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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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schon angefangen, uns Sorgen um Sie zu machen«, sagte die weibliche Gestalt auf spanisch.
    »Wo bin ich?«
    »Im Kloster Nuestra Señora de Queralt«, antwortete die Frau.
    Ellie blickte sich um. Die Wände des kleinen Raums waren kahl. Ein einziger Tisch, auf dem eine Lampe und eine Schüssel Wasser stand, befand sich neben ihrem Bett. Ein Kreuz hing über der schweren Eichentür. Die Frau am Fuß des Bettes war eine Nonne.
    »Im Wald«, begann Ellie, die Worte durch ihren ausgetrockneten Mund pressend. »Ich erinnere mich. Ich fiel, und als ich hochblickte, sah ich Sie.«
    »Nicht mich«, berichtigte die Schwester. »Drei andere aus unserem Orden. Ich bin Schwester Catrina. Wer sind Sie?«
    »Glauben Sie mir, es ist besser, wenn Sie es nicht wissen. Sie haben sich schon in Gefahr gebracht, indem Sie mir helfen. Das ist genug.«
    »Gott ist mit uns, Kind. Unsere Mauern dienen als Zufluchtsstätte. Jedermann ist hier sicher.«
    »Nein. Sie verstehen nicht. Niemand ist sicher, nirgendwo, nicht vor denen.«
    Schwester Catrina ging zum Nachttisch und drückte Wasser aus einem Tuch. »Sie hatten ein schreckliches Erlebnis. Sie haben Blut verloren und eine leichte Gehirnerschütterung. Sie müssen liegenblieben. Entspannen Sie sich.« Sie legte das Tuch auf Ellies Stirn.
    »Wie haben die anderen mich gefunden?«
    »Sie gingen spazieren, als sie die Schüsse hörten.«
    »Und sie rannten nicht sofort hierher zurück in die Kapelle?«
    »Vielleicht benötigte jemand Hilfe, mein Kind. Denen zu helfen, die in Not sind, ist die Grundregel unseres Ordens.«
    »Nun«, sagte Elliana, »zu denen gehöre ich mit Sicherheit. Was ist mit meinen Wunden?«
    »Wir sind alle als Krankenschwestern ausgebildet. Eine Kugel hat ihre Schulter durchschlagen. Wir haben die Wunde behandelt und bandagiert. Der Blutverlust machte uns Sorgen, und Sie sind immer noch sehr blaß. Neben zahlreichen Schnitten, Rissen und Quetschungen war die Verletzung Ihres Knöchels am schlimmsten. Eine Verstauchung, denken wir. Wir haben ihn vereist gehalten.«
    »Einen Augenblick – seit wann bin ich hier?«
    »Seit Donnerstagabend. Heute ist Samstag.«
    Ellie richtete sich schnell auf, und die Kompresse glitt auf ihre Brust. »Mein Gott ich habe einen ganzen Tag verloren. Ich muß hier raus.«
    Schwester Catrina hielt sie an der Schulter zurück. »Langsam, Kind. Sie sind nicht in der Verfassung zu reisen.«
    »Sie werden inzwischen wissen, daß ich hier bin. Sie können jederzeit angreifen.«
    »Angreifen? Hier? Kind, was reden Sie denn da?«
    »Sie sind meinetwegen in ernster Gefahr. Sie müssen mich hier herausbringen und jede Spur meines Aufenthalts beseitigen. Bitte, vertrauen Sie mir, Schwester.«
    »Dies ist eine Kapelle. Unsere Mauern sind geheiligt … geweiht.«
    »Und bald mit Blut bespitzt, wenn ich hier nicht schnell verschwinde. Geben Sie mir einfach ein paar Kleidungsstücke. Und meine Pistole, falls Sie sie finden konnten.«
    Schwester Catrina schien ungerührt zu sein. »Wenn diese Männer so stark sind, wie Sie sagen – welche Chance hätten Sie dann gegen sie?«
    »Ich bin immerhin bis hierher gekommen.«
    »Mit zwei gesunden Beinen und einer unverletzten Schulter.« Dann: »Wer sind diese Männer?«
    »Eine Art Orden, Schwester, auf der Grundlage des Bösen, nicht des Guten. Der einzige Götze, dem sie dienen, ist Macht, und sie werden nicht haltmachen, bis ihnen alles gehört.«
    Schwester Catrina sah sie an. »Sie können es nicht alleine schaffen.«
    »Sie haben schon genug für mich getan. Ich kann Sie nicht weiter der Gefahr aussetzen.«
    »Wir haben uns zuviel Mühe gegeben, Sie am Leben zu halten, um zuzulassen, daß Sie sich opfern. Sie müssen sich von uns helfen lassen.«
    »Ich vermute, Sie haben auch schon einen Plan ausgearbeitet.«
    Schwester Catrina lächelte zum ersten Mal. »Tatsächlich, so könnte es sein.«
    Die schlechte transatlantische Telefonverbindung konnte die Unzufriedenheit in der Stimme des Führers des Rates der Zehn nicht verbergen und damit Corbano nicht davor bewahren, vor Schreck zu erstarren.
    »Fehler werden bei uns nicht toleriert, Mr. Corbano, und Sie haben zu viele gemacht.«
    »Es sind Dinge passiert, die ich nicht vorhersehen konnte.«
    »Nichts davon kann irgend etwas mit Unfähigkeit, Jordan letzte Nacht zu erledigen, zu tun haben.«
    »Ich habe das erklärt. Meine Männer haben einen anderen Mann mit ihm verwechselt. Jordan rannte weg, entkam. Aber die Zahl seiner Fluchtwege ist begrenzt. Er

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