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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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stellte und in verärgertem Schweigen zusah, wie er weiterhin durch ihr Büro stürmte und sich die Haare zerzauste.
    »Du mußte ihn sofort loswerden. Noch heute! Gib eine Pressemitteilung heraus, daß er dich unter Drogen gesetzt hat oder irgendwas! Egal, nur wirf ihn aus deinem Leben, und halt dich in Zukunft von ihm fern. Harrison ist nicht würdig, sich mit dir im selben Raum aufzuhalten. Nur zum Pferdemist ausschaufeln. Ja, das ist das einzige, wozu dieser Mann taugt!«
    »Was soll das heißen, du Snob!« empörte sie sich.
    »Wenn man ein Snob ist, bloß weil man einen Wirtschaftskriminellen und Gangster verabscheut, dann bin ich wohl einer!«
    »Wie kannst du es wagen, so über ihn zu sprechen?« explodierte jetzt auch Diana. »Für wen hältst du dich eigentlich?«
    Doch statt ihn mit dieser Bemerkung zur Besinnung zu bringen, erreichte sie damit nur das Gegenteil.
    Der Senator stürmte zu ihrem Schreibtisch, knallte die Hände darauf, beugte sich vor und erklärte ihr mit gefletschten Zähnen. »Diana, ich bin dein Freund. Und wenn ich dich je um einen Gefallen gebeten habe, dann um diesen: Schieß den Mistkerl in den Wind!«
    »Du verhältst dich vollkommen irrational.«
    Doug lief erneut wie ein verwundeter Stier auf und ab. »Wie kann ich dich nur zur Einsicht bringen?« Unvermittelt blieb er stehen und drehte sich zu ihr um. »Harrisons Treiben auf dem Aktienmarkt wird nun endgültig ein Riegel vorgeschoben! Die Bundes-Börsenaufsicht wird ihm das Handwerk legen, und das ist erst der Anfang.
    Wenn die mit ihm fertig ist, wird er vor ein ordentliches Gericht gestellt. Und das sperrt ihn ins Gefängnis, wo er auch hingehört, wie die großen Börsenmanipulateure Ivan Boesky und Michael Milken. Und der Staat Texas wird ihm auch den Prozeß machen. Wenn Harrison das alles hinter sich hat, wird er ein gebrochener Ex-Zuchthäusler sein.«
    In Diana brodelte es, doch es gelang ihr, äußerlich ruhig zu bleiben. »Warum sagst du so etwas?«
    »Weil die Cushman-Übernahme zum Himmel stinkt. Harrison hat den Deal manipuliert und mit unsauberen Tricks gearbeitet. Deswegen ist er ein Betrüger und ein Schwein!«
    »Sag mir sofort, wie du darauf kommst. Kannst du wenigstens einen Beweis für deine Anschuldigungen Vorbringen?«
    »Nein, das kann ich nicht«, entgegnete er gepreßt.
    »Dann hör bitte damit auf, soviel auf Gerüchte zu geben.« Sie hielt ihm die Hand hin. »Vertrau meinem Urteilsvermögen, und freu dich mit mir über mein Glück.«
    Anscheinend war sein Zorn verraucht, doch die Traurigkeit, die er nun an den Tag legte, war ihr noch unerträglicher als sein Wutanfall.
    »Diana, wenn du mich darum gebeten hättest, hätte ich mich für dich vor einen Lkw gestellt. Aber bei dieser Ehe kann ich mich beim besten Willen nicht mit dir freuen, und wenn du mit ihm zusammenbleiben solltest, kann ich dir nicht einmal mehr helfen.«
    »Ich habe aber vor, mit ihm zusammenzubleiben«, erwiderte Diana mit einer Festigkeit, die sie selbst am meisten überraschte.
    Er prallte zurück, als hätte sie ihn ins Gesicht geschlagen. »Dieser Bastard kann wirklich Frauen jeden Alters um den Finger wickeln. Sogar dich. Paß nur auf, Harrison bringt dich noch dazu, Dinge zu tun, die du eigentlich gar nicht willst.«
    Sie vermutete, er spiele darauf an, daß alle ihre Freundinnen damals heiß in den Pferdepfleger verliebt gewesen waren. Diana beschloß, darauf nicht einzugehen, genausowenig wie auf seine letzte Schmähung. Ihre Kehle zog sich zusammen, als sie sah, wie ihr lebenslanger Freund jetzt das Büro verließ, vermutlich für immer.
    »Doug«, rief sie ihm hinterher.
    »Was?« antwortete er mit gepreßter Stimme.
    »Alles Gute«, flüsterte sie.

Kapitel 41
    Als Cole durch die Eingangstür des Verwaltungsgebäudes seiner Unified Industries lief, konnte er kaum glauben, was sich alles in den Tagen entwickelt hatte, seit er zum letztenmal hiergewesen war. Er hatte Diana Foster geheiratet. Ja, er hatte es wirklich getan. Die Vorstellung zauberte ein Lächeln auf seine Lippen, und die Empfangsdame sah ihm entsetzt hinterher.
    Harrison kam sich zusätzlich wie im falschen Film vor, weil sich alles verändert zu haben schien. Als er vor ein paar Minuten auf das Firmengelände gelangt war, erinnerte ihn der sorgfältig gepflegte Rasen plötzlich an samtenen Smaragd - genauso wie der See an blauglitzernde Kristalle. Seinem Chauffeur gegenüber hatte er bemerkt, was heute doch für ein außergewöhnlich schöner Tag sei. Der

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