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Der Rebell - Schattengrenzen #2

Der Rebell - Schattengrenzen #2

Titel: Der Rebell - Schattengrenzen #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Meurer
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Nein.
    Sich beugen, ein anderer werden, um als Accessoire in ein bewohntes Museum zu passen? – Nein.
    Er kam mit Amman gut aus, aber sie mussten nicht zusammenleben. Sicher hatte sich sein Vater mehrfach bei Aboutreika über seinen dickköpfigen Sohn beschwert.
    Dickköpfig, stur, idiotisch zählten zu den netten Bezeichnungen, Schwuchtel und Drecksau waren eher Titulierungen, die ihm sein Vater im Streit an den Kopf geworfen hatte.
    Kurz versengte die Glut seine Finger. Er hatte tatsächlich die Zigarette vergessen. So dämlich konnte auch nur er sein.
    Rasch warf er sie von sich.
    Olivers Herz füllte sich mit Schmerz. Wenn die Jungen bei Aboutreika unterkämen, würde er sich zusammenreißen, nur um bei ihnen zu bleiben.
    Er zündete sich eine weitere Zigarette an.
    »Wie lang bleiben wir noch hier in der Villa?«
    »Zu langweilig, was?« Er streichelte über Michas Haar.
    Der Kleine nickte.
    »Keine Freunde, keine Möglichkeit raus zu können, kein Internet, das ist schon ziemlich öde für euch.«
    »Warum sind wir eigentlich noch immer hier? Die Polizei kann uns vor den Geistern auch nicht beschützen.«
    Oliver sog an seiner Zigarette. »Schon wahr. Aber versuch mal jemand wie dem alten Roth beizubringen, dass die eigentliche Gefahr nicht mit ein paar gut ausgebildeten Beamten zu bekämpfen ist. Er würde uns alle ins Irrenhaus stecken.«
    »Dann belügen wir also die Polizei?«
    »Wir sagen nur nicht alles. Deswegen sitzen wir hier auch fest, zusammen mit George, Matthias und Daniel.«
    »Was habt ihr vor?«
    Sprach aus seinen Worten die Angst, dass sich der aktuelle Zustand nicht mehr normalisierte? Offenbar. In Michas Augen schimmerte klamme Furcht.
    Sanft massierte er Michas Nacken und sog den heißen Rauch in sich. Was sollte er sagen? Die Zukunft hing davon ab, was die Untersuchung ergab. »Wir versuchen einfach, den Knäuel an Fragen zu lösen.«
    Was sollte er sagen? Er konnte keine Prognosen für die Zukunft aufstellen, einfach weil er keine Ahnung hatte, was noch geschehen würde.
    Micha klammerte sich an seinen Arm und zog sich hoch. Opa hielt er mit einer Hand fest. Die langen Ohren wippten, während die Häsin ihr Köpfchen aus der Jacke streckte und schnupperte. Rauch kräuselte zu ihr. Automatisch versank sie wieder im Stoff.
    »Sollten wir dann nicht wieder rein und den anderen helfen?«
    Oliver deutete auf seine Zigarette. »Gleich, mein Kleiner.«
    Micha nickte und ging hinein.
    Einen Moment lang sah Oliver ihm nach.
    Die Lichter eines Wagens durchschnitten die Dämmerung. Er wandte den Kopf.
    In der ruhigen Gegend kam selten ein Fahrzeug vorbei.
    Langsam erhob er sich und ging zum Tor. In der Straße parkten nur wenige Autos. Die meisten Villen gehörten Firmen oder Vereinen, nur einige wenige schienen Privatbesitz, also Wohnhäuser, zu sein. Anwälte, Architekten, Ärzte, das Intendantenhaus. In den Mietflächen und Fahrzeugen spiegelte sich die überhebliche Noblesse des Kurecks . Oliver sah an sich herab. Cargopants , Batikshirt, Sneaker und die zu enge Jacke aus dem Boxclub . Nein, er passte in keiner Weise hierher.
    Ein weiteres Auto fuhr vorbei. Desinteressiert folgte sein Blick dem schicken Jaguar XJ, dezent silbrig, ein unauffälliger Wagen in der Gegend.
    Der Fahrer bremste und setzte langsam zurück.
    Oliver stieß den Rauch durch die Nase aus.
    Das leise sonore Brummen des Motors erinnerte an den Wagen seines Vaters, auch ein Jaguar. Das Fahrzeug hielt mitten auf der Straße, direkt vor dem Tor. Instinktiv wich Oliver zurück.
    In der dunklen Scheibe spiegelte sich das Tor übermächtig. Langsam, vollkommen lautlos, versank das Beifahrerfenster in der Tür. »Oliver, was machst du denn hier?«
    In dem hellen Lederschalensitz lehnte Amman Aboutreika . Er blinzelte irritiert. Seine rechte Hand ruhte auf der Schaltung, während die linke locker auf dem Lenker lag.
    Er setzte den Wagen weiter zurück, um vor dem Tor auf dem Bordstein zu halten.
    Das lag sicher nicht in der Absicht von Weißhaupt und Roth. Schließlich stand er unter Verdacht. Die Zeit zurückdrehen konnte Oliver trotz allem nicht mehr. Mit einem unguten Gefühl trat er an das Tor.
    Aboutreika stieg aus dem Wagen.
    Seltsam, er hatte den Ägypter größer in Erinnerung gehabt. Was ein Dreivierteljahr ausmachen konnte. Unterdessen überragte er Aboutreika um eine Handbreit.
    »Oliver, endlich habe ich dich gefunden.«
    In seiner Mimik spiegelte sich Freude. Aboutreikas schmale Lippen verzogen sich zu einem breiten

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