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Der Reisende

Der Reisende

Titel: Der Reisende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Orson Scott Card
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es nicht als Beleidigung auf«, sagte Measure. »Hättet Ihr es nicht gesagt, hätte ich es gesagt.«
    »Nun gut, du bist dabei«, sagte Alvin. »Diese drei Männer begleiten mich auf dem langen Weg. Und Miss Larner kommt bis zu Becca Weavers Haus mit uns.«
    »Ich komme auch mit«, sagte Armor-of-God. »Nicht den ganzen Weg, aber bis zu den Webern. Dann kann ich den anderen mitteilen, was Tenskwa-Tawa sagt. Ich hoffe, ihr Verzeiht mir meine Vermessenheit, aber ich würde die gute Nachricht nach Vigor Church bringen, falls die Leute wirklich von dem Fluch befreit werden.«
    »Und wenn sie es nicht werden?«
    »Dann müssen sie es auch erfahren, und zwar von mir.«
    »Dann stehen unsere Pläne fest, soweit wir es absehen können«, sagte Alvin.
    »Wir wissen nur noch nicht, wie wir bei all diesen Schlägern und Rüpeln lebend aus Hatrack River herauskommen wollen«, sagte Verily Cooper.
    »Oh, ich und Armor haben uns da schon was ausgedacht«, sagte Mike Fink grinsend. »Und wenn wir Glück haben, müssen wir dabei auch niemanden zu Brei schlagen.«
    Als Mike Fink dies sagte, funkelte in seinen Augen jedoch eine solche Freude, daß sich mehr als nur einer der anderen fragte, ob es für Mike tatsächlich ein Glück war, niemanden zusammenschlagen zu müssen. Und ein paar von ihnen waren sich gar nicht mal so sicher, daß sie selbst nicht gern ein paar Leute zu Brei geschlagen hätten, wenn es sich denn nun gar nicht verhindern ließ.
    Fink und Armor-of-God wollten gerade mit Horace hinabgehen, um sich nach ihrer Reise frisch zu machen, bevor er sie dann auf der Dachstube ins Bett steckte, in einem guten, sauberen Zimmer, das er nie vermietete, nur für den Fall, daß spät in der Nacht Besucher wie diese kamen, als Measure rief: »Mike Fink.«
    Fink drehte sich um.
    »Ich muß dir eine Geschichte erzählen, bevor ich heute nacht einschlafe«, sagte er.
    Fink schaute einen Augenblick lang verwirrt drein.
    »Measure steht unter dem Fluch«, sagte Armor-of-God. »Er muß es dir erzählen, oder er geht mit blutigen Händen zu Bett.«
    »Ich wäre beinah mit diesem Fluch belegt worden«, sagte Fink. »Aber du? Wie ist er auf dich gekommen?«
    »Er hat ihn selbst auf sich genommen«, sagte Miss Larner. »Aber das heißt nicht, daß für ihn andere Regeln gelten.«
    »Aber ich kenne die Geschichte bereits.«
    »Das macht es mir einfacher, sie zu erzählen«, sagte Measure. »Aber ich muß es tun.«
    »Ich komme zurück, wenn ich gepinkelt und gegessen hab«, sagte Fink. »Verzeihung, Ma’am.«
    Da standen sie wieder, sahen sich an, Alvin und Peggy – aber erneut sahen Verily Cooper, Arthur Stuart und Measure zu.
    »Werdet ihr zwei es nicht leid, eure Szenen vor Publikum zu spielen?«
    »Wir spielen keine Szene«, sagte Miss Larner.
    »Wie schade«, sagte Alvin. »Mir gefällt an dem Stück am besten, wie ich ›Es tut mir leid!‹ zu dir sage, und du antwortest …«
    »Ich sage zu dir: ›Es gibt nichts, was dir leid tun müßte.‹«
    »Und ich sage zu dir: ›O doch.‹ Und du sagst: ›O nein.‹ O doch, o nein, o doch, immer wieder hin und her, bis wir laut loslachen müssen.«
    Woraufhin sie laut loslachte.
    »Ich hatte recht, du mußtest nicht aussagen«, sagte Alvin.
    Ihr Gesicht wurde sofort wieder streng.
    »Hör mich an, um Himmels willen, denn du hattest auch recht. Wenn es hart auf hart gekommen wäre, hätte ich dir nicht sagen dürfen, ob du aussagen sollst oder nicht. Es ist nicht meine Entscheidung, ob du dieses oder jenes Opfer machst oder ob es die Sache wert ist. Du entscheidest, welche Opfer du bringst, und ich entscheide, welche ich bringe. Statt dich herumzukommandieren, hätte ich dich einfach bitten sollen, abzuwarten, bis wir wissen, ob ich ohne dich auskomme. Und du hättest ja gesagt. Nicht wahr?«
    Sie sah ihm in die Augen. »Wahrscheinlich nicht«, erwiderte sie. »Aber ich hätte ja sagen sollen.«
    »Vielleicht sind wir also doch nicht so dickköpfig.«
    »Am Tag danach … nein, zwei Tage später … sind wir nicht mehr so dickköpfig.«
    »Das wird reichen, wenn wir nur Freunde bleiben, bis wir ein bißchen milder gestimmt sind.«
    »Du bist nicht bereit für ein Leben als Ehemann, Alvin«, sagte Miss Larner. »Du mußt noch viele Meilen reisen, und bis du bereit bist, die Kristallstadt zu bauen, brauchst du mich nicht. Ich werde nicht zu Hause sitzen und mich nach dir verzehren, und ich werde nicht versuchen, dich zu begleiten, wenn du als Gefährten Männer wie diese brauchst. Sprich mit

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