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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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Methodist University war, ist er immer zu mir ins Burschenschaftshaus gekommen, wenn er sich gerade in Dallas aufhielt. Bis zum heutigen Tag habe ich nie mehr erleben dürfen, wie Doug sich plötzlich für Superman hielt und über ein Hochhaus springen wollte - dabei hatte er nicht mehr als drei Rum-Cola getrunken.«
    Seine Frau nickte, betrachtete aber wieder das Paar an der Palme. Sie beobachtete Cole genau und stellte fest, daß er allem lauschte, was Diana zu sagen hatte. Ohne sich dessen bewußt zu werden, sprach Corey ihre Gedanken laut aus. »Nein, das kann ich einfach nicht glauben.«
    Spence war lange genug mit ihr verheiratet, um zu wissen, daß er ihr jetzt besser nicht widersprach. Erst letzten Monat hatte sie schon >einfach nicht glauben< können, daß einer der Angestellten Werkzeug stahl - selbst dann nicht, als man ihn erwischte und der entwendete Schraubenschlüssel aus seiner Gesäßtasche lugte.
    Doch auch Corey hielt den Mund und erinnerte ihren Mann nicht daran, daß er große Stücke auf Dan gehalten hatte, und als was hatte diese Ratte sich entpuppt? Doch warum das Spence Vorhalten, wo doch eigentlich alle in der Familie von ihm begeistert gewesen waren?
    »Kannst du ihm gegenüber nicht wenigstens den alten Rechtsgrundsatz gelten lassen, im Zweifel für den Angeklagten? Das würde uns hier einiges einfacher machen.«
    Spence sah ihre betrübte Miene und lächelte sie lüstern an. »Okay, aber das kostet dich etwas«, sagte er und wandte sich zum Gehen. Corey hielt ihn am Arm zurück. »Im Lendenschurz siehst du verdammt sexy aus«, grinste sie und riß ihm das Tuch aus dem Hosenbund.
    Er fuhr sofort zu ihr herum, umfaßte mit beiden Händen ihr Hinterteil und knabberte an ihrem rechten Ohr. »Dein Po ist aber auch nicht ohne.«
    Die Haushälterin schlurfte auf ihren orthopädischen Schuhen mit Gummisohle herein. »Ich hole jetzt lieber die Ente aus dem Backofen, bevor sie noch zu Kohle verbrennt«, erklärte sie seufzend und mit Leidensmiene.
    Corey erstarrte, und Spence nahm sofort die Hände von ihr. Doch dann zog er sie um so fester an sich, lachte und küßte sie trotz Glennas Anwesenheit.

Kapitel 36
    Als Cole mit Diana an seiner Seite den Speiseraum betrat, glaubte er erkennen zu können, daß ihre Familie beschlossen hatte, die plötzliche Heirat sei ein Grund zum Feiern - und nicht, sich auf den schurkischen Bräutigam zu stürzen.
    Eine große Schale mit gelben Rosen stand mitten auf dem Tisch und wurde von brennenden Kerzenständern flankiert. Man hatte das beste Porzellan gedeckt und das silberne Besteck aufgelegt. Auf einer großen Platte lagen Scheiben von gebratener Entenbrust, daneben fand sich ein Berg von flockigen Buttermilch-Biskuits, und zwei weitere Schüsseln enthielten frische Kartoffeln, die in Olivenöl und Rosmarin gebraten waren, und dampfenden, frisch gestochenen Stangenspargel.
    Die anwesenden Damen bemühten sich, Harrison freundlich zuzulächeln, und sogar der Großvater nickte ihm höflich zu, als er sich am Kopfende der Tafel niederließ und Cole bedeutete, er solle zu seiner Rechten Platz nehmen. Doch als Diana um den Tisch herumlief, um sich neben ihren Mann zu setzen, sagte die Großmutter: »Corey, warum begibst du dich nicht an die Seite von Mr. Harrison. Wenn Spencer dann zu mir kommt, erhalten wir alle die beste Chance, einander besser kennenzulernen.«
    Mrs. Foster ließ sich am anderen Ende des Tisches nieder, und für Diana blieb nur noch der Platz zwischen ihrer Mutter und Spencer. Cole bemerkte, wie Dianas Mutter etwas verwirrt über die ungewöhnliche Sitzordnung dreinblickte, doch ein Blick in die Runde belehrte ihn rasch, daß die Großmutter es geschickt verstanden hatte, ihn auf den >heißen Stuhl< zu plazieren. Er saß eingekesselt zwischen Großvater, Großmutter und Spencer. Diana, seine einzige Verbündete, war weit weg von ihm.
    Cole wäre sich wie der größte Heuchler vorgekommen, wenn er jetzt zusammen mit den anderen einem Gott, an den er nicht glaubte, für die Dinge dankte, die Er gar nicht bewirkt hatte; und dann die Idiotie auf die Spitze zu treiben, indem man Ihn um etwas bat, das zu gewähren Er überhaupt nicht die Macht besaß, und wenn doch, wahrscheinlich Besseres im Sinn hatte. Harrison mochte zwar manchen Fehler haben, aber solche Unehrlichkeit gehörte nicht dazu. Deshalb senkte er nur unmerklich den Kopf, während die anderen beteten, betrachtete die aufgestickte gelbe Rose an seiner Serviette und rüstete sich für das

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