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Der raetselhafte Kunstraub

Der raetselhafte Kunstraub

Titel: Der raetselhafte Kunstraub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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entschuldigte Karlchen Kubatz sich und die anderen.
    „Warum sagt ihr das nicht gleich, ihr Schurken“, lachte Frau Bandel. „Ist geritzt. Ihr wollt allein sein. Schon begriffen. Ich verdufte nach nebenan und bade mir die Füße. Das haben sie sich bei dem Stehen hinter der Theke verdient.
    Macht euch bemerkbar, wenn ihr wollt, daß ich zurückkomme. Werft die Schaufensterscheibe ein zum Beispiel. Ich bin dann gleich wieder da.“ Sie hatte hinter der Bar eine kleine Wohnung, und in der verschwand sie jetzt.
    „Schönen Dank“, rief Karlchen Kubatz hinter ihr her. Und dann stellte er fest: „Erika ist eine Wolke.“
    „Zur Sache“, mahnte Paul Nachtigall.
    „Wenn ich in zwanzig Minuten nicht zum Essen zu Hause bin, ist für die nächste Woche mein Taschengeld im Eimer“, verkündete ein Junge, dem vorne ein Zahn fehlte.
    „Also, fangen wir an“, ergriff Paul Nachtigall wieder das Wort. „Zuerst ist Karlchen Kubatz dran.“
    „Ich darf als bekannt voraussetzen“, grinste Karlchen und schwang sich dabei auf einen Barhocker, „was mir gestern ein gewisser Herr Ambrosi beim Direx eingebrockt hat.“
    „Damit die Reihenfolge stimmt“, meinte Emil Langhans, „muß man wissen, daß dieser gleiche Herr Ambrosi am Abend vorher sieben von uns aus dem Hallenbad an die Luft setzen ließ, nur weil er das Schwimmbecken für sich allein haben wollte.“
    „Dieses Nilpferd“, rief ein Junge aus der 9c.
    Ein anderer Junge mit ziemlich langen Haaren meldete sich wie beim Unterricht.
    „Bitte“, sagte Paul Nachtigall.
    „Ich habe ihn mal mit dem Fahrrad nur so an der Seite gestreift. Es war bestimmt keine Absicht, und eigentlich war er selbst schuld. Aber er hat hinter mir hergebrüllt, als hätte ich ihm seine Brieftasche geklaut. Alles in Portugiesisch oder Spanisch. Ich habe natürlich kein Wort verstanden. Aber bestimmt waren es lauter Gemeinheiten und Beleidigungen.“
    „Im vergangenen Winter hat er uns bei Studienrat Dr. Purzer verklatscht, wenn ich daran erinnern darf“, rief Hans Pigge. „Ich hatte mich entschuldigt, daß ich zu Hause in der Apotheke aushelfen müßte, weil so viele Leute Schnupfen hätten. In Wirklichkeit war ich Schlittschuh laufen.“
    „Aber das ist alles nichts gegen gestern!“ schrie der kleine Sputnik.
    Emil Langhans sprang auf: „Ihr müßt euch das bildlich vorstellen! Wie ein Polizeispitzel geht er neben Senftleben durch die ganze Schule.“
    „Schnüffelt wie eine Ratte in den Klassenzimmern herum“, fügte Manuel Kohl angewidert hinzu.
    „Und dann steht er auf einmal vor mir“, trompetete Karlchen Kubatz von seinem Barhocker herunter. „Ich denke, mich laust der Affe. Und da schlägt er auch schon zu. Ich sehe nichts mehr. Nur noch Sterne. Ein ganzes Planetarium voll. Es war wie ein Weltuntergang. Da, meine linke Backe ist jetzt noch geschwollen.“
    „Für mich steht fest“, erklärte ein Junge, der noch ziemlich neu im Prinz-Ludwig-Gymnasium war. „Er mag keine Kinder.“
    „Und Hunde mag er auch nicht“, meldete sich jetzt wieder der Schüler zu Wort, dem vorne ein Zahn fehlte. „Ich wohne im gleichen Haus wie er, und das weiß die ganze Nachbarschaft.“
    „Irgend etwas muß passieren!“ rief Emil Langhans wieder. „Es ist höchste Eisenbahn!“
    „Aber was?“ wollten mehrere Jungen wissen. „Was machen wir mit ihm?“
    „Ruhe“, rief Paul Nachtigall. „Seid doch mal ruhig. Wie ihr vielleicht in der Zeitung gelesen habt, soll während der Tausendjahrfeier jetzt auch ein Kunst-Wettbewerb stattfinden. Und es sieht so aus ...“
    „Ja, das stimmt!“ unterbrach ihn Manuel Kohl. „Es sieht verdammt so aus, als hätte der Südamerikaner alle Chancen, den ersten Preis zu gewinnen.“
    Die Versammlung in der Milchbar fing an zu brodeln.
    „Ich hatte heute die Ehre, während der Pause im Lehrerzimmer zu sein“, grinste Manuel. „Da hab’ ich es mit eigenen Ohren gehört, daß dieser Herr Ambrosi wahrscheinlich gewinnt.“
    „Wer hat das gesagt?“ wollte man wissen. „Dr. Purzer“, verriet Manuel. „Und der ist immerhin der Vorsitzende des Kunstvereins. Viele hören auf ihn, das ist so klar wie Wurstbrühe.“
    „Eines steht fest“, verkündete Karlchen Kubatz. „Wenn dieses Nilpferd den Preis bekommt, wandere ich aus!“
    „Niemals!“ brüllte die Versammlung.
    „Wir haben einen Riesenvorteil“, sagte jetzt Paul Nachtigall. „Der Wettbewerb wird entschieden durch eine Abstimmung. Wie bei einer Wahl muß der Sieger die meisten Stimmen

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