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Der Retter von Dent-All

Der Retter von Dent-All

Titel: Der Retter von Dent-All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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ihm das Blut aus. Im übertragenen Sinne, versteht sich.«
    Ein Dienstwagen der Universität brachte sie zum Universitätstor, wo sich eine Menge Studenten zusammengerottet hatte. Dillingham fragte sich im stillen, welche Probleme die Studenten wohl haben mochten. Aber er hatte keine Zeit, seinen Chef danach zu fragen. In drei Lichtminuten trafen sie schon im Raumhafen ein. Miss Tarantula erwartete sie bereits. Mit ihren acht besohlten Spinnenbeinen schob sie den Rektor und den Erdenmann in den Aufzug, der sie direkt zum Raumschiff brachte. Sie trug auch das Gepäck und die Ausrüstung.
    »Bitte, weihen Sie Dr. Dillingham in kurzen Sätzen in unser Problem ein, Miss Tarantula«, sagte die Auster, als sie in ihrer Kabine untergebracht waren. Der unentbehrliche Translator war hier in der Kabinenwand eingebaut.
    »Ich mache inzwischen ein kleines Nickerchen.« Während die Simultananlage übersetzte, zog der Rektor seine Arme und Beine ein und schloß seine Schalen.
    »Sehr wohl«, erwiderte Miss Tarantula und spann inzwischen in ihrer Ecke ein Netz aus. Sie unterbrach auch während des Vortrags das Spinnen nicht.
    »Metallika gehört zu den unterentwickelten Roboter-Welten und ist vor ein paar tausend Jahren beim berüchtigten Jann-Aufstand vollkommen verwüstet worden. Im Augenblick finden auf diesem Planeten Ausgrabungen statt, um die technologischen Überreste der Janns ans Tageslicht zu fördern. Ihre Zivilisation war einmalig in der Galaxis.
    Man hatte bisher angenommen, daß alle Janns vernichtet worden sind. Doch jetzt hat man einen Jann in den unterirdischen Ruinen gefunden.«
    »Sein Skelett, meinen Sie wohl«, unterbrach Dillingham.
    »Nein, Sir. Einen vollständigen Roboter.«
    Zu dumm von ihm. Er hatte ganz vergessen, daß sie es hier mit einer robotoiden Kultur zu tun hatten. Metall und Keramik statt Fleisch und Knochen. »Muß ja ziemlich mitgenommen sein, dieser Jann. Verrostet und oxidiert.«
    »Die Janns rosten und oxidieren nicht. Die Janns sind Superroboter, unzerstörbar durch natürliche, physische und chemische Kräfte. Sie sind praktisch unsterblich. Doch dieser wiederentdeckte Roboter ist nicht ganz Herr seiner selbst...«
    »Wollen Sie damit sagen, daß er noch lebt ? Nach Tausenden von Jahren?«
    »Er ist so lebendig, wie ein Roboter nur sein kann, Sir.« Miss Tarantula hatte inzwischen ihr Netz vollendet und
    ließ sich jetzt darin nieder. Sie hockte in einem perfekten Sicherheitsgurtsystem, obwohl man so etwas in einem modernen Raumschiff gar nicht brauchte. »Doch dieser Roboter ist, wie gesagt, nicht Herr seiner Fähigkeiten weil er an Zahnschmerzen leidet. Die Eingeborenen wagen sich nicht an den Roboter heran. Andererseits können die Ausgrabungen nicht weitergehen, bis der Roboter entfernt ist. Deshalb forderte man Unterstützung von unserer Universität an.«
    Dillingham war sehr beeindruckt. Das mußten ja kolossale Zahnschmerzen sein, die einen unsterblichen, unverwundbaren Roboter über tausend Jahre lang gelähmt hatten.
    Er war froh, daß die Auster, sein Chef, für dieses Problem verantwortlich zeichnete. Er konnte von seinem Beispiel viel lernen.
    Aber was sollten sie mit dem Roboter anfangen, nachdem sie ihn geheilt hatten? Und wozu braucht ein Roboter überhaupt Zähne? Bisher war er noch keinem Roboter begegnet, der Nahrung zerkaute oder überhaupt einen Mund besaß. Obwohl er Roboter kannte, die recht tüchtige Zahnärzte waren.
    Metallika war ein unterentwickelter Planet. Sein Raumhafen glich einem Schrottplatz. Überall sah man vor sich hin rostende Raumschiffe. Ein halbverfallener Kontrollturm stand neben dem Landefeld. Es gab kein Landenetz, das seine Energie in den Raum hinausschickte und die Schiffe mit sanfter Präzision auf den Planeten herunterholte. Doch die Begrüßung war großartig. »Eure Magnifizenz!« rief ein kleiner Roboter, der ein wackliges Übersetzungsgerät hinter sich her zog, »wir haben Eure Ankunft glühend erwartet!«
    Miss Tarantula gab einen Laut von sich, den der Translator als verächtliches Schnaufen wiedergab: »Roboter glühen nicht.«
    »Wir haben nicht geschlafen und nicht gegessen, so sehr sehnten wir Eure Ankunft herbei!« »Roboter schlafen auch nicht und essen nicht«, tadelte Miss Tarantula.
    Der grüne Roboter drehte sich um und hob einen metallenen Fuß. Dann gab er dem Translator einen Tritt gegen das Schienbein. Das Übersetzungsgerät gab einen metallischen Schmerzlaut von sich und korrigierte hastig: »Wir haben seit zwei Tagen

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