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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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Waffe auf einen Stapel Wäsche. »Sei froh, dass der Minimarkt an der Ecke dich gefeuert hat.« Sue grinste. »In einem Wäschewagen ist es doch so viel gemütlicher. Und praktischer. Da kann ich direkt danach aufwischen.« Wieder riss er entsetzt die Augen auf. Er versuchte zurückzuweichen, stieß aber gegen einen Wäschesack. »Ja, ich habe dich das ganze letzte halbe Jahr über beobachtet«, fuhr sie fort, »und nur auf diesen Moment gewartet. Du warst der Einzige von uns, der zusammengebrochen ist, Vickers. Der Einzige, der den bequemen Ausstieg gewählt hat. Auf unsere Kosten! Und ich muss sagen, es erstaunt mich, dass noch kein anderer an deine Tür geklopft hat. Aber andererseits hat keiner so lange gesessen wie ich.«
    Rasch schoss sie ihm in seine Schenkel, dann in die Knie. Nun konnte er nicht mehr laufen, und seine Hände waren nutzlos. Er lag auf dem Rücken, wand sich, und seine erstickten Laute waren Musik in ihren Ohren. Sie legte die Pistole weg und hielt das Messer hoch. »Ich seh es noch vor mir, wie du im Gerichtssaal gesessen und alles erzählt hast.
Alles«,
zischte sie. »Du bist ein Nichts ohne Eier. Bildlich gesprochen natürlich.« Sie fuhr mit dem Finger über die Klinge. »Und gleich auch noch im wörtlichen Sinn.« Sie ließ ihm Zeit, um zu begreifen, was sie meinte, und als das Entsetzen erneut in seine Augen trat, rammte sie ihm das Messer zwischen die Beine. Er schrie, doch das Klebeband dämpfte seine Schreie. Wie schade. Aber es war besser so. Sie zog das Messer heraus und stieß wieder zu. Und wieder. Der Adrenalinrausch, der ihren Körper durchströmte, war großartig. Sie fühlte die Macht, und es war besser als ein Orgasmus.
    Er war inzwischen verstummt, hatte die Augen verdreht. Aber er war nicht tot. Noch nicht. Nachdem sie bei James nicht sorgfältig genug gewesen war, würde sie diesen Fehler nicht noch einmal begehen. Sie wischte das Messer an den weichen, weißen Handtüchern ab, die er hätte ausliefern sollen, und leerte das Magazin in seinen Schädel.
Jetzt
war er tot.
    Sie hatte gerade noch genug Zeit, aufzuräumen und zu Hanover House zurückzukehren. Vielleicht konnte sie sich sogar noch eine Packung Zigaretten kaufen. Ein Name zu streichen, vier noch zu erledigen. Und Vaughn war das große Finale.

Wight’s Landing
    Montag, 2. August, 9.00 Uhr
    Sheriff Louisa Moore blieb vor der Tür des Leichenbeschauers stehen. Kehoe saß an seinem Tisch und beugte sich über ein Mikroskop. Sie tippte leicht an das Glas, und er winkte sie hinein.
    »Sie hatten Recht, Lou«, sagte Kehoe. »Ihr John Doe vom Strandhaus hat nicht Selbstmord begangen.«
    Lou lehnte sich mit der Hüfte gegen den Tisch. Sie war nicht überrascht. »Es ergibt einfach keinen Sinn, dass jemand in Boxershorts eine fremde Hütte aufsucht, um sich umzubringen. Was ist bei der Autopsie herausgekommen?«
    »Subdermale Prellungen um Hand- und Fußgelenke. Man konnte von außen nichts sehen, weil die Leiche schon zu aufgebläht war, aber das Mikroskop lügt nicht.«
    »Also wurde er gefesselt, bevor man ihm das Hirn weggepustet hat.«
    Kehoe sah sie über den Rand seiner Brille hinweg an. »So sieht’s aus.«
    »Können Sie den Zeitpunkt des Todes etwas näher bestimmen?«
    »Mittwochmorgen, zwischen ein und vier Uhr.«
    Lou zog beeindruckt die Mundwinkel herab. »Das ist allerdings ziemlich genau.«
    »Ich habe die Larven an einen forensischen Entomologen an der Georgetown University geschickt. Ich kenne ihn von früher. Basierend auf den Entwicklungszyklen der Larven konnte er mir diesen Zeitraum nennen.«
    »Stan und Randi Vaughn waren am Mittwoch noch in Annapolis«, dachte Lou laut nach. »Das Hotel hat bestätigt, dass sie am späten Freitagmorgen ausgecheckt haben.«
    Kehoe blinzelte hinter den dicken Brillengläsern, die seine Augen eulenhaft wirken ließen. »Sie glauben, dass sie etwas damit zu tun haben?«
    Sie zuckte die Achseln. »Als ich sie gestern morgen befragte, waren sie ziemlich nervös.«
    »Das könnte Ihnen auch passieren, wenn Sie in den Ferien einen Ausflug machen und bei der Rückkehr eine Leiche im Schuppen finden«, gab Kehoe freundlich zu bedenken. »Ich glaube, ich entsinne mich, dass zwei Ihrer Deputys gestern Morgen ihr Frühstück über dem Vaughn’schen Anleger entsorgt haben.«
    »Es war garantiert keine alltägliche Entdeckung, das gebe ich zu«, sagte sie, »aber ich habe trotzdem den Eindruck, dass Mr. und Mrs. Vaughn eine Menge mehr wissen, als sie sagen.«
    »Nun ja,

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