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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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zu diesem Thema vorgebracht hatte.
    »Wenn ich nicht gewesen wäre, würdest du noch immer auf dem Grund und Boden deines Vaters hocken, genauso wie es schon sein Vater und sein Großvater getan haben. Und den lieben langen Tag würdest du Rinder zusammentreiben und mehr schlecht als recht über die Runden kommen. Statt dessen kannst du es dir heute in einem eigenen Rolls-Royce und einem Privat-Jet bequem machen.« Zur Unterstreichung seiner Worte tippte Cal sich mit dem Zeigefinger an die Brust. »Ich war und bin derjenige, der immer an dich geglaubt hat, Junge. Mir hast du es zu verdanken, daß du das College besuchen konntest. Und als dein Pa nichts davon hielt und mir nicht mal zuhören wollte, habe ich dir mein ganzes Geld von diesen Ölbohrungen gegeben, damit wenigstens einer in der Familie eine anständige Ausbildung erhält!« Der Onkel hielt in seinem wütenden Monolog inne und lief in die Küche. »Zeit für meine Medizin«, entschuldigte er sich kurz. »Aber du bleibst schön da sitzen. Ich bin nämlich noch lange nicht fertig und komme gleich wieder.«
    Cole sah zu, wie er den alten, ausladenden Sessel umrundete und sich an dem Tisch voller Magazine vorbeischob. Er schwieg auch jetzt. Kein besonders angenehmer Tag lag hinter dem jungen Mann, und nach allem, was der Abend bis jetzt gebracht hatte, stand ihm auch kein schöner Ausklang bevor. Er war mit den Verhandlungen an der Ostküste ein paar Stunden früher fertig geworden und hatte sich schon gefreut, dadurch etwas mehr Zeit mit seinem Onkel verbringen zu können. So hatte er seinen Piloten angerufen und ihm aufgetragen, die Maschine zu betanken und alles für den Flug nach Texas bereitzumachen.
    Von da an war alles schief gelaufen.
    Das Wetter war schlecht, der Flug verlief sehr rauh, und die Flugaufsicht riet ihnen, eine breite Sturmfront weiträumig zu umgehen, die sich über Arizona gebildet hatte. Der neue Kurs kostete sie eine Stunde und zwang sie, in El Paso zu landen, weil der Treibstoff nicht mehr ausreichte. Dorthin hatte es dank des Unwetters auch andere Flugzeuge verschlagen, und durch das erhöhte Luftverkehrsaufkommen verloren sie eine weitere Stunde.
    Als sie dann endlich Ridgewood Field anflogen, versuchte Cole bereits zum sechstenmal entnervt, seinen Onkel telefonisch zu erreichen, um ihn zu bitten, ihn am Flugplatz abzuholen. Doch wie schon bei den vorangegangenen fünf Malen bekam er nur die Bandansage zu hören, daß der Anschluß vorübergehend gestört sei.
    Der Service der Telefongesellschaft in dieser Gegend war immer schon frustrierend unzuverlässig gewesen. Cal hatte es sich seit langem zur Angewohnheit gemacht, von der Telefonrechnung für jeden Tag ein Dreißigstel des Betrags abzuziehen, an dem sein Apparat wieder einmal nicht funktioniert hatte. Cole sagte sich nun, daß die Telefongesellschaft darauf in der üblichen Weise reagiert und seinen Anschluß abgeschaltet haben mußte.
    Als Cole aus dem Flugzeug stieg, empfing ihn eine schwüle Hitze, die sich wie feuchte Watte über ihn stülpte. Er beschloß gleich, sich hier am Mini-Flughafen einen Leihwagen zu nehmen und zur Ranch hinauszufahren.
    Ridgewood lag fünfundvierzig Meilen nördlich von Kingdom City, und von dort waren es noch einmal vierzig Meilen Richtung Osten bis zum Hof seines Onkels. Der hiesige Flughafen war vor dreißig Jahren quasi mitten im Nirgendwo errichtet worden. Er wurde hauptsächlich von den Ölgesellschaften genutzt, die auf ihm Spezialwerkzeug zur Reparatur der Förderanlagen einflogen, die in dieser Gegend die gesamte Landschaft verändert hatten. Ansonsten flog Texas Airlines die wellige Landebahn zweimal in der Woche mit Frachtgut und einem gelegentlichen Passagier an.
    Der Flughafen bestand neben der wenig Mut machenden Landebahn aus einem weißen Metallkasten, der allgemein als Terminal bezeichnet wurde. Im Innern dieses Gebäudes, das über kein Air-conditioning verfügte, konnte der Passagier sich an den Annehmlichkeiten von zwei Toilettenräumen, einem Kaffeeausschank und einem mitgenommenen Schalter erfreuen, hinter dem eine ebenso gutgelaunte wie korpulente Frau einem dabei behilflich war, einen der beiden zur Verfügung stehenden Leihwagen zu vermieten. Das Namensschild wies die Gute als >Roberta< aus, und wenn nicht gerade ein Auto verlangt wurde, füllte sie die Kaffeetassen.
    Roberta wischte sich die Hände an der Schürze ab, kramte einen Mietvertrag aus der Schreibtischschublade und stellte Cole höflich, aber bestimmt vor

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