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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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kalt ist. Denk doch nur daran, wie er Diana auf der Auktion die Halskette ersteigert hat, damit alle glauben sollten, er habe sich in sie verliebt. Und jetzt sieh dir die beiden an, wie sie dort am Pool stehen. Mir kommt da gleich der Märchenprinz in den Sinn, der auf dem Ball Aschenbrödel zu Hilfe geeilt ist.«
    Spence schaute mit skeptischer Miene aus dem Fenster. Corey fiel bald auf, daß er schwieg, und sie spürte, daß er anderer Ansicht war. »An was erinnert dich denn die Szene dort draußen?«
    »An Rotkäppchen und den Wolf.«
    Sie lachte, weil er ebenfalls ein Märchen bemüht hatte, doch die Heiterkeit verging ihr rasch, als er fortfuhr. »Nach allem, was ich über ihn gehört oder gelesen habe, kann ich dir versichern, mein Schatz, daß es sich bei diesem Mann, dessen Äußeres dich so in Verzückung versetzt, vermutlich um den gefühlskältesten Kerl handelt, der dir je untergekommen sein dürfte. Und man darf ihn sicher auch als den Unternehmer bezeichnen, der am bedenkenlosesten über Leichen geht.«
    Corey vergaß ihren Salat. Obwohl sie mit der Börsenentwicklung und der Hochfinanz längst nicht so vertraut war wie ihr Mann, so verfolgte sie doch die Fernsehnachrichten. »Wie kannst du nur so etwas sagen? Vor gar nicht so langer Zeit hat man ihn überall gefeiert, weil er irgendeine Computerfirma gekauft hat. Es hieß sogar, er habe einen großen Coup gelandet. Aber nie war die Rede davon, Cole habe irgend etwas Illegales angestellt.«
    »Die Firma hieß Cushman Electronics«, klärte er sie auf, »und man hat die Übernahme deswegen einen Coup genannt, weil kurz vorher Gerüchte an der Wall Street aufkamen, Cushmans neuer Computer-Chip, der sich noch in der Testphase befindet, bereite Probleme. Daraufhin sind die Aktien der Firma von achtundzwanzig auf vierzehn Dollar gefallen. Cole Harrison ist dann gleich auf den Plan getreten und hat Cushman, die gut und gerne dreihundert Millionen wert waren, für die Hälfte eingesackt.«
    »Das war doch ziemlich clever von ihm. Du sagst doch immer, man soll die Aktien kaufen, die tief stehen und vermutlich wieder steigen werden.«
    »Was glaubst du denn, wer die Gerüchte in die Welt gesetzt hat? Und wem gehört wohl das unabhängige Test-Institut, bei dem Cushman seinen neuen Chip auf Herz und Nieren prüfen ließ?«
    Corey starrte ihn an. »Gibt es denn Beweise dafür, daß Coles Leute die Testergebnisse gefälscht oder solche Gerüchte aufgebracht haben?«
    »Sobald man ihm etwas nachweisen kann, wandert er sofort ins Gefängnis.«
    Ein Frösteln überkam die junge Frau, das jedoch nicht lange hielt, weil sie sich daran erinnerte, wie er einmal im Stall einen kranken Dreijährigen beruhigt hatte. Und sie mußte nur aus dem Fenster blicken und feststellen, wie er ihre Schwester ansah »Solange man ihm nichts nachweisen kann, ist das bloße üble Nachrede.«
    »Seltsam, solche Gehässigkeiten folgen ihm, wohin er auch geht oder kommt«, bemerkte Spence sarkastisch. »Und er scheint ständig irgendwelche Pläne zu verfolgen. Letzte Nacht zum Beispiel brauchte er dringend eine Ehefrau, damit sein armer Onkel in Ruhe von dieser Welt scheiden kann. Als er Diana gesehen hat, ist ihm sogleich aufgegangen, welche Möglichkeiten deine Schwester bietet. Also hat er auf der Auktion für sie den edlen Ritter gespielt - und natürlich sichergestellt, daß die Presse auch schön alles mitbekommt -, und während Diana schon angeheitert war und ihr das Herz vor Dankbarkeit überquoll, hat er die Gelegenheit beim Schopf ergriffen, ist mit ihr nach Las Vegas geflogen und hat sie dort geheiratet, ehe sie wieder zur Besinnung kommen konnte. Wahrhaftig, ein weiterer großer Coup von ihm! Binnen zwölf Stunden erschleicht er sich seinen Weg in unsere Familie, und jetzt treibt er uns auch noch alle in den Wahnsinn, weil wir nicht dahinterkommen, was er wirklich beabsichtigt.«
    Corey lächelte, weil ihr seine Mutmaßungen so dumm vorkamen. Sie legte alles, was sie geschnitten oder kleingehackt hatten, in die Holzschüssel. »Abgesehen davon, daß Cole gut aussieht und sehr sexy ist, besitzt er auch ein Milliardenvermögen, und man hat ihn schon mit vielen schönen Frauen gesehen. Glaub mir, Spence, dieser Mann hat es nicht nötig, all das auf sich zu nehmen, was er letzte Nacht getan hat, bloß um an eine Ehefrau zu kommen.«
    »Harrison hat mit Diana ja auch viel mehr als eine schöne Ehefrau bekommen«, widersprach ihr Mann bitter. »Letzte Nacht ist ihm etwas geradezu

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