Der Rausch einer Nacht
Garten sehr schmuck und hübsch wirken.«
Alle sahen Diana an und erwarteten von ihr eine Entscheidung in dieser Angelegenheit.
Corey war zwar verantwortlich für die künstlerische Präsentation im jeweiligen Heft, und die anderen hatten auch ihre Projekte und Bereiche, aber auf Dianas Schultern ruhte die Last für den Gesamteindruck des Magazins und auch dafür, die Käufer und Abonnenten zufriedenzustellen; denn nur eine hohe Auflage garantierte den finanziellen Erfolg und das Weiterbestehen des Familienunternehmens.
Diana hatte eigentlich etwas ganz anderes im Sinn gehabt, als sie hierhergekommen war, und jetzt mußte sie sich konzentrieren, um die richtige Entscheidung zu treffen. »Im Grunde genommen halte ich Großvaters Idee für gut. Wir könnten sogar Gartenschmuck und -dekoration zum Schwerpunkthema einer der nächsten Ausgaben machen.«
Henry nickte zufrieden und konnte endlich etwas zur Sprache bringen, das ihm noch mehr am Herzen lag. »Gestern abend haben wir beide doch über biologischen Anbau gesprochen und wollten das ebenfalls in einer der kommenden Ausgaben als Schwerpunkt präsentieren.
Bioanbau ist sehr populär. Vielleicht könnten wir die Gartenhäuschen ja damit kombinieren.«
Als sie nicht gleich darauf reagierte, weil ihre Gedanken sich längst wieder mit ihrem eigentlichen Anliegen beschäftigten, fuhr er fort: »Wenn dir die Idee zusagt, setze ich gleich morgen eine Liste mit den Artikeln auf, die ich dafür vorsehen würde.«
Diana aber überlegte gerade, wo sie die Familie versammeln sollte, um sie von ihrer Hochzeit in Kenntnis zu setzen. »Hört sich großartig an, Opi, genauso machen wir's.« Das klang nicht sehr nach ihr, und die drei Frauen starrten sie verwundert an.
»Aber wir haben den biologischen Anbau doch schon vor gar nicht so langer Zeit gefeatured«, wandte ihre Schwester ein.
»Stimmt, das hätte ich ja beinahe vergessen«, entgegnete Diana mechanisch. »Aber da standen doch Obst und Gemüse im Vordergrund. Diesmal kommen eben Blumen an die Reihe.« Sie hob den Kopf und entdeckte, daß sie jetzt auch von den männlichen Familienmitgliedern angestarrt wurde. »Hört mal, ich muß euch etwas sagen. Kommt doch bitte alle ins Wohnzimmer.«
Corey schirmte die Augen mit der Hand ab und sah in den Himmel. »Ich warte schon den ganzen Nachmittag darauf, daß die Sonne so wie jetzt durch die Äste da drüben scheint. Laß mir bitte noch zehn Minuten, um Spence und die Zwillinge unter dem Baum zu versammeln. Das soll nämlich eine Aufnahme nur für mich und meine Familie werden.«
»Du kannst dir ruhig eine halbe Stunde Zeit lassen«, sagte Diana, weil ihr klar geworden war, daß Coreys Team bestimmt so lange brauchte, um alles zusammenzupacken und abzufahren. Außerdem würde ihre Familie sich bestimmt vorher waschen und umziehen wollen.
»Ach, übrigens«, meinte ihre Schwester noch, »Cindy Bertrillo hat angerufen, und Glenna hat die Nachricht entgegengenommen. Sie möchte, daß du so rasch wie möglich zurückrufst. Irgendwas ist zu klären, sie wollte aber nichts Genaueres sagen.«
Cindy war die Public-Relations-Verantwortliche des Magazins, und wann immer ein Medienvertreter etwas erfahren wollte, wandte er sich an sie. Diana hatte eine ziemlich genaue Vorstellung, um was es bei diesem Anruf ging. »Gut, ich melde mich später bei ihr.«
Cole betrachtete immer noch das Treiben im Garten. Ein organisiertes Chaos brach aus, als die Firmencrew ihre Sachen zusammensuchte und die Familie dabei half. »Der Ausdruck >Familienbetrieb< ist mir zwar geläufig«, erklärte er jetzt mit einiger Bewunderung, »aber so etwas wie das hier hätte ich mir nie vorgestellt. Du kannst sehr stolz auf das sein, was du geschaffen hast.«
»Ich habe mein ganzes Kapital in das hier gesteckt und es vermarktet, aber geschaffen habe ich es nicht«, antwortete sie und nickte in Richtung ihrer Familie, »diese Ehre gebührt ihnen.«
Diana wußte, daß er ihr das nicht glauben würde, aber sie würde ihm erst später alles erklären können, weil jetzt dafür wirklich keine Zeit war. Schon lange bevor ihr Vater die Tochter der Brittons geheiratet und sie und Corey hierher nach Houston geholt hatte, waren diese Leute längst Selbstversorger gewesen und hatten alles mit ihren eigenen Händen hergestellt.
Kapitel 33
»Also gut«, sagte Diana mit einem nervösen Lächeln, als die Familie ins Wohnzimmer kam, wo in der einen Ecke der Flügel stand und ihm gegenüber der große offene Kamin
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