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Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition)

Titel: Der raffinierte Mr. Scratch: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Poore
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doch.«
    »Manchmal«, sagte sie und nickte in Zacharys Richtung, »manchmal könnte man schwören, dass er überhaupt nicht mehr da drin ist. Und dann wacht er auf und rasselt diese ganze dämliche Fernsehsendung runter, jedes einzelne Wort.«
    Sie sah aus, als würde sie in Tränen ausbrechen.
    Dann ging sie die Limonade holen.
    ***
    »Hör zu«, sagte der Teufel, wobei er sich vorbeugte und Zachary aufs Knie tippte. »Ich kann dir helfen. Deine Nerven sind vernarbt. Ich kann das ändern.«
    »Nein!«, sagte Zachary. Sein Blick wurde scharf, und er sah den Teufel ernst an. »Ich meine es ernst. Versuch es nicht, wenn ich nicht hinschaue, okay? Mag sein, dass ich aussehe, als wäre ich weggedämmert, aber ich behalte dich im Auge.«
    Der Teufel zwickte seine Nasenwurzel. Chinesische Mönche hatten ihm verraten, dass man auf diese Weise Kopfschmerzen verhindern konnte. Manchmal funktionierte es sogar.
    »Es ist deine Entscheidung«, sagte er verwundert. »Du warst derjenige, der die Welt verändern wollte, erinnerst du dich? Rückerstattungen mache ich nicht.«
    »Das ist es nicht.«
    »Ich möchte dir was zeigen.« Der Teufel winkte mit der Hand, und alles um sie her verschwand.
    ***
    Sie standen auf einem Felsen von der Größe der Kapitolskuppel. Windumtoste Bäume wuchsen aus Rissen und Spalten. Es war die Sorte Fels, die man erstieg, weil man von oben bis in die Unendlichkeit blicken konnte.
    In der Ferne waren weitere Felsen zu sehen, dazwischen gigantische Ebenen, über die der Wind toste. Es war einer der wenigen Orte auf der Welt, an denen man spüren konnte, wie die Erde sich drehte.
    An der höchsten Stelle der Kuppel stand ein Indianer, eine verwitterte Gestalt, steif wie ein Stock. In den Armen hielt er ein kleines Mädchen, eingewickelt in eine gelbe Decke.
    Neben dem Teufel stieß Zachary einen schmerzerfüllten Laut aus.
    Der alte Indianer legte das Mädchen auf den Boden und begann zu singen. Er hielt den Kopf des Mädchens in den Händen und saß einfach da, während er sang und über die riesige Ebene blickte. Die Erde drehte sich. Der Wind wehte.
    Die Szene lag zehn Jahre zurück.
    Der alte Mann war Zacharys Großvater, Walter Bull Horse, und das kleine Mädchen in der Decke war Zacharys Schwester Nita, die an Polio erkrankt war und kaum noch aus eigener Kraft atmen konnte.
    Walter Bull Horse hob seine Enkelin auf und brachte sie zurück nach Hause.
    Ihr Zuhause war ein indianisches Movie-Dorf auf der anderen Seite von Downtown Sedona, zwischen roten Felsen und Fichten. Es sah aus wie vor hundert Jahren.
    Zurzeit hielt sich eine Filmcrew im Dorf auf. Kameras liefen, als Walter Bull Horse mit seiner Enkelin zurückkehrte. Walter gab einen Dreck darauf, ob sie gerade filmten oder nicht. Er trug seine Enkeltochter Nita mitten durch die Szene zu dem falschen Handelsposten, der zugleich als Familienheim der Bull-Horse-Familie diente, und warf die Tür hinter sich krachend ins Schloss.
    Der Regisseur draußen erlitt einen Wutanfall.
    Walter hörte, wie sein Sohn Proud Henry sich wortreich entschuldigte. Proud Henry hatte das Filmdorf gebaut, und ihm lag viel daran, dass die Crew zufrieden war.
    Walter legte seine Enkeltochter in die eiserne Lunge und wartete, bis ihre Atmung sich gefestigt hatte.
    Draußen unter den Zuschauern lenkte der Teufel Zacharys Aufmerksamkeit auf einen bestimmten, dunkeläugigen Teenager. Es war Zachary selbst, an seinem fünfzehnten Geburtstag. Der Junge beobachtete, wie sein Vater sich entschuldigte, und blickte betrübt drein.
    »Au Scheiße«, murmelte Zachary.
    »Was er wohl denkt?«, sagte der Teufel.
    »Du weißt gottverdammt noch mal sehr genau, was er denkt!«
    Der junge Zachary wünschte sich, er wäre klug genug, um zu entscheiden, wer recht hatte – sein Vater oder sein Großvater. Und er dachte, dass seine Schwester noch zu jung war zum Sterben.
    Es hätte die Bull-Horse-Familie sicherlich überrascht, hätte sie gewusst, dass der junge Zachary sich nicht für sonderlich klug hielt, wo er doch seit seiner Geburt für seine nachdenkliche, ernste Art bekannt war.
    »Es ist nicht so, dass ich traditionelle indianische Kleidung nicht mag«, hatte er zu seinem Großvater gesagt, als er acht gewesen war. »Oder dass ich weiße Sachen lieber hätte. Was das angeht, habe ich keine Vorlieben. Wenn es in meinem Apachenhirn einen Ort gibt, wo so eine Vorliebe wohnen müsste, ist er leer und verlassen.« Er zeichnete mit beiden Händen einen Kreis in der Luft, um die Leere zu

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