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Der Regenmacher

Der Regenmacher

Titel: Der Regenmacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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keine Jobs gäbe, gäbe es auch keine Juristische Fakultät.
    Und sie ist sehr gut bei dem, was sie tut. Sie kennt die richtigen Leute in den richtigen Kanzleien. Vielen der Leute, die jetzt für die Neueinstellungen zuständig sind, hat sie früher mal ihre Jobs verschafft, und sie ist brutal. Wenn ein Absolvent der Memphis State Personalchef einer großen Kanzlei ist und diese große Kanzlei Absolventen der Traditionsuniversitäten bevorzugt und unsere vernachlässigt, dann ruft, wie man sich erzählt, Madeline den Präsidenten der Universität an und bringt eine inoffizielle Beschwerde vor. Dann sucht, wie man sich ebenfalls erzählt, der Präsident die großen Kanzleien in der Innenstadt auf, speist mit den Partnern zu Mittag und stellt das Gleichgewicht wieder her. Madeline kennt jede freie Stelle in Memphis, und sie weiß ganz genau, wer für einen bestimmten Posten geeignet ist.
    Aber ihr Job wird härter. Zu viele Leute mit einem juristischen Diplom. Und dies ist keine der Traditionsuniversitäten.
    Sie steht beim Wasserkühler und schaut zur Tür, als wartete sie auf mich. »Hallo, Rudy«, sagt sie mit einer Stimme wie Sandpapier. Sie ist allein, alle anderen sind gegangen. In der einen Hand hält sie einen Becher mit Wasser, in der anderen eine dünne Zigarette.
    »Hi«, sage ich mit einem Lächeln, als wäre ich der glücklichste Mensch auf der Welt.
    Sie deutet mit dem Becher auf die Tür zu ihrem Büro. »Lassen Sie uns da drinnen reden.«
    »Gern«, sage ich und folge ihr hinein. Sie macht die Tür zu und deutet auf einen Stuhl. Ich lasse mich darauf nieder, und sie setzt sich auf die Kante des Stuhls hinter ihrem Schreibtisch.
    »Harter Tag, wie?« sagt sie, als wüßte sie über alles Bescheid, was vorgefallen ist.
    »Habe schon bessere erlebt.«
    »Ich habe heute morgen mit Loyd Beck gesprochen«, sagt sie langsam. Ich wollte, er wäre tot.
    »Und was hat er gesagt?« frage ich in möglichst arrogantem Tonfall.
    »Nun, ich habe gestern abend von der Fusion erfahren, und da habe ich mir Ihretwegen Sorgen gemacht. Sie waren der einzige, den wir bei Broadnax and Speer untergebracht hatten, also lag mir viel daran, zu erfahren, was mit Ihnen passiert.«
    »Und?«
    »Die Fusion kam ganz plötzlich, einmalige Chance und so weiter.«
    »Dasselbe Gewäsch, mit dem man mich abgespeist hat.«
    »Dann habe ich ihn gefragt, wann man Sie über die Fusion unterrichtet hat, und er redete um den heißen Brei herum und behauptete, dieser Partner oder jener Partner hätte mehrfach versucht, Sie anzurufen, aber das Telefon wäre abgestellt gewesen.«
    »Das Telefon war vier Tage lang abgestellt.«
    »Jedenfalls habe ich ihn gefragt, ob er mir eine Kopie des Schriftwechsels zwischen Broadnax and Speer und Ihnen, Rudy Baylor, faxen könnte, der sich auf die Fusion bezieht und Ihre Position, nachdem sie stattgefunden hat.«
    »Es gibt keinen.«
    »Ich weiß. Das zumindest hat er zugegeben. Es läuft darauf hinaus, daß er nichts unternommen hat, bis die Fusion unter Dach und Fach war.«
    »Das stimmt. Nichts.«
    »Also habe ich ihm in allen Einzelheiten klargemacht, daß er einen unserer Graduierten aufs Kreuz gelegt hat, und wir hatten am Telefon einen fürchterlichen Streit.«
    Ich kann nicht anders, ich muß lächeln. Ich weiß, wer bei diesem Streit gewonnen hat.
    Sie fährt fort: »Beck schwört, daß man Sie behalten wollte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das glauben kann, aber ich habe ihm erklärt, daß er schon vor langer Zeit darüber mit Ihnen hätte reden müssen. Sie sind Student, kurz vor der Graduierung, fast ein fertiger Anwalt, kein Eigentum. Ich habe ihm gesagt, ich wüßte, daß sein Laden eine Tretmühle ist, aber die Zeiten der Sklaverei wären vorbei. Er kann Sie nicht einfach nehmen oder wegschicken, vor die Tür setzen oder behalten, schützen oder umbringen.«
    Braves Mädchen. Genau meine Meinung.
    »Wir beendeten den Streit, und ich habe den Dekan aufgesucht. Der Dekan hat Donald Hucek angerufen, den geschäftsführenden Partner bei Tinley Britt. Es folgten einige weitere Telefonate, und Hucek war wieder am Apparat mit derselben Story – Beck wollte Sie behalten, aber Sie würden Tinley Britts Anforderungen an neue Mitarbeiter nicht genügen. Der Dekan war mißtrauisch, also sagte Hucek, er würde einen Blick auf die Arbeiten werfen, die Sie vorgelegt hätten.«
    »Ich wäre bei Trent & Brent fehl am Platze«, sage ich wie ein Mann mit vielen Optionen.
    »Der Ansicht ist Hucek auch. Er sagte,

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