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Der Rache Suesser Klang

Der Rache Suesser Klang

Titel: Der Rache Suesser Klang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Rose
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eine Weile weggetreten war. Sie wollte ihn wach und klar im Kopf haben. Sie wollte, dass er genau wusste, was mit ihm geschah. Sie wollte, dass er jeden kleinen Schnitt, jeden kleinen Schmerz genau spürte.
    Sie hatte das lüsterne Leuchten in Freds Augen gesehen, als sie den niedlichen Spitzenbody aus dem Rucksack gezogen hatte. Hatte seine Augen funkeln sehen, als sie die kleine Flasche Sekt und die zwei Kelche hervorzauberte, die sie zuvor gekühlt hatte. Sie hatten etwas zu feiern, hatte sie gesagt. Den Anfang einer sehr fruchtbaren geschäftlichen Beziehung.
    Und er hatte es ihr einfach so abgekauft. Der Dummkopf. Nach zwei Gläsern von dem billigen Schampus aus der Flasche mit dem Drehverschluss hatte er zu schwanken begonnen. Bevor er noch protestieren konnte, hatte sie ihn aufs Bett geworfen und mit gespreizten Gliedern gefesselt. Aus Erfahrung wusste sie, dass er stets mindestens ein halbes Dutzend Paar Kunststofffesseln mit sich herumschleppte, die zwar wie billiges Plastik aussahen, aber ultrastabil waren. Fred hatte sie in Hillsboro oft genug an ihr ausprobiert. Einfach, weil er es gekonnt hatte.
    Tja, nun konnte sie. Und das tat sie. Einer der Vorteile der Einwegfesseln war, dass sie nicht in die Haut einschnitten wie metallene. Sue grinste, als sie den hilflosen Mann auf dem Bett betrachtete. Die Fesseln würden seine Haut nicht einschneiden, sie aber sehr wohl.
    Ursprünglich hatte sie nicht vorgehabt, Fred in ihre Rache einzubeziehen, aber zum Teufel! Annehmen, anpassen, verbessern. Sie konnte sich kein dankenswerteres Opfer für ihre Rache vorstellen, und Hunderte von Frauen in Hillsboro würden einiges dafür geben, nun an ihrer Stelle sein zu können.
    Denn jetzt wachte Fred auf und wirkte richtig angefressen. Er zerrte an seinen Fesseln, aber sie waren zu fest, und der versetzte Sekt hatte ihn schwach gemacht. Zunächst sah er sie wütend an, zog dann aber die Augenbrauen hoch. Sie stand nackt vor ihm. Fred, mieser kleiner Wichser, der er war, durfte sich glücklich schätzen. Sie hatte keine Lust, ihre Kleidung mit Blut zu besudeln. Nachher würde sie duschen.
    Sie holte ihr Messer aus dem Rucksack und sah, dass er begriff, was auf ihn wartete. Der lüsterne Ausdruck in seinen Augen verwandelte sich in pures Entsetzen.
    Sie lachte, nicht in der Lage, das Hochgefühl, das sie durchströmte, für sich zu behalten. Sie schaltete den Fernseher ein und suchte einen Kanal mit plärrender Musik. »Komm, lass uns ein bisschen schmusen, Fred.« Sie setzte sich aufs Bett und öffnete seinen Gürtel. »Nicht wahr, in Hillsboro hast du uns immer befohlen, das zu machen.« Sie zog den Gürtel aus seiner Hose. »Das Ding hier aufzumachen, meine ich. Wahrscheinlich hast du dich selbst überzeugen können, dass es sich um gegenseitiges Einvernehmen handelte, wenn wir es waren, die dir die Hose aufmachten.« Sie tat es. »Tja, heute hast du das Glück, dass ich tatsächlich willig bin.« Sie ließ das Messer seine Hose entlanggleiten und schnitt den Stoff der Länge nach auf. »Aber du wahrscheinlich nicht.« Er bäumte sich auf wie ein Bronco und zerrte an den Fesseln, aber sie wusste, dass er ihr nicht entkommen konnte. Und er wusste es auch.
Mieser Schuft.
    »Halt still, Fred. Du willst doch nicht irgendetwas Wichtiges verlieren, oder?« Er sackte zurück aufs Bett, als habe man den Stecker gezogen. »Siehst du, das dachte ich mir. Natürlich wird es trotzdem geschehen. Aber erst die Arbeit, dann der Spaß.« Auf dem Nachttisch stand der kleine Sektkühler, den sie eigens für diesen Zweck mitgebracht hatte. »Ich brauche deine Finger, Fred. Keine Angst, es ist für einen guten Zweck.« Er riss die Augen auf und zerrte wieder verzweifelt an den Handfesseln, aber es nützte selbstverständlich nichts. Sue nahm den ersten Finger und schnitt ihn ab. Sein Schmerzgeheul wurde nicht nur von den Socken in seinem Mund gedämpft, sondern auch von dem Lärm aus dem Fernseher übertönt. Konzentriert wiederholte Sue den Vorgang noch neun weitere Male, und als sie fertig war, zitterte, weinte und stöhnte er.
    Und blutete. Er blutete verdammt viel. Sue gab die einzelnen Finger in eine Plastiktüte und steckte sie in den Kühler. Die Finger würden für die Vaughns ein hübscher Anreiz sein, ihren Wünschen nachzukommen. Welche Eltern würden nicht alles tun, um ihrem Kind ein solches Schicksal zu ersparen? Es war verdammt brillant, wenn sie das selbst sagen durfte.
    Aber nun musste sie sich beeilen, weil Fred kurz vor dem

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