Der Reiz des Verbotenen - Page, S: Reiz des Verbotenen
Liebste. Das klang so viel intimer als „meine Liebe“, oder war es eine spöttische Anrede, hinter der sich seine Wut verbarg?
„Nun, da du mich kennengelernt hast, nun, da ich dich zum Höhepunkt gebracht habe, kann ich mit deinen Fantasien über den Earl of Trent mithalten?“ Seine Erektion streifte ihren Hintern und es verschlug ihr die Stimme.
Was meinte er? Sie konnte es nicht an seinem verführerischen Ton erkennen – war er in spielerischer Stimmung oder verbarg er finstere Wut? Sie starrte ihr lebendig gewordenes Bild an und bewunderte die Eleganz, mit der die Darsteller die Erotik darboten. Aber es gab hier kein Geheimnis zu entdecken. Nur Kunstfertigkeit.
Marcus ließ seine warme, kräftige Hand an ihrem Rückgrat hinaufgleiten. Er war ein lebendiger Mann. Sie roch seinen Duft, spürte seine Wärme. Obwohl sie sich sicher war, dass er Wut fühlte, schenkte ihr seine Berührung in dieser fremdartigen Welt seltsamerweise neuen Mut. Dies war nicht die kalte Zärtlichkeit eines zornigen Mannes.
„Du bist viel verführerischer, als ich es mir jemals hätte ausmalen können“, flüsterte sie. Das war die Wahrheit.
Im Gegensatz zu ihrem Bild war dies keine unbewegliche Szene. Die Zunge des falschen Earls leckte eifrig die Frau, die ihrerseits ein hübsches Stöhnen hören ließ. Venetias Schoß pochte bei jedem der lauten Seufzer. Der Mann mit dem entblößten Penis schob seinen Unterleib dichter an den Mund der Frau, und sie streckte ihre Zunge heraus. Sie bewegten sich aufeinander zu, unaufhaltsam, bis sich Zunge und Schwanz berührten, und die Zunge der Frau in einer nassen Liebkosung über die geschwollene Eichel glitt.
Der Mann ächzte, aber es war Marcus‘ Stöhnen, das jeden ihrer Nerven zum Erzittern brachte.
Seine Zähne streiften den oberen Rand ihres Ohrs und ließen Honig aus ihrem Schoß fließen. „Denkst du, dass es besser wäre, mich zu ficken, als deinen Fantasiemann? Glaubst du, ich kann dich besser lecken?“
Ihre Zunge bewegte sich sinnlos in ihrem Mund, und sie nahm einen kräftigenden Schluck von ihrem Champagner.
„Rodesson ist ein großartiger Künstler. Erlebnisse eines Londoner Gentlemans ist ein Meisterwerk. Ich hoffe, Sie stimmen mir zu, Trent.“
Ein Lachen von unmissverständlicher Lüsternheit schwappte von links – viel zu dicht – über sie hinweg, zusammen mit dem strengen Geruch von Brandy. Erschrocken hustete Venetia und verschluckte sich. Marcus zog sie in seine Arme, und sie wandten sich dem Sprecher zu: Lord Chartrand.
„Ihre Mätresse scheint gerade zu ersticken“, grinste Chartrand. „Übrigens, Trent, ist Ihre Dame mit dem Klavier vertraut?“
„Ich habe ihr nie Zeit zum Spielen gelassen“, erwiderte Marcus. Venetia zuckte zusammen. Er präsentierte sie als Hure, machte aber gleichzeitig deutlich, dass sie niemandem außer ihm zur Verfügung stehen würde.
„Verfügt die junge Dame denn über geschickte Hände?“
„Sie geht äußerst geschickt mit ihren Händen um“, antwortete Marcus mit einem gefährlichen Knurren in der Stimme.
Wäre er ein Wolf gewesen, wären seine Nackenhaare aufgestellt und seine Reißzähne entblößt gewesen. Sie hatte das Gefühl, dass ihre Brust zusammengedrückt wurde. Sie wollte die Kontrolle über die Situation haben. Dennoch wagte sie, aus Angst, einen Fehler zu machen, nicht einmal, etwas zu sagen.
Obwohl er größer war als Marcus, lächelte Chartrand kalt und trat einen Schritt zurück. „Ich hoffe nur, mein lebendes Bild inspiriert meine Gäste.“
Mit einem zischenden Laut ließ Venetia ihren angehaltenen Atem entweichen. Chartrand blinzelte zunächst, dann murmelte er ein bösartiges „Miststück“, während er über ihre Köpfe hinwegsah. Venetia wandte sich um, um festzustellen, wer dort kam.
Der Duke of Montberry näherte sich – mit Lydia Harcourt an seinem Arm.
Venetia schluckte verzweifelt. Lydia wusste, dass sie und nicht Rodesson Der Mann, der die Seiten umschlägt gemalt hatte. Was würde Lydia sagen, wenn sie das lebende Bild sah?
Verstohlen berührte Venetia ihre Maske, um sich zu vergewissern, dass sie noch da war. Zum Glück hatte sie Lydia ihre Identität noch nicht offenbart. Lydia konnte daher nicht mit dem Finger auf sie zeigen und rufen: „Sie ist diejenige, die es gemalt hat.“
Marcus murmelte: „Sprich nicht mit ihr, Füchsin. Sei vorsichtig.“
Lydias große blaue Augen glitten von Montberrys aristokratischen Zügen zu Marcus‘ Gesicht, und ihre scharlachrot
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