem Haus entfernt gefunden.«
    »Evie hat gesagt, dass er heute bei uns war, aber auf einen Notruf reagieren musste. Er hat uns einen Zettel hinterlassen.«
    Mia sah sie unverwandt an. »Es sieht so aus, als hätte er Probleme mit dem Wagen gehabt und sei beim Aussteigen überfallen worden. Aber unter den Umständen können wir Goodman nicht außer Acht lassen.«
    Danas Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum, als sie sich die Szene vorstellte. »Hat er gelitten?«
    Mia schüttelte den Kopf. »Nein. Die Gerichtsmedizinerin sagt, er sei sofort tot gewesen.«
    Ein Gedanke kam Dana und raubte ihr den Atem. »Mia, wenn es Goodman war, ist er Dr. Lee vom Haus gefolgt. Dann weiß er, wo wir sind. Wir müssen das Haus räumen. Aber wo soll ich sie alle unterbringen?«
    Mia setzte sich neben sie. »Jetzt gerate nicht in Panik. Es kann durchaus sein, dass das alles überhaupt nichts mit euch und dem Haus zu tun hat. Überleg doch mal. Wenn Goodman in Hanover House gewesen wäre, hätte er den Arzt direkt getötet und dann nach dir gesucht. Aber das ist nicht geschehen. Dr. Lee ist in der Nähe seiner Wohnung erschossen worden. Falls Goodman der Mörder ist, hat er Lee anders aufgespürt. Hätte er eine Verbindung zwischen Lillian und Dr. Lee finden können?«
    Danas Puls hämmerte an ihren Schläfen.
    »Ja. Dr. Lee musste Naomi die Schulter einrenken, als sie zu uns kamen. Dieses verdammte Arschloch von Vater hatte sie ihr ausgekugelt. Dr. Lee hat ihr etwas gegeben, damit sie schlafen konnte. Er hat die Rezepte immer aus eigener Tasche bezahlt, daher stand auch sein Name drauf.« Und nun war dieser gutherzige Mann tot. Weil er ihnen geholfen hatte. »Falls eins der Medikamente in Lillians Wohnung war …«
    »Dann können wir beinahe davon ausgehen, dass Goodman ihn auf diesem Weg aufgespürt hat.« Mia verzog das Gesicht. »Sieh es mal so, wenn Goodman jemand umbringen will, dann dich, und du bist nicht da. Ins Krankenhaus wird er wohl nicht kommen, also solltest du vielleicht heute Nacht hier bleiben.«
    Dana sah sie an. »Du machst Witze, oder?«
    Mia zuckte die Achseln.
    »Nein, keinesfalls. Ich habe jeweils einen Streifenwagen abgestellt, der für alle Fälle an deiner Wohnung und am Hanover House vorbeifährt. Und ich werde auf dem Rückweg nachsehen, ob Evie alle Türen verschlossen hat. Du schläfst heute Nacht woanders.« Mia drückte sie kurz an sich, dann ging sie.
    Dana saß eine Weile nur da und starrte auf ihre Füße. Dr. Lee war tot. Was vielleicht nicht ihre Schuld war. Caroline war angefahren worden, was ziemlich sicher ihre Schuld war. Sie fühlte sich unruhig, traurig, frustriert. Losgelöst und fremd in dieser Welt. Und sie war allein. Aber sie wollte nicht allein sein. Sie wollte Ethan. Wollte, dass er sie mit einem einzigen Blick beruhigte. Wollte, dass er sie mit einem ganz anderen Blick ablenkte. Verführte. Allein der Gedanke an ihn ließ ihr Blut pulsieren. Überall. Aber er hatte nicht angerufen.
    Sie konnte ja ihn anrufen. Er hatte seine Hotelnummer in ihr Handy eingegeben. Sie nahm allen Mut zusammen und drückte die hübschen Tasten und hörte die Vermittlung des Chicago Sheraton Hotels, dann legte sie hastig wieder auf. Sie wollte nicht mit ihm reden. Sie wollte ihn sehen. Fühlen. Festhalten.
Fühlen, wie er mich festhält.
Sie kehrte in Carolines Zimmer zurück, um gute Nacht zu sagen, aber ihre Freundin schlief, also hinterließ sie eine Nachricht. Dann ging sie, bevor sie ihre Meinung ändern konnte.

Chicago
    Dienstag, 3. August, 18.30 Uhr
    Das Kind war wach und klar. Und duckte sich in einer

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