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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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inquisitorische Kreuzverhör, das gleich über ihn hereinbrechen würde.
    Henry Britton gehörte nicht zu den Menschen, die sich mit langen Vorreden aufhielten: »Amen. - Nun, Cole, wie sehen Ihre weiteren Pläne aus?«
    Aber bevor Harrison seine wohlüberlegte Antwort geben konnte, mischte sich schon Diana ein. »Corey möchte unbedingt alles über die Trauung erfahren. Ich habe sie lange genug warten lassen, weil ich euch erst beisammen haben wollte.«
    Ihre Schwester wußte gleich, was von ihr verlangt wurde, und sagte: »Bitte, Opi, laß uns erst von der Hochzeit hören. Wenn wir die dann hinter uns haben, können wir immer noch an die Zukunft denken.« Sie wandte sich an Cole und fragte: »Das ist Ihnen doch recht, oder?«
    In diesem Moment gelangte er gleich zu mehreren bedeutenden Schlußfolgerungen:
    -    Großmutter war nicht, wie er vorher angenommen hatte, eine ältliche Frau mit einigen liebenswerten Schrullen, die kein Blatt vor den Mund nahm, sondern noch sehr rüstig, sehr offen, sehr exzentrisch und verschlagen wie ein Fuchs.
    -    Corey war stets und überall zuerst Dianas Verbündete. Was ihn anging, so verhielt sie sich noch neutral.
    -    Diana selbst war unabhängig von ihren feinen Zügen und ihrer wunderbaren Stimme eine geborene Diplomatin und ein Trumpf für jede Runde, sei es nun ein gemeinsames Dinner oder eine Aufsichtsratsitzung.
    Er beobachtete sie genau, wie sie nun begeistert und in den glühendsten Farben von einer eigentlich eher unromantischen und abrupten Hochzeit berichtete, von der sie sich an so gut wie gar nichts mehr erinnern konnte. Diana verstand es dennoch, ihre Zuhörer mit allerlei Details zu fesseln.
    »Wir haben das Hotel in Coles Limousine verlassen und sind gleich zum Flughafen gefahren. Cole hat einen eigenen Gulfstream, Großvater, und das ist ein viel größeres Flugzeug als so ein kleiner Learjet. Dieses Modell solltest du in das Mobile aufnehmen, das du für Jungszimmer vorgestellt hast. Als wir an Bord kamen, stand da schon eine Magnumflasche Champagner in einem Eiskübel bereit, und einer der Piloten war bereits im Cockpit damit beschäftigt, na ja, eben mit dem, was Piloten so tun müssen, ehe das Flugzeug starten darf«, erklärte sie und winkte mit ihren grazilen Fingern all das ab, was zur Startbereitschaft mitsamt seinen vielen Checks und Überprüfungen gehörte. »Ein paar Minuten später traf dann auch der andere Pilot ein. Der hieß übrigens Jerry Wade. Was soll ich dir sagen, Omi«, flocht sie rasch ein, um die Großmutter abzulenken, weil diese schon die ganze Zeit Cole intensiv anstarrte, »im Dunkeln sieht er deinem Lieblingsfilmstar zum Verwechseln ähnlich. Ich habe ihm gesagt, er müsse uns unbedingt einmal besuchen kommen.«
    Harrison verfolgte mit leiser Belustigung, daß Rose Britton tatsächlich auf dieses Manöver hereinfiel. Er kannte zwar seinen ersten Piloten, brachte ihn aber mit keinem Filmstar in Verbindung. Gespannt wartete er jetzt darauf, wem dieser Mann denn nun ähnlich sehen sollte.
    »Tatsächlich?« entgegnete die Großmutter halb zweifelnd und halb begeistert. »Da besteht tatsächlich eine Ähnlichkeit zwischen ihm und Clint Eastwood?«
    »Wenn er wie der heutige Eastwood aussehen soll«, warf Großvater irritiert ein, »dann hat er eine Glatze und kann nur noch krächzen.«
    Corey beugte sich zu dem immer amüsierteren Cole hinüber, scheinbar um ihm Spargel aufzutun, in Wahrheit aber, um ihm zuzuflüstern: »Omi ist ganz verrückt nach diesem Westernhelden, und Opi wird regelmäßig eifersüchtig, wenn die Sprache auf ihn kommt. Die beiden sind richtig süß, nicht wahr?«
    »Mom, dir würde bestimmt gefallen, wie Cole das Innere seines Jets eingerichtet hat«, fuhr Diana fort. »Man hat das Gefühl, ein richtig vornehmes Wohnzimmer zu betreten. Alles ist in hellgrauem Leder, gehalten, und die Verzierungen bestehen aus Messing und Gold. Zwei halbkreisförmige Sofas stehen einander gegenüber, und dazwischen befindet sich ein zierlicher Tisch, eine kostbare Antiquität, nebst passendem Büfett mit Kupfergriffen.«
    Diana verstand es ausgezeichnet, die verschiedenen künstlerischen Interessen der Familienmitglieder anzusprechen, indem sie äußerst lebendig jeden Einrichtungsgegenstand in der Hauptkabine beschrieb, angefangen von den Waterford-Kristallampen an der Decke bis zum Orientteppich auf dem Boden. Cole fielen bei ihrem Bericht zwei Dinge besonders auf: zum ersten, daß sie eine ausgesprochene Begabung für

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