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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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rief die Schwester. »Ich muß nur noch eine Aufnahme in den Kasten kriegen.«
    Spence stand neben einer ausgebreiteten Decke und verteilte seine Aufmerksamkeit gleichmäßig auf Corey und die beiden eineiigen Zwillinge, die auf der Decke hinter einem Ball herkrabbelten. Er drehte sich um und lächelte Diana zu. Als er Cole bemerkte, nickte er nur, und von dem Lächeln war nichts mehr zu sehen.
    »Wir arbeiten gerade an der Oktober-Ausgabe«, erklärte sie Harrison.
    »Deine arme Großmutter muß sich in dem Parka doch fühlen, als würde sie gegrillt«, bemerkte Cole.
    Rechts auf dem Rasen hatte man vor einer Werkstatt, die wie ein Bauernhaus aus einem Märchenbuch aussah, ein paar Tische aufgestellt. Zwei Frauen dekorierten einen davon mit Kränzen und Gebinden aus Tannenzapfen, Beeren und, wie Cole amüsiert feststellte, bemalten Früchten.
    Am nächsten Tisch beschäftigten sich ein junger Mann und eine Frau damit, alte Messingtürklopfer von Firnis zu reinigen. Drei Türen in verschiedenen Stadien der Renovierung lehnten an der Werkstatt. »Wir bereiten ein Feature mit dem Titel >Wie man seiner Tür eine eigene Persönlichkeit gibt< vor«, erklärte ihm Diana. Schon erschienen zwei Männer mit farbbeschmierten Arbeitskleidern aus dem Schuppen und trugen die Türen hinein.
    »Vorsicht, daß nichts an die Türblätter kommt«, rief Großvater Britton von seiner Werkbank vor dem Cottage. Sein Tisch war mit Zeichnungen übersät. Ihre Ränder wurden von Kisten in mehreren Größen festgehalten, damit der Wind sie nicht fortwehen konnte. Cole hatte allerdings keine Ahnung, was sie enthalten mochten.
    Als der alte Mann die beiden Neuankömmlinge bemerkte, winkte er ihnen gleich, sich zu ihm zu gesellen. Mr. Britton wischte sich die Rechte an der Arbeitsschürze ab und schüttelte Cole die Hand. Dann wandte er sich an seine Enkelin, und man konnte seinen leuchtenden Augen ansehen, daß er ihr unbedingt etwas berichten wollte. »Diana, mir spukt da schon seit Wochen etwas im Kopf herum, und jetzt glaube ich, den Dreh gefunden zu haben. Sieh dir das doch bitte mal an.«
    Sie blickte auf die Zeichnungen, die vor ihm lagen, und dann auf die hölzernen Beschwerer. »Was soll das denn werden?«
    »Vogelhäuschen«, antwortete er. »Die werden bestimmt der Hit! Das sind keine gewöhnlichen Vogelhäuschen, sondern richtige kleine Burgen oder Bauernhöfe mit strohgedeckten Dächern und Miniaturställen. Und hier habe ich sogar eines dieser Anwesen, wie sie sich früher die Plantagenbesitzer im Süden gebaut haben. Natürlich könnte ich auch etwas Moderneres basteln, schmucke Stadt- oder Apartmenthäuser.«
    Corey, Mutter und Großmutter waren mit den Aufnahmen fertig und näherten sich der Gruppe. »Henry Britton«, schimpfte Omi gleich, »habe ich das richtig gehört? Du willst für Vögel Apartmenthäuser bauen?«
    »Nein, das habe ich niemals gesagt. Ich zeige Diana hier nur gerade ein paar Entwürfe für Vogelhäuschen.«
    »So etwas haben wir aber schon vor zwei Jahren gebracht, Dad«, wandte die Mutter besorgt ein, weil ihr natürlich bewußt war, daß das Magazin ständig mit originellen Neuheiten aufwarten mußte.
    »Das sind ja eigentlich auch keine Häuschen nur für Vögel, Mary«, entgegnete der Großvater und hörte sich etwas frustriert an. »Die mögen zwar so aussehen, dienen aber ebenso dazu, das Menschenauge zu erfreuen. Ich stelle sie mir als Dekoration für den Garten vor. Donner und Doria!« Er schlug sich begeistert auf den Oberschenkel. »Stellt euch nur einmal vor, man hat mehrere davon in einer Reihe oder Gruppe im Garten stehen. Das sähe doch bestimmt wunderbar aus!«
    Seine Frau war davon nicht sonderlich beeindruckt. »Du meinst also, man soll sich eine richtige kleine Stadt für Vögel aufbauen?«
    Er sah sie ungnädig an. »Corey könnte sie hübsch arrangieren, mit etwas Grün und ein paar bunten Blumen oder Kräutern dazwischen. Das gäbe sicher auch ein paar wunderbare Aufnahmen fürs Magazin.«
    »Ich glaube kaum, daß Abonnenten sehr begeistert von Vogelhäuschen sein dürften, die eigentlich gar nicht für unsere gefiederten Freunde gedacht sind.«
    »Doch, das werden sie schon, verlaß dich drauf. Zu jedem Weihnachtsfest verbringst du zwei geschlagene Tage unterm Baum, um die kleinen Porzellanhäuschen so aufzuhängen, daß sie wie auf einer Norman-Rockwell-Zeichnung aussehen - und in denen wohnt schließlich auch niemand. Deswegen glaube ich fest daran, daß meine Miniaturhäuser im

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