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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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wichtig ist.«
    »Weil mein Name und der meines Unternehmens im Zusammenhang mit dem Cushman-Deal durch den Dreck gezogen worden sind. Die Gründe dafür gefallen mir nicht. Auch die Methoden, die dabei angewandt wurden, passen mir nicht. Und erst recht habe ich etwas gegen die Mitspieler.«
    Er räusperte sich, um nicht mehr ganz so hart zu klingen, und fuhr dann fort: »Die Cushmans sind eine alteingesessene und sehr einflußreiche amerikanische Familie. Sie haben enormen politischen und sonstigen Einfluß mobilisiert, um mich zu Fall zu bringen. Wie ich heute erfahren durfte, wollen sie sogar das Finanzamt gegen mich aktiv werden lassen. Politiker und Presse beschimpfen mich. Am meisten aber widert mich die Heuchelei dahinter an.«
    Wenn sie in den letzten Tagen etwas über ihren Ehemann herausgefunden hatte, dann den Umstand, daß er für einen Geschäftsmann, dem man nachsagte, keine Skrupel zu kennen und notfalls über Leichen zu gehen, über einige sehr stark entwickelte moralische Überzeugungen verfügte, an denen er nicht rütteln ließ.
    »Und glaubst du«, fragte sie mit einem Anflug von Furcht in der Stimme, »daß du morgen etwas dagegen unternehmen kannst?«
    »Möglicherweise wird es mir gelingen, die ganze Bande vorzuführen.«
    Diana konnte sich keinen Grund dafür nennen, aber das unbestimmte Gefühl beschlich sie, jetzt besser nicht weiterzufragen, weil sie sich sonst noch mehr Sorgen machen würde.
    So meinte sie nur: »Jetzt hast du mir gesagt, was du bekommen hast. Aber was mußtest du dafür geben?«
    »Wenn ich morgen meine Stellungnahme abgebe, verwirke ich damit das Recht, mich auf den Fünften Verfassungszusatz zu berufen.«
    »Gott, das hört sich ja an, als hielten sie dich für einen Mafiaboß!« Diana schüttelte sich. »Was genau besagt denn der Fünfte Verfassungszusatz?«
    »Der garantiert mir, daß man mich nicht zwingen kann, etwas auszusagen, das gegen mich verwendet werden kann. Außerdem beinhaltet er das Recht, daß man mich nicht ein zweites Mal für etwas vor Gericht stellen kann, das bereits in einem anderen Verfahren abgehandelt wurde.« Er grinste schräg. »Aber du hast recht, man hat mich tatsächlich wie einen Mafioso behandelt.« Cole zog sie an sich und knabberte an ihrem Ohr. »So ergeht es eben einem Nobody, der in die Oberste Liga vordringt und dort mit den Jungs in den Brooks-Brothers-Anzügen spielen will.«
    »Du trägst doch gar keine Brooks-Brothers-Anzüge«, kicherte sie, als er nicht von ihrem Ohrläppchen ablassen wollte.
    »Richtig«, gluckste er, »und genau das ärgert sie ja so sehr. Diese Herrschaften wissen nicht, wie sie mit meinesgleichen umgehen sollen. Menschen wie ich sind für sie unberechenbar, weil wir nicht ihre Uniform tragen.«
    An seiner Stelle wäre Diana angesichts der Aussicht von Sinnen gewesen, vor ein Gericht gestellt, aufgrund falscher Anschuldigungen abgeurteilt und dann ins Gefängnis geworfen zu werden. Doch Cole besaß eine solche Kraft, die er aus sich selbst bezog, daß jede neue Herausforderung ihn nur noch stärker zu machen schien.
    Sie strich über sein Kinn. »Bist du dir wirklich im klaren darüber, was morgen passiert?«
    »Nein. Ich weiß nur, was geschehen könnte, und das möchte ich sehr gern erleben.«
    »Und was ist das?«
    Harrison küßte sie und antwortete mit einem leichten Lächeln: »Ich möchte dein Gesicht auf dem Kissen neben mir sehen, wenn ich mich zu Bett lege, und auch, wenn ich morgens aufwache. Und vor allem anderen möchte ich dir alles geben, was du dir wünschst.«
    »Auch dich?« schlug sie vor und sah, wie seine grauen Augen sich veränderten.
    »Ja, auch mich«, flüsterte er heiser.
    Doch da läutete das Telefon, und es kostete Diana einige Überwindung, sich aus seinen Armen zu lösen. Immer noch beschwingter Stimmung, fragte sie, bevor sie abhob: »Da dir heute abend so viele Erleuchtungen über die menschliche Natur gekommen sind, setz jetzt all deine übersinnlichen Kräfte ein, und sag mir, wer am anderen Ende ist.«
    Cole antwortete mit dem ersten Namen, der ihm in den Sinn kam: »Doug Hayward.«
    Er selbst erschrak am allermeisten, als sich tatsächlich Doug Hayward meldete.
    Diana legte eine Hand auf die Sprechmuschel und flüsterte: »Er möchte herauf kommen.«
    Harrison schob die Hände in die Hosentaschen und nickte nur kühl.

Kapitel 61
    Dianas sofort aufkeimende Hoffnung, Doug sei gekommen, um sich für alles zu entschuldigen und mitzuteilen, daß die Anhörung ausgesetzt

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