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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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endlich das Kichern loszuwerden. Wie unglaublich hübsch sie doch ist, dachte er dabei. Das Bild von ihr in der Zeitung stammte vermutlich aus irgendeinem Pressearchiv und hatte ihr Unrecht getan. Da war eine mehr oder weniger glamouröse und lächelnde Geschäftsfrau zu sehen gewesen. Doch wenn man Diana gegenüberstand, konnte man nicht anders, als sich von ihr gefangennehmen zu lassen. Das Foto hatte nicht einmal annähernd andeuten können, wie bezaubernd ihr Lächeln wirkte, wie das Licht ihr rotes Haar umschmeichelte oder wie ihre smaragdgrünen Augen glitzerten. Und die Aufnahme hatte auch nichts von dem winzigen Grübchen in ihrem Kinn gezeigt.
    Als Diana ihm jetzt antwortete, merkte man ihr deutlich an, daß sie immer noch gegen den Lachzwang kämpfte. »Entweder gehst du extrem weit, um meine Pein vergessen zu machen, Cole Harrison, oder aber du spielst nicht mit offenen Karten.«
    »Ich bin weder geistig zurückgeblieben noch verrückt«, entgegnete er, »und meine Gründe für diese Ehe haben auch nichts mit Mitleid oder dergleichen zu tun.«
    Sie suchte sein Gesicht nach einem Hinweis ab, daß das Ganze nur ein Scherz sein sollte, aber auf seiner Miene war keinerlei Emotion zu entdecken. »Erwartest du wirklich von mir, daß ich deinen Heiratsantrag ernst nehme?«
    »Ich versichere dir, daß ich damit nicht scherze.«
    »Dann macht es dir hoffentlich nichts aus, wenn ich dir vorher ein paar Fragen stelle, oder?«
    Er breitete zum Zeichen seiner Kooperationswilligkeit die Arme aus. »Nur zu, frag, was immer du willst.«
    Sie legte den Kopf schief, und über die Verwirrung und den Unglauben auf ihren Zügen blitzte Belustigung.
    »Stehst du vielleicht unter dem Einfluß von Drogen?«
    »Definitiv nein.«
    »Und soll ich davon ausgehen, daß du dich, ähm, schon in mich verliebt hast, als ich noch süße sechzehn war? Und diese Liebe hast du die ganze Zeit in deinem Herzen bewahrt, weswegen du mich jetzt, wo du mich endlich wiedersiehst, gleich heiraten willst?«
    »Diese Idee ist genauso albern und weit hergeholt wie die davor.«
    »Ach so.« Absurderweise enttäuschte sie diese Antwort sehr. Warum hatte er nicht ein kleines bißchen in sie verliebt sein können, als sie absolut verrückt nach ihm gewesen war?
    »Wäre es dir lieber, wenn ich schwindeln und dir sagen würde, daß du mir damals sehr viel bedeutet hast?«
    »Nein. Ich würde jetzt aber gern deine wahren Gründe für diese Heirat zu hören bekommen«, entgegnete sie so unbeteiligt wie möglich, um sich nichts anmerken zu lassen.
    »Nun, dafür gibt es zwei sehr gute Gründe: Ich brauche eine Frau und du einen Mann.«
    »Aha«, erwiderte sie trocken, »und das macht uns zum idealen Paar?«
    Cole blickte in ihr Gesicht hinab, sah die leuchtenden Augen und den lachenden Mund und hatte das starke Bedürfnis, sie auf der Stelle zu küssen. »Ja, das glaube ich.«
    »Ich weiß nicht, warum du heiraten mußt«, erklärte sie, »aber du kannst mir glauben, eine Ehe wäre das letzte, was ich jetzt haben wollte oder brauchen könnte.«
    »Ich fürchte, da irrst du dich. Eine Vermählung wäre die Lösung all deiner Probleme. Ein Idiot hat dich landesweit zum Trottel gemacht, und wenn ich dem glauben darf, was der Enquirer schreibt, steht dein Magazin schon seit einem Jahr unter starkem Druck der Konkurrenz, weil du die Segnungen einer Ehe noch nicht für dich in Anspruch genommen hast.
    Glaub mir, nach Dans üblem Benehmen wird das schlimmer werden. Der Enquirer hat sich ja schon richtiggehend lustig über dich gemacht.« Er schüttelte den Kopf und fuhr dann schonungslos fort: »So etwas nennt man schlechte Presse, Diana. Wenn man die erst einmal hat, wird man sie nicht so leicht wieder los. Mal abgesehen von dem persönlichen Schaden, den man davon bekommt, wirkt sich so etwas auch sehr, sehr schlecht aufs Geschäft aus.
    Wenn du jetzt aber zustimmst und mich heiratest, bewahrst du dir nicht nur deinen Stolz, sondern ersparst deiner Firma die Negativpropaganda.«
    Sie starrte ihn an wie jemand, dem der beste Freund gerade einen Dolch in den Rücken gestoßen hat. »Wie verzweifelt und am Boden liegend muß ich dir Vorkommen, wenn du tatsächlich glaubst, ich würde deinen Antrag annehmen?«
    Diana ließ das Geländer los und kehrte zur Suitentür zurück. Aber Cole hielt sie am Arm fest. »Ich bin hier derjenige, der am Boden liegt.«
    Die junge Frau sah ihn stirnrunzelnd an. »Und was genau setzt dir so sehr die Pistole auf die Brust, daß du die

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